Wir schreiben mit Herz
Schülerzeitung der Siebengebirgsschule ausgezeichnet
Alfter - (fes). Herzlichen Glückwunsch: Die „Alfterer Superzeitung“ der
Vorgebirgsschule hat den ersten Platz im Schülerzeitungswettbewerb
der Länder gewonnen. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer gratulierte
bereits und im September geht es nach Berlin zur Preisverleihung. Das
Schaufenster schaute mal bei einer Redaktionskonferenz vorbei.
Auf den Tischen sind die Laptops ausgeklappt, an der Tafel kleben
Notizzettel mit Stichworten für neue Geschichten, es wird aber auch
mit Schere und Kleber gearbeitet – jeden Freitagvormittag trifft
sich die Redaktion der „Alfterer Superzeitung“ und arbeitet an der
kommenden Ausgabe ihrer Schülerzeitung. Und das mit Stolz. Vier
Schulen aus NRW haben beim diesjährigen Schülerzeitungswettbewerb
der Länder einen Preis gewonnen. Und die Zeitung der Alfterer
Vorgebirgsschule, einer Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises mit dem
Schwerpunkt auf geistiger Entwicklung, bekam den mit 1.000 Euro
dotierten ersten Preis. Nachdem NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer
bereits gratuliert hat, geht es im September zur Preisverleihung nach
Berlin. Insgesamt nahmen bundesweit 1.900 Schülerzeitungen teil.
Was ist die Erfolgsformel ihrer Zeitung? „Wir schreiben mit Herz“
meint der 17-jährige Can und „weil wir Emotionen haben“, ergänzt
Lauand, 13 Jahre alt. Seit 2004 gibt es die „Alfterer
Superzeitung“, sie erscheint zweimal jährlich, im Sommer- und im
Winterhalbjahr. Betreut werden die Schüler von den Lehrerinnen Sabine
Will, Imke Busch und Ulrike Thiel. Die Zeitung, die im DIN A4-Format
und in Farbe erscheint, bringt es im Schnitt auf 100 Seiten und bietet
inhaltlich alles, was ein gutes Printprodukt ausmacht: Aktuelles aus
dem Schulalltag, Reportagen, Interviews, aber auch kritische Themen
wie Krieg oder die Zunahme an Müllbergen werden recherchiert. Auch
der Service-Aspekt kommt nicht zu kurz. Rezepte und vor allem
Produkttests sind ein weiterer Schwerpunkt der Zeitung.
So testeten die Nachwuchsjournalisten beispielsweise den
Schokoladengehalt in Adventskalendern oder prüften nach wie reißfest
Papiertaschentücher sind. Sie waren bei einer Löschübung der
Feuerwehr dabei. In der vergangenen Ausgabe beschäftigte sich das
Team mit der Bundestagswahl, ja sogar das Thema Sex und Verhütung
kommt kompetent zur Sprache. Und welche Geschichten erwarten die Leser
in der kommenden Ausgabe? Die 19-jährige Annika interessiert sich
dafür, wie Kälbchen auf die Welt kommen, ab wann sie alleine auf
ihren eigenen vier Beinen stehen können und wie sie aufwachsen. Sie
berichtet aus erster Hand, denn ihre Familie hat einen Bauernhof in
Wachtberg. Lauand möchte ausprobieren, wie es ist, wenn man
körperlich gehandicapt ist und auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Er
selber ist körperlich fit, wird sich für seine Reportage aber einmal
in einen Rollstuhl setzen und ausprobieren, wie es im Alltag aussieht,
auf welche Hindernisse er stößt und welche Einrichtungen
rollstuhlgerecht sind. Erdinc hatte sich für die letzte Ausgabe mit
dem Thema Plastikmüll beschäftigt. „Viele Menschen werfen ihren
Müll einfach weg, auch wenn es nur ein Kaugummipäckchen ist, es
dauert lange, bis dieser Müll abgebaut ist,“ fand er heraus. Die
Zeitung erscheint jeweils in einer Auflage von 300 Exemplaren und wird
an Schüler oder Eltern verkauft. Der Erlös kommt der
Redaktionsarbeit zugute. Dadurch werden Materialien gekauft, schildert
Sabine Will. Die Druckkosten übernimmt ein Sponsor, der allerdings
anonym bleiben möchte.
Die „Alfterer Superzeitung“ gewann übrigens nicht zum ersten Mal
einen Preis. Das Team erhielt vor vier Jahren einen bundesweiten
Sonderpreis, auch regionale Auszeichnungen gab es bereits. Oder wie
Imke Busch es formuliert: „Wir gehen gerade durch die Decke.“
Die aktuellen Ausgaben sind als E-Paper auf der Internetseite der
Schule zu sehen:
www.vorgebirgsschule.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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