ADFC Fahrradklimatest 2018
Schlechte Noten für Alfter

Till Osthövener, Rolf Schumacher und Hans-Peter Müller sehen die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests für Alfter als Ansporn mehr in Sachen Radinfrastruktur zu bewegen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Till Osthövener, Rolf Schumacher und Hans-Peter Müller sehen die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests für Alfter als Ansporn mehr in Sachen Radinfrastruktur zu bewegen.
  • Foto: Frank Engel-Strebel
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Alfter - (fes) „Die Note vier ist eine Schallmauer, die nicht hätte
durchbrochen werden dürfen“, kommentierten die Ortsgruppensprecher
des ADFC Alfter Till Osthövener und Hans-Peter Müller kürzlich in
einem Gespräch mit Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher.

Der Grund: Beim Fahrradklimatest, den der Allgemeine Deutsche
Fahrradclub (ADFC) durchführte, erreichte Alfter nur die Note 4,1.
Damit landete Alfter bei den Kommunen von 20.000 bis 50.000 Einwohnern
bundesweit auf Rang 225 von 311, im Land reichte es für Platz 60 von
82. 110 Teilnehmer nahmen teil. Dies sei nicht unbedingt
repräsentativ, spiegele aber dennoch ein Bild dessen wider, was im
Argen liege, meinte Hans-Peter Müller. Dem pflichtete auch Rolf
Schumacher – selbst leidenschaftlicher Radfahrer – bei: „Ich
halte das für ein realistisches Bild unserer Situatuion und sehe das
Ergebnis als Ansporn für uns besser zu werden. Fahrradfahren ist
wieder schick geworden, aber die Infrastruktur kommt nicht
hinterher.“

Viele Radfahrer fühlen sich im Straßenverkehr nicht sicher und
vergaben für den Punkt Sicherheitsgefühl die Gesamtnote 4,1 (2016:
3,9). Kritisch sehen die Teilnehmer vor allem Fahrten im Mischverkehr
mit Autofahrern. „Alfter ist für den Mischverkehr keine gute
Adresse“, meinte Osthövener. Dies müssen man allerdings
relativieren, ergänzte er und verwies auf die Topographie. So könne
man beispielsweise weder in den engen, gewachsenen historischen
Ortskernen, noch in den Höhenbereichen Radwege bauen oder die
Straßen ausbauen. Beklagt wurde von den Teilnehmern aber auch das
zunehmend aggressive Verhalten einiger Autofahrer. Kritisiert wurde
auch die Breite der Radwege, deren Oberflächenzustand oder der
fehlende Winterdienst (Note 4,6).

Besonders schlecht beurteilten die Teilnehmer die Sicherheit für
Kinder. So meinten die meisten, dass man in Alfter Kinder „nicht
ohne schlechtes Gewissen“ alleine Rad fahren lassen könne (4,6).
Dass kleine Kinder bis 12 Jahren nicht sicher auf den Gehwegen fahren
könnten, kritisierten ebenfalls viele. Hierfür gab es fast die Note
„mangelhaft“.

Bessere Wertungen gab es für den Punkt Infrastruktur. Hier erreichte
die Gemeinde durchschnittlich die Note 3 (befriedigend). Positiv
bewerteten die Teilnehmer, dass man die Ortszentren schnell erreichen
könne und dass viele Einbahnstraßen auch in Gegenrichtung für den
Radverkehr geöffnet worden seien.

Und was tut die Gemeinde? Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes, betreut
von den Mobilitätsmanagerinnen Ursula Schüller und Sabine Zilger,
arbeitet Alfter derzeit intensiv daran die Rad-Pendler-Route zwischen
Bornheim und Bonn-Innenstadt zu realisieren. „Ich freue mich, dass
der Rat diesem Projekt mit großer Mehrheit zugestimmt und die Mittel
im Doppelhaushalt 2019/20 eingestellt hat“, so Schumacher. Weitere
so genannte Anlehnbügel, um Räder sicher abzustellen, sollen bis zum
kommenden Frühjahr für den Bahnhaltepunkt Witterschlick und die
Stadtbahnlinie 18, Haltestelle Alfter/Alanus Hochschule, stehen. Eine
Förderzusage liegt vor. Der Bahnhaltepunkt Impekoven ist bereits
damit ausgestattet. Am 7. Mai werden sowohl am Bahnhof in Roisdorf
sowie auf Alfterer Gebiet an der Haltestelle der Linie 18 (Alanus) von
der Firma Nextbike Verleihstationen für jeweils 12 E-Bikes
eingerichtet.

„Verschlungene“ Pfade: Bemängelt wurde auch, dass es zu wenige
Radwege gäbe. Bürgermeister Schumacher erinnerte an vier Strecken
„in gutem Zustand“, die vielen gar nicht bekannt seien. So könne
man beispielsweise bequem vom Campus II der Alanus Hochschule in die
Bonner City fahren, von Alfter-Ort führt ein direkter Weg vom Lokal
„Am Bähnchen“ Richtung Bonn, zwischen Buschdorf und Impekoven
entlang der B 56 lässt es sich ebenfalls gut radeln und einen
schönen Radweg gäbe es parallel zur Hauptstraße zwischen
Volmershoven-Heidgen und Witterschlick.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

26 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.