Geschichtsweg Oedekoven
Tafeln weisen den Weg

Feierliche Eröffnung: Detlef Nath (links) und Hermann Huckert enthüllen die erste Tafel des Oedekovener Geschichtsweges.  | Foto: fes
  • Feierliche Eröffnung: Detlef Nath (links) und Hermann Huckert enthüllen die erste Tafel des Oedekovener Geschichtsweges.
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Oedekoven (fes). In Oedekoven gibt es viele geschichtsträchtige Stellen, doch meist sind diese nur noch Alteingesessenen ein Begriff. Das möchte der 2018 gegründete Förderverein Heimat und Naturschutz Oedekoven um seinen Vorsitzenden Detlef Nath nun ändern. Sukzessive werden an zehn Orten in Oedekoven Hinweistafeln angebracht, die an wichtige historische Stätten erinnern. Den Auftakt machte die Enthüllung einer Tafel an der Staffelsgasse 50, wo sich bis in die 1960er Jahre hinein die alte Bürgermeisterei von Oedekoven befunden hatte. Heute steht dort ein Neubau in dem Patrick Beuters mit seinem Ehemann Carlos Pancho vor drei Jahren eingezogen war. Von der geschichtlichen Bedeutung des Grundstückes erfuhr das Paar erst durch Nachbarin Roswitha Ross.

Zur feierlichen Eröffnung und einem Umtrunk waren auch Ortsvorsteherin Brigitte Schächter, zugleich stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, sowie einige interessierte Anwohner gekommen.

Start am ApfeltorZehn Stationen umfasst der Geschichtsweg. Sukzessive werden die Punkte mit weiteren Informationstafeln versehen werden, auch ein Flyer ist geplant.

Der Spaziergang beginnt am Apfeltor am Jungfernpfad gegenüber dem katholischen Pfarrzentrum. Diese naturnahe Ruheoase im Grünen mit Sitzbänken wurde 2020 vom Heimat- und Naturschutzverein angelegt. Weiter geht es zur Ginggase zum ehemaligen Hof des Klosters Schillingskapellen. Station drei ist der ehemalige Tempelhof an der heutigen Tempelstraße. Der Tempelhof (auch Templer Hof) war der größte zusammenhängende Liegenschaftsbesitz des Johanniter-Ordens im Vorgebirge. Heute ist noch das Herrenhaus erhalten, das als Wohnhaus dient.

An der Straße Im Klostergarten, wo heute der Discounter Aldi steht, wurden römische Funde entdeckt. Der Supermarkt wurde über die Relikte einer Villa rustica gebaut. Die fünfte Station führt zum Standort der ehemaligen Belsmühle (zwischen der Tulpenstraße und der Straße Zur Belsmühle). Bei der Belsmühle handelte sich um eine ehemaligen vierflügelige Ölmühle, deren Geschichte bis ins Jahr 1362 zurückgeht.

Danach geht es die Staffelsgasse hinunter zur Alten Bürgermeisterei. 1794 wurde die Kurkölnische Bürgermeisterei Oedekoven gegründete, die neben Ortschaften der heutigen Gemeinde Alfter auch Lessenich, Messdorf und Buschdorf umfasste. Sowohl während der napoleonischen Besatzung als auch während der Preußenzeit blieb die Bürgermeisterei bestehen. 1934 wurde die Bürgermeisterei Oedekoven mit Duisdorf zusammengeführt und residierte im Rathaus in Duisdorf. Nach der kommunalen Neugliederung 1969 und der Gründung der heutigen Gemeinde Alfter wurde das Gebäude in den späten siebziger Jahren abgerissen. Bis dahin wurde es noch als Wohnhaus für sozial benachteiligte Bürger genutzt.

Schräg gegenüber der Alten Bürgermeisterei stand der ehemalige Stapelhof des Johanniter-Konvents Köln. Danach führt die Runde weiter zur Alten Schule von Oedekoven und Gielsdorf in die Brunnenstraße. Sie wurde 1844 erbaut, heute ist dort der Feinkostladen, die „Genuss-Schule Alfter“ untergebracht.

Von dort aus führt der Rundweg zur Kapelle St. Mariä Vermählung mit ihrer Glocke aus dem 14. Jahrhundert. Das kleine Gotteshaus selbst hatten die Oedekovener 1756/1757 errichtet auf einem Grundstück, das die Äbtissin des Klosters Burbach gestiftet hatte. Der Rokokoaltar und die Marienfigur über dem Eingang stammen aus der ehemaligen Kapelle des Tempelhofs. Zehnte und damit letzte Station ist in der Ginggasse der ehemalige Besitz der Familie Wrede, der einst als Weingut des Klosters Burbach gedient hatte.

Detlef Nath und Hermann Huckert, Beisitzer im Verein, wünschen sich, noch mehr über die historischen Orte in Oedekoven heerauszufinden, vieles ist noch nicht erforscht. Hier hoffen sie auf Berichte von Zeitzeugen, aber auch von Menschen, die ihnen Fotos und Dokumente von früher zur Verfügung stellen. Es wäre laut Huckert zu schade, wenn solche Unterlagen verschwinden oder entsorgt werden würden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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