Der schönste Platz ist immer an der Theke
Treff in der Kneipe eröffnet
Alfter-Volmershoven-Heidgen - (fes) Eine Kneipe oder Gaststätte in Volmershoven oder Heidgen?
Die gibt es in dem kleinen Doppelort am Kottenforst schon lange nicht
mehr. Vor über 20 Jahren wurde bereits die Gaststätte Werres mit
ihrem großen Saal abgerissen. Und vor zwei Jahren machte auch das
letzte Lokal „Zur Linde“ in Volmershoven-Heidgen dicht. Und auch
in der kleinen Kneipe in der Mehrzweckhalle an der Straße „Auf dem
Acker“ wurde schon seit etwa sieben Jahren kein Bier mehr gezapft.
Doch das hat sich nun geändert.
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Der Ortsausschuss hatte den Kneipenraum mit eigenen Kräften und mit
viel Engagement und Herzblut wieder hergerichtet und aufleben lassen.
Wer hier ein Bierchen oder eine Cola trinken oder einfach etwas
klönen möchte, kann dies seit einigen Wochen beim „Treff in der
Kneipe“. Dann steht die kleine Schankstube allen Bürgern offen.
Ansonsten können sie nur Mitglieder der Ortsvereine nutzen, erklärte
Anja Frenkel, Vorsitzende des Ortsausschusses.
Die Umbauarbeiten begannen im vergangenen Jahr nach den Sommerferien,
berichteten Anja Frenkels Schwester Steffi Rötzheim (Schriftführerin
im Ortsausschuss) und Kassiererin Steffi Schneider. Viel verändern
mussten sie in dem rustikalen Schankraum mit der braunen Holzdecke
nicht. „Wir haben aufgeräumt, die Wände gestrichen, neue Lampen
gekauft und angebracht“, schilderte Anja Frenkel. „Mit den neuen
Farben sieht nun alles wieder sehr gut aus. Zum Glück waren die
Möbel noch da und auch die Kühlung funktionierte.“ Nachdem der
letzte Wirt vor gut sieben Jahren den Kneipenbetrieb aufgab, bemühte
sich die Gemeinde Alfter als Eigentümerin der in den 60er Jahren
gebauten Mehrzweckhalle mit der Kneipe im Untergeschoss vergeblich
darum einen neuen Pächter zu finden.
Im November hatten Kräfte des Ortsausschusses dann alles so weit
hergerichtet, dass zum ersten offenen Treff eingeladen werden konnte.
„Beim ersten Mal im November war es noch überschaubar, beim zweiten
Mal war es hier rappelvoll“, erzählt Anja Frenkel.
An einem Tisch saß eine Ü-80-Gruppe, die geknobelt hatte, am anderen
Tisch saßen ein paar jüngere Leute. Es herrschte sofort eine
ungezwungene und herzliche Stimmung. Auch wenn es sich um einen
offenen Treff handelt, werden immer Themen behandelt, die gerade
aktuell für den Doppelort wichtig sind. Im Dezember wurde der
Jahreskalender „Watt es loss em Dörp?“ präsentiert, im Februar
ging es um den bevorstehenden Karnevalszug.
Damit alles seine Ordnung hat, schloss der Ortsausschuss einen
Nutzungsvertrag mit der Gemeinde Alfter ab. Zunächst für ein Jahr
auf Probe, um zu sehen, wie es läuft: „Wir sind aber sicher, dass
es eine feste Einrichtung wird“, betonte Steffi Schneider. Auch wenn
es bereits Anfragen gab: Der Kneipenraum wird nicht für Privatfeiern
vermietet, alleine schon aus Haftungsgründen. Er wird ausschließlich
vom Ortsausschuss und den ihm angegliederten Vereinen genutzt.
Und watt es loss em Dörp 2019? Hierüber gibt der neue
Jahreskalender, der kostenlos an alle Haushalte im Ort, aber auch im
benachbarten Witterschlick verteilt wurde, detailliert Auskunft. Da
kommt für das kleine Dorf eine Menge zusammen: Neben den klassischen
Brauchtumsveranstaltungen vom Karneval über das Maiansingen bis hin
zu Sankt Martin oder zur Nikolausfeier gibt es Filmabende und
Vorträge, organisiert von der Katholischen Frauen Gemeinschaft oder
der Caritas, Chorkonzerte, ein „Vatertags-Jux-Turnier“ vom SC
Volmershoven-Heidgen und natürlich alle drei Monate das beliebte
Frauenfrühstück der Pfarrgemeinde St. Maria Hilf.
Absoluter Höhepunkt wird aber der 2. Dorfflohmarkt am 5. Mai sein. Im
vergangenen Jahr hatte der Ortsausschuss zum ersten Mal einen solchen
Dorftrödel organisiert, der ein absoluter Erfolg wurde: „Wir hatten
über hundert Teilnehmer. Es war ein Tag für das ganze Dorf. Man
hielt ein Schwätzchen hier, ein Schwätzchen da“, freute sich
Steffi Rötzheim. Und Anja Frenkel ergänzt: „Daran sieht man: Unser
Dorf ist ein treues Dorf, hier hilft man sich und unterstützt
sich.“ Und ganz neu im Angebot: Eine Kaffeetasse mit dem Logo des
Ortsausschusses.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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