Ein bisschen Normalität kehrt zurück
Seit Montag dürfen Restaurants wieder öffnen

Nadia Hohmann muss regelmäßig die Tische im Gasthaus „Zur Krone“ desinfizieren. Trotz aller Einschränkungen hofft man hier, dass viele Gäste bald wieder kommen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Nadia Hohmann muss regelmäßig die Tische im Gasthaus „Zur Krone“ desinfizieren. Trotz aller Einschränkungen hofft man hier, dass viele Gäste bald wieder kommen.
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Alfter/Bornheim - Alfter/Bornheim (fes). Woche acht des Corona-Lockdowns: Die
Landesregierung hat weitere Lockerungen zugesagt. Seit Montag dürfen
auch Restaurants und Kneipen wieder öffnen. Natürlich nur
eingeschränkt mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen. Das
Schaufenster wollte von den Gastronomen wissen, wie es vor Ort so
klappt. Unser Mitarbeiter Frank Engel-Strebel hat sich umgeschaut in
Alfter im Hotel-Restaurant „Zur Krone“ und bei „Nelles – Die
Backmanufaktur“.

Im Restaurant „Zur Krone“ werden die Tische weit
auseinander gerückt

Nadia Hohmann, die den Familienbetrieb mit ihrem Mann Falk, zugleich
Küchenchef des Hauses, in zweiter Generation führt, begrüßt ihre
Gäste mit der obligatorischen Mund- und Nasenschutzmaske. Die ist
Pflicht. Auch für alle Gäste, wenn sie ein Lokal betreten. Alle
Tische der „Krone“ sind so weit auseinander gestellt, dass der
Mindestabstand zwischen den Personen von 1,50 Meter eingehalten werden
kann. Das wirkt sich auch auf die Anzahl der Gäste aus: „Maximal
können wir 150 Leute bewirten, nun sind es 50.“
Weniger Gäste bedeutet weniger Umsatz, dafür aber einen größeren
Aufwand. Der beginnt nicht nur beim Mindestabstand. Tischdeko?
Fehlanzeige. Auch Salz- und Pfefferstreuer dürfen nicht auf den
Tischen stehen. Immerhin durfte Nadia Hohmann Tischdecken auf den
Tischen ausbreiten. Die müssen aber nach jedem Gast gewechselt
werden. Gleiches gilt für die Speisekarten. Die sind ebenfalls tabu.
Die Auswahl an Speisen ist sowieso eingeschränkt.

Salz und Pfeffer? Fehlanzeige! Und die Einweg-Speisekarten sind
aus Papier...

Es gibt daher Einwegkarten, ausgedruckt auf Papier. Ein Pexiglasschutz
gegen das Virus wird noch an der Theke angebracht. Gemütlich ist
anders. Nadia Hohmann spricht von „Kantinencharme“. Bier vom Fass?
Ebenfalls Fehlanzeige. Nicht nur aus hygienischen Gründen gibt es
derzeit nur „Flaschenware“. „Wir müssten zu viel wegwerfen, da
sich das Fassbier nur begrenzt frisch hält, das gilt auch für die
eingekauften Speisen“, schildert die Gastronomin.
Auch der Hotelbetrieb läuft nur eingeschränkt. Derzeit beherbergt
die Familie nur Geschäftsleute. Frühstück durfte wochenlang gar
nicht angeboten werden. Jetzt gibt es immerhin wieder ein Frühstück
à la carte. Ein Büffet geht aus hygienischen Gründen nicht.
Und die Mitarbeiter? Derzeit alle in Kurzarbeit. Auch die Soforthilfen
mussten Hohmanns beantragen, um über die Runden zu kommen: „Wir
brauchen einen Mindestumsatz, sonst machen wir Verlust. Daher machen
auch viele gar nicht oder erst später auf.“
Auch bei dem Familienbetrieb „Nelles – Die Backmanufaktur“ wird
genau überlegt, ob es sich lohnt unter den gegebenen Einschränkungen
zu öffnen. So hat das Café am Herrenwingert in Alfter noch
geschlossen, weil man dort die Abstandsregelungen nicht einhalten
kann.

Im SUTI Center ist das Café seit Montag wieder geöffnet

Im SUTI-Center in Roisdorf allerdings läuft der Betrieb seit Montag
wieder. Die bürokratischen Hürden sind enorm, beschreibt
Geschäftsführerin Sandra Nelles. So müssen sich wie in allen
Gastronomiebetrieben die Kunden in Listen eintragen, um mögliche
Infektionsketten nachvollziehen zu können. Das Personal begleitet die
Gäste zu ihrem Platz, natürlich jeweils mit Mundschutz. Erst am
Tisch dürfen die Gäste die Masken abnehmen, Tische und Stühle
müssen regelmäßig desinfiziert werden. Einladend sei das nicht
gerade. Sandra Nelles stört auch, dass viele Infos von der
Landesregierung sehr kurzfristig kamen: „Montag durften wir öffnen,
noch am Samstag kamen weitere Updates, was zu beachten ist. Das war in
der Kürze der Zeit kaum umzusetzen. Niemand weiß, wie es langfristig
weitergeht.“ 

Eins ist aber sicher: Die Gastronomen im Vorgebirge werden alles
geben, um ihre Gäste so gut und so gemütlich zu bewirten, wie die
derzeitige Lage es erlaubt. DANKE!

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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