Gewerbeverein Alfter
Verkehr und Fachkräfte als Herausforderungen
Alfter - Zahlreiche Gäste konnte die Vorsitzende des Gewerbevereins Alfter
Gabi Haag zum Neujahrsempfang des Vereins im Ratssaal im Alfterer
Rathaus begrüßen. Gemeinsem mit ihnen ließ sie die vergangenen
Monate Revue passieren.
Ein Höhepunkt im Jahr 2019 war die gemeinsam mit der Industrie- und
Handelskammer Bonn/RheinSieg (IHK) organisierte Ideenbörse im
Herrenhaus Buchholz, wo sich sechs Unternehmer aus der Gemeinde mit
ihren Geschäftsideen vorstellen und bewerten lassen konnten. Haag
könnte sich vorstellen, diese Veranstaltung noch einmal zu
wiederholen oder gemeinsam mit der IHK eine Ausbildungsbörse für
Alfter auf die Beine zu stellen. Ihr Stellvertreter Daniel Faßbender
schilderte, was der Gewerbeverein, dem derzeit 83 Mitglieder
angehören, 2020 vorhat und betonte. „Der Verein sieht sich als
Bindeglied zwischen Verwaltung und Gewerbetreibenden.“ Zwei große
Herausforderungen sieht Daniel Faßbender auch für die Alfterer
Unternehmerschaft: Die zunehmende Verkehrsbelastung und den
Fachkräftemangel.
Um dem entgegenzuwirken, soll es im laufenden Jahr gemeinsam mit der
IHK eine Veranstaltung geben um „Fachkräfte zu finden und zu
binden“, erklärte Faßbender. Noch vor den Sommerferien ist
erstmals ein „Gewerbegrillen“ geplant, bei dem Unternehmer
gemeinsam ins Gespräch kommen sollen. Eine Gewerbeschau wird es erst
wieder 2021 geben, ergänzte Gabi Haag.
In einem Gastvortrag gab Nico Heinrich, Kämmerer der Gemeinde und
Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungs GmbH
Alfter (WfA), einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche
Entwicklung der Kommune. Rund 23.600 Einwohner zählt die Gemeinde
derzeit, die Arbeitslosenquote liegt mit rund 4 Prozent, das
entspricht 439 Arbeitslosen, unter dem Kreisdurchschnitt von 5
Prozent. Örtliche Unternehmen konnten von 2018 auf 2019 rund 200 neue
sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze anbieten. Insgesamt gibt
es damit in der Gemeinde Alfter 3218 sozialversicherungspflichtige
Jobs. Der Großteil pendelt aber in die umliegenden Städte Köln oder
Bonn zum Arbeiten aus. Auch die Kaufkraft liegt mit 108,2 Prozent
über dem Kreisdurchschnitt von 106 Prozent.
Die Gewerbegebiete Alanus Park entlang der Bonn-Brühler Straße und
Witterschlick-Nord sind mittlerweile ausverkauft: „Dies ist
bedauerlich, denn wir bekommen jeden Tag mindestens zwei Anfragen von
Unternehmern, sie sich hier ansiedeln möchten“, so Nico Heinrich.
Daher ist es wichtig, Alfter-Nord rasch weiter zu entwickeln. Auch
Wohnbauflächen sind bekanntlich stark nachgefragt. Die WfA vermarktet
das rund 11,5 Hektar große Neubaugebiet Buschkauler Feld in
Witterschlick. Hier gibt es bereit über 500 Interessenbekundungen
für die Grundstücke, schilderte Heinrich: „Dies ist umso
bemerkenswerter, da wir bislang noch gar keine Werbung für das Gebiet
gemacht haben.“ Vorgesehen sind übrigens 240 Wohneinheiten.
Der Grunderwerb ist nahezu abgeschlossen. Gespräche mit gut 160
Eigentümern mussten geführt werden. Die Offenlage des
Bebauungsplanes ist für das anstehende Frühjahr vorgesehen. Der
Satzungsbeschluss soll nach der Sommerpause im Herbst 2020 erfolgen.
In dem Areal sind Einfamilienhäuser, Geschosswohnungsbau, ein
Seniorenwohnheim, ein Kindergarten sowie kleinere Gewerbeeinheiten
geplant.
- Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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