Freie Christliche Schule Bonn/Rhein-Sieg
Schulcampus am Klostergarten kommt voran
Alfter-Oedekoven - (fes) Es geht voran: Der von der Freien Christlichen Schule
Bonn/Rhein-Sieg (FSCB) geplante „Schulcampus Klostergarten“ mit
Gesamtschule und Vierfachturnhalle im Oedekovener Gewerbepark hat eine
weitere wichtige Hürde genommen.
Nachdem nun die Ergebnisse aller Gutachten vorliegen, beschlossen die
Mitglieder des Gemeindeentwicklungsausschusses mehrheitlich mit den
Gegenstimmen der Grünen den Bebauungsplan erneut öffentlich
auszulegen und den Flächennutzungsplan zu ändern.
Seit 2016 beschäftigt sich die Politik mit dem Vorhaben. Der
derzeitige Schulstandort mit Grund- und Gesamtschule am Schöntalweg
in Oedekoven platzt aus allen Nähten. Derzeit wird hier in
Behelfscontainern unterrichtet. Gut 30 Millionen Euro möchte der
Träger investieren. „Andere Kommunen würden sich die Finger
lecken, wenn ihnen jemand eine solche Schule hinsetzt“, betonte
Barthel Schölgens (CDU).
Sandra Semrau (Freie Wähler) lobte den bisherigen Planungsprozess.
Der Vorhabenträger habe damit einen Vertrauensvorschuss erlangt und
man sei den Anwohnern entgegengekommen hinsichtlich der Geschosshöhe
des Gebäudes und durch den Wegfall der ursprünglich geplanten Kita.
Die Schülerzahl wurde zudem von den einst angedachten 825 auf 780
reduziert. Reimund Overhage (SPD) erklärte: „Mit dieser Schule
bieten wir den Schülern eine Perspektive.“ Paul Breloh (FDP)
betonte, dass seine Fraktion ebenfalls zu dem Neubau stehe. Kritische
Stimmen kamen lediglich von den Grünen, die erneut gegen den
Bebauungsplan votierten.
Wilhelm Windhuis erklärte der Verkehrsfluss werde zunehmen, es gäbe
keine Aussagen zum Schutz der Böden. Vor allem kritisierte er, dass
sich entlang des Plangebietes Höchstspannungskombifreileitungen
befänden. Auch wenn die Gutachter dies anders sehen, befürchtet er
gesundheitliche Risiken für die Jugendlichen, da die deutschen
Grenzwerte im Vergleich zu anderen Ländern niedrigerer angesetzt
seien und demzufolge dort Schulen an diesen Stellen nicht genehmigt
würden. Er sorgt sich, dass es hier zu Leukämiefällen und
Hauterkrankungen kommen könnte. Zudem fordern die Grünen, dass die
Entwicklung einer staatlichen Gesamtschule in dem ehemaligen
Hauptschulgebäude weiter verfolgt werde: „Eine Schule, wo die
Eltern Schulgeld bezahlen müssen, lehnen wir ab.“ Oedekovens
Ortsvorsteherin Brigitte Schächter (CDU) erwiderte, dass mit dem
Campus Klostergarten die gemeindeeigene Gesamtschule nicht aufgegeben
werde. Dies unterstrich auch Reimund Overhage: „Wir werden weiter
dafür kämpfen, dass wir eine eigene Gesamtschule bekommen.“ Die
Verkehrssituation wollen alle Fraktionen im Auge behalten: „Wir
stehen heute schon im Stau“, meinte Overhage.
Laut Verkehrsgutachten werden die zusätzlich zu erwartenden 243
Pkw-Fahrten pro Tag „keine relevanten Auswirkungen auf die
Leistungsfähigkeit der angrenzenden Knotenpunkte haben“. Für die
Erschließung mit dem Öffentlichen Personennahverkehr kann das
bestehende Liniennetz genutzt und ausgebaut werden. Eine Durchbindung
der Straße „Im Klostergarten“ an die Alfterer Straße sollte
langfristig in die Planungen mit einbezogen werden, meinte Barthel
Schölgens. Für die Erschließung des Komplexes sei dies laut
Gutachten zwar nicht erforderlich, „würde aber insbesondere im
Hinblick auf die weiteren Entwicklungen in diesem Bereich die
Gesamtverkehrssituation verbessern.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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