Richtfest Sporthalle
Turbulente Zeiten im Rohbau
Alfter (fes). „Derzeit überschlagen sich die Ereignisse“, meinte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU): „Kürzlich erst haben wir unser Teilstück der Rad-Pendler-Route eröffnet, konnten das Richtfest für unser neues Seniorenhaus in Alfter-Ort und die Doppelproklamation in Alfter feiern und nun das Richtfest der Kultur- und Sporthalle. Das ist heute ein Tag der Freude und des Dankes.“
Polier Manfred Baumgartner von der Holzbaufirma Amann aus Weilheim im Schwarzwald, der den Richtspruch hielt, sprach von einem „Meisterstück“ für den Ort.
Architekt Ulrick Königs, der mit seiner Ehefrau Ilse Maria Königs, das Kölner Architekturbüro Königs betreibt, schilderte, daraufhin wie es in den kommenden Monaten weitergehen wird.
Da bislang alles nach Plan lief, geht Königs davon aus, dass die Gemeinde in einem Jahr wie vorgesehen die Eröffnung feiern kann.
Bislang sei der Bauablauf laut Königs „ein großes Glück, weil alles Hand in Hand ging.“ Baufirmen, Verwaltung und Politik hätten sehr gut zusammengearbeitet, ein Rad griff ins andere. Dass alles so flott ging, lag auch daran, dass die Fachleute der Zimmermannsfirma Amann die Holzbauteile für den Rohbau bereits in ihrem Werk vorgefertigt hatten und anschließend exakt angepasst auf der Baustelle einfügen konnten. Genauso wird es auch mit den Fassaden geschehen. In zwei bis drei Wochen soll die zuständige Firma die millimetergenau vorproduzierten Bauteile anliefern. „Mitte Januar werden wir dann einen geschlossenen Innenraum haben, um mit dem Innenausbau zu beginnen“, erklärte Königs. Ab dann kämen „turbulente, arbeitsreiche Monate“, so der Architekt weiter. Teilweise werden zehn Firmen gleichzeitig auf der Baustelle zugange sein.
Der Hallenneubau wurde notwendig, da die marode Turnhalle der benachbarten Anna-Schule, errichtet in den 1960er Jahren nicht mehr wirtschaftlich energetisch saniert werden kann. Genutzt wurde sie kürzlich erstmals für die Doppelproklamation der beiden Alfterer Prinzenpaare (Erwachsene und Kinder), da der historische Kaisersaal des Gasthauses „Spargel Weber“ nicht mehr zur Verfügung stand. In der neuen Kultur- und Sporthalle werden nicht nur Vereine und Schulen die Möglichkeiten haben Sportkurse anzubieten, der Bau soll auch für Brauchtums- und Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen. Dieser Nutzungsmix verteilt sich über drei Etagen. Im unteren Bereich entsteht eine Event- und Sportfläche, die Platz für bis zu 400 Zuschauer bietet. In der darüber liegenden Foyerebene wird es ein Quartierscafé sowie den Tribünenbereich geben. Für die Dachebene sind ein Ballsportfeld, wahrscheinlich ein Bolzplatz, sowie Fitness- und Erholungsflächen vorgesehen. Die Halle besteht aus einer innovativen, klimaneutralen Holzkonstruktion mit Fachwerkträgern aus Buchenholz mit Fensterfronten. Sie wird über eine Sole/Wasser-Wärmepumpe beheizt. Nach Fertigstellung des Gebäudes wird dann die alte Turnhalle abgerissen werden.
Schumacher schlug aufgrund der aktuellen Krisen auch nachdenkliche Töne an: „Angesichts der finanziellen Nöte können wir froh sein, dass wir den Bau der Halle bereits vor einigen Jahren auf den Weg gebracht haben, ob wir das zu einem späteren Zeitpunkt geschafft hätten, glaube ich nicht.“
Vor einigen Wochen musste Gemeindekämmerer Nico Heinrich den Lokalpolitikern mitteilen, dass aufgrund der explodierenden Baukosten das veranschlagte Budget von rund acht Millionen Euro um etwa 3,7 Millionen Euro überschritten wird. Über das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) fördert das Land den Bau der neuen Begegnungsstätte mit 70 Prozent. Ob die Mehrkosten ebenfalls gefördert werden, steht aktuell nicht fest, so dass der für 2023 geplante Umbau des Schlossparks, der ebenfalls Teil des ISEKs ist, möglicherweise erst ein Jahr später in Angriff genommen wird und die Fördergelder dafür erst 2024 beantragt werden. Die Gelder für den Bau der Außenanlagen der Sport- und Kulturhalle werden aber auf jeden Fall für das kommende Jahr beantragt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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