Rampegala
Verleihung der „Rampensau“ an Alanus
Alfter - (fes) „Kunst braucht bedingungslose Unterstützung, um Kunst zu
sein“, fordern Christina Wouters und Magali Vogel in ihrer
Performance „Sprungbrett“. Damit hatten sie die mit 300 Euro
dotierte „Rampensau“ auf der Rampegala mit anschließendem Tanz in
den Mai im Hoftheater auf dem Campus I der Alanus Hochschule gewonnen.
Im zweiten Jahr studieren sie Schauspiel in Alfter. In ihrer
intensiven multimedialen Eigenproduktion setzten sie sich mit der
finanziellen Lage des Studiengangs Schauspiel auseinander. Ihre
Ängste, Sorgen und Nöte präsentierten sie unter dem Motto
„Scheiter heiter“ und ernteten dafür spontanen und donnernden
Applaus aus dem Publikum, das sich größtenteils aus ihren
Kommilitonen zusammensetze.
Kämpferisch und selbstbewusst zeigten sich Studierende und
Absolventen auf der Bühne der Rampegala, für die Alfters
Bürgermeister Rolf Schumacher die Schirmherrschaft übernommen hatte.
Die Moderation übernahmen die beiden Alanus-Absolventen Swetlana Saam
und Emanuel Weber.
Höhepunkt war die zum dritten Mal verliehene Rampensau. Hierfür
waren drei Eigenproduktion von Schauspielstudentinnen nominiert.
Initiiert hatte die Rampegala vor drei Jahren der Verein „Rampe“
um seinen Vorsitzenden Gode Japs. Der Verein hat sich auf die Fahnen
geschrieben, den schauspielerischen Nachwuchs der Kunsthochschule zu
fördern.
Japs saß neben Regisseur Marcel Höfs sowie Schauspiel-Professor
Dieter Braun in der Jury. Sicherlich sollte mit dem Siegerbeitrag auch
ein Statement gesetzt werden, um für die Zukunft des Studienganges zu
kämpfen. Denn kürzlich war bekannt geworden, dass sich der
Hauptsponsor, die Software AG, von der Finanzierung zurückziehen
wird. Doch dies war nur eine Seite, weshalb sich die Jury für Wouters
und Vogel entschieden hatte: „Es ging nicht nur darum, dass sich die
beiden mit einem aktuellen Thema beschäftigt hatten, sondern auch
darum, wie sich ausgedrückt haben“, begründete Braun. Nicht
weniger eindrucksvoll waren die beiden zweitplatzierten Beiträge. So
ließ sich Leona Holzki von der „#MeToo-Bewegung“ inspirieren. Mit
ihrem Partner Mirko Aleksic setzte sie ihre persönlichen Geschichten
„von schlecht geflirtet bis sexuell belästigt“ in einer
intensiven tänzerischen Performance auf der Bühne um. Asya
Pritchard, die im Sommer ihr Schauspieldiplom machen möchte, brachte
den von ihr geschriebenen Dialog „Im Hostel“ auf die Bühne, das
von zwei Backpackern, gespielt von Larissa Ruppert und Florian Hausen,
erzählt, die sich zufällig kennenlernen. Sie kommen einander näher
und entfernen sich wieder, geben Persönliches und Intimes preis und
zeigen sich dadurch angreifbar und verletzlich. Die beiden
Zweitplatzierten erhielten jeweils 200 Euro vom Rampe-Verein.
Zuvor gab es einige „Kulturhappen“ mit Ausschnitten aus
Alanus-Produktionen. Auf der Bühne standen aber auch Alumni,
ehemalige Studierende, wie der 1988 geborene Schauspieler Tom
Ohnerast, der 2012 in Alfter seinen Abschluss machte und seitdem
Engagements an zahlreichen nationalen Bühnen hat. „Ich habe hier
alles gelernt, was ich für meinen Schauspielberuf brauche, jeder
sollte alles tun, was ihm möglich ist, damit es hier weitergeht“,
appellierte er an die Studenten.
Für Professor Dominik Schiefner, Leiter des Fachbgebiets Schauspiel,
geht es um das große Ganze: „Für mich ist es die generelle Frage,
was uns als Gesellschaft Kunst und Kultur noch wert ist. So ein Abend
wie heute ist eine Einladung zu sagen: Doch Kunst ist viel für wert
für uns und die ganze Region.“ InfosVerein Rampe e.V.
www.rampe-ev.org
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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