Neuer Brandschutzbedarfsplan für Alfter
Stärkung für die Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr in Alfter ist gut aufgestellt. Dennoch gebe es laut der Expertise jede Menge Handlungsbedarf. Unser Foto zeigt eine Übung in Witterschlick 2018. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Die Freiwillige Feuerwehr in Alfter ist gut aufgestellt. Dennoch gebe es laut der Expertise jede Menge Handlungsbedarf. Unser Foto zeigt eine Übung in Witterschlick 2018.
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Alfter - (fes) „Mit dem vorliegenden Brandschutzbedarfsplan werden die
richtigen Ergebnisse dargestellt. Er ist tragfähig, erhält und
stärkt die ehrenamtliche Arbeit der freiwilligen Feuerwehr in
Alfter.“

Anerkennende Worte kamen von Thorsten Ohm, Wehrführer der vier
Alfterer Löschgruppen, zur Aufstellung des neuen
Brandschutzbedarfsplanes (BSP), der einstimmig und ohne Diskussion in
der jüngsten Sitzung des Alfterer Gemeinderates beschlossen worden
ist. Alle fünf Jahre muss der BSP fortgeschrieben werden. Eigentlich
hätte er bereits Ende 2019 fertig sein müssen. Da es jedoch an
personellen Kräften im Rathaus und bei der Feuerwehr fehlte, musste
erstmals ein externes Gutachterbüro engagiert werden. 30.000 Euro
hatte die Gemeinde hierfür bereitgestellt.

Das Fazit des 150 Seiten starken Plans vorab: „Die Alfterer
Feuerwehr ist gut aufgestellt und in der Lage, die ihr zugewiesenen
Pflichtaufgaben zu erfüllen. Zu verbessern gibt es jedoch vieles“,
so Gutachter David Bormann vom Bonner Planungsbüro Forplan. Wichtig
sei es dabei vor allem über die kommenden fünf Jahre hinauszudenken

Für das interkommunale Gewerbegebiet Alfter-Nord/Bornheim-Süd, das
derzeit entwickelt wird, schlägt Bormann vor, mit den Bornheimer und
Bonner Löscheinheiten enger zusammenzuarbeiten und eine sogenannte
interkommunale „Alarm- und Ausrückordnung“ zu vereinbaren.

Die Risikostruktur werde sich hier deutlich verändern durch höhere
Pendlerbewegungen und Lieferverkehre sowie durch die Ansiedlung
weiterer Gewerbebetriebe. Empfohlen wird auch die Tagealarmgruppe zu
stärken. Bereits in diesem Jahr beginnen die Arbeiten für den Neubau
des Gerätehauses der Alfterer Löschgruppe mit dem Umzug in den
Interimsstandort am Freudiger Weg und dem Abriss des alten Gebäudes.
Der Neubau des Gerätehauses soll im Sommer 2023 am bisherigen
Standort an der Steinergasse stehen. Auch an den drei anderen
Standorten müssen die Wachen sukzessive bis 2030 erneuert, erweitert
oder saniert werden.

Durchschnittlich werden die Feuerwehrleute zu drei Einsätzen pro
Woche im Gemeindegebiet gerufen: „Diese Einsatzhäufigkeit ist für
eine Freiwillige Feuerwehr ohne hauptamtliche Kräfte bereits sehr
hoch“, heißt es im BSP. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl
der Einsätze um rund 12 Prozent. Auch wenn die Freiwilligenwehr gut
aufgestellt ist, gilt es die Ehrenamtler zu entlasten. Hierfür
sollten bis 2025 hauptamtliche Stellen geschaffen werden, etwa ein
Sachbearbeiter Feuerwehr, ein Gerätewart oder Personal, das sich um
die Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit, die Aus- und Fortbildung
oder die Brandschutzerziehung kümmert.

Der Anteil der Freiwilligen ist in den vergangenen Jahren stetig
gestiegen (2017: 140, 2019: 147), was Gutachter Bormann auf die
wirkungsvolle Nachwuchsarbeit und das erfolgreiche Anwerben neuer
Einsatzkräfte zurückführt. 73 Jungen und Mädchen gehören der
Jugendfeuerwehr an, die Zahl blieb in den vergangenen Jahren konstant.
Die 2018 gegründete Alfterer Kinderfeuerwehr kann maximal 18 Kinder
aufnehmen, eine Kinderfeuerwehr in Gielsdorf befindet sich derzeit im
Aufbau.

Handlungsbedarf besteht auch bei den Einsatzfahrzeugen, die zwar die
„üblichen Grundanforderungen einer Gemeindefeuerwehr abdecken. Da
aber keine Reserverfahrzeuge zur Verfügung stehen, kann es bei
bestimmten Einsätzen zu Einschränkungen kommen.“ Z

udem habe ein Teil der Gefährte die Nutzungsdauer bereits erreicht
oder überschritten. Dringend benötigt werde beispielweise ein
Hubrettungsfahrzeug, da es im Gemeindegebiet 107 Gebäude „nicht
geringer Höhe“ gibt. Höhere Etagen können mit den vorhandenen
Rettungsfahrzeugen nicht erreicht werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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