Neujahrsgruß des Bürgermeisters
Vielfältige Herausforderungen warten im neuen Jahr

BürgermeisterDr. Rolf Schumacher | Foto: Gemeinde Alfter
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

In der Gemeinde Alfter wurde 2016 Außerordentliches geleistet.
Zeitweise haben über 500 Menschen aus den unterschiedlichsten
Ländern Zuflucht bei uns gesucht. Wir haben sie untergebracht und auf
ihren ersten Schritten in der fremden Umgebung begleitet. 88 Kinder
und Jugendliche im Alter von bis zu 18 Jahren galt es in Kindergärten
und Schulen unterzubringen. Viele Aufgaben, die hier nicht alle
aufgezählt werden können, galt es zu bewältigen und ich möchte die
Gelegenheit nutzen, um allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz zu
danken. Dieser Dank gilt auch den Hauptamtlichen in der Verwaltung, in
den Kindergärten, in den Schulen und im Bauhof.

Voller Dankbarkeit schaue ich auf das abgelaufene Jahr 2016,
insbesondere weil wir in Frieden und ohne Naturkatastrophen
zusammenleben konnten. Ich möchte diesen Neujahrgruß nutzen, um Sie
über aktuelle Entwicklungen in der Gemeinde Alfter zu informieren und
Ihnen einen Ausblick 2017 zu geben.

1. Die Gemeinde Alfter generationengerecht weiterentwickeln.
Die Gemeinde Alfter ist dank ihrer sozialen Infrastruktur attraktiv
für Familien und muss weiter generationengerecht ausgebaut werden.

Selbstbewusst können wir sagen, dass wir eine attraktive Gemeinde
insbesondere für junge Familien sind. Und wir  müssen in  Zukunft
alles daran setzen, unsere Kommune generationengerecht auszubauen.
Dazu gehören:

Der Aus- und Neubau von Kindergärten, inklusive der U 3-Betreuung und
ich verweise insbesondere auf das Projekt des Kindergartenneubaus in
Impekoven.
An allen drei Grundschulen wird die Offene Ganztagsschule angeboten
und wir erhalten im Rahmen der Qualitätsanalyse der Bezirksregierung
sehr gute Beurteilungen bzgl. unserer Grundschulgebäude.
An der Grundschule Oedekoven ist inzwischen erfolgreich der sog.
Inklusive Unterricht gestartet, welcher das Miteinander von Kindern
mit und ohne besonderen Förderbedarf auf pädagogisch anspruchsvolle
Weise umsetzt.

Neben der Schaffung von betreutem Wohnen sowie einigen Plätzen in
einer Demenz-WG im Lebenshof in Impekoven, gilt es nun weitere
stationäre Pflegeplätze zu schaffen. Dazu hat der Rat den
Bebauungsplan Bahnhofstraße in Alfter Ort auf den Weg gebracht, so
dass wir hoffentlich bald neue stationäre Pflegeplätze anbieten
können, mitten in der Ortslage von Alfter.

Nennen möchte ich auch unseren Seniorenwegweiser sowie das 1
€-Jobber-Projekt, mit dem wir als Gemeinde Langzeitarbeitslose zu
einem Weg in den regulären Arbeitsmarkt helfen können.

Zur Lebensqualität gehört auch die Sicherheit für alle Einwohner.
In Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Behörden werden auch
weiterhin alle Anstrengungen unternommen, um Einbruch, Diebstahl und
allen Formen von Gewalt entgegenzuwirken. Dazu gehört auch ein
gepflegtes Erscheinungsbild der öffentlichen Flächen, zu dem wir
alle beitragen müssen.

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für junge Familien ist auch in
Zukunft erforderlich: In den Großraum Bonn werden in den nächsten
Jahren bis zu 30.000 Menschen drängen.  Studien zeigen, dass mehr
als die Hälfte aller Absolventen der Uni Bonn und der Hochschulen in
der Region bleiben. Die Gemeinde Alfter als attraktiver Standort ist
sehr gefragt, dass merken wir leider auch an den steigenden
Immobilienpreisen. Die Neubaugebiete auf der Mierbache sowie der
Gartenweg  in Witterschlick sind längst ausverkauft. Wir haben
deshalb ein Akutprogramm Wohnen aufgelegt, welches insbesondere ein
Haus mit 13 Wohnungen am Ahrweg vorsieht, 12 Wohnungen auf dem
Gelände der ehemaligen Moschee in Witterschlick, die Nachverdichtung
in der Châteauneufstraße sowie ein Neubaugebiet Buschkauler Feld in
Witterschlick.

2. Wir müssen weiter die Wirtschaft fördern, die Umwelt schützen
und die Energie effizient einsetzen

Unsere Gewerbegebiete sind ausverkauft, so dass wir nun mit großem
Nachdruck daran arbeiten, das Gewerbegebiet Alfter-Nord/Richtung
Bornheim-Süd an der L 183 n zu erschließen. Hier sollen ca. 50 ha
Gewerbeflächen entstehen und so Platz schaffen für neue
Gewerbeansiedlungen und neue Arbeitsplätze.

Die Stärkung der regionalen Vermarktung liegt uns besonders am
Herzen. Aktionen wie „Alfter bewegt“, jeweils am 1. Mai, tragen
dazu bei, unsere insbesondere landwirtschaftlichen Produkte ab Hof
bekanntzumachen. Unsere Hotels und FeWos sind gut ausgelastet.

Eine wesentliche Voraussetzung für heutigen wirtschaftlichen Erfolg
von Unternehmen ist die Präsenz im Internet. So können wir voller
Freude mitteilen, dass alle Unternehmen und Privathaushalte in der
Gemeinde Alfter leistungsfähiges Internet buchen können. Und das
ohne einen Euro aus der Gemeindekasse.

Die Frage des Verkehrs entwickelt sich mehr und mehr zu einer
Zukunftsfrage. Nach meiner festen Überzeugung wird die Mobilität der
Zukunft durch ein Miteinander von PKW/Bus und Bahn sowie Fahrrad und
Fußgänger gekennzeichnet sein. An vielen Punkten arbeiten wir daran,
diese Mobilität von Morgen zu ermöglichen. Dazu zählen
Fahrradverbindungen von Bornheim über Alfter nach Bonn, die sog.
Radpendlerroute ebenso wie der zweigleisige Ausbau der Linie 23 mit
dem Bau des modernen Bahnhaltepunktes in Impekoven. Alle
Bushaltestellen sollen zukünftig einen barrierefreien Zugang erhalten
und die Alfterer, Gielsdorfer und Oedekovener wissen es zu schätzen,
dass wir inzwischen Hangbusse einrichten konnten.

Die Sanierung kommunaler Gebäude zur Steigerung der Energieeffizienz
hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Ich denke hier
an die Turnhalle in Witterschlick, die Mehrzweckhalle in Volmershoven,
Teile des Rathauses, die Sanitäranlagen der Turnhalle in Alfter, die
Aula der Hauptschule in Oedekoven, die Sanitäranlagen der
Sportlerheime in Witterschlick, Oedekoven, Volmershoven  und Alfter
sowie die energetische Grundsanierung der Grundschule in
Witterschlick.

3. Mehr als bisher müssen wir Brauchtum, Kultur und Sport in
unserer Gemeinde pflegen

Wir haben in der Gemeinde Alfter ein vielfältiges Kultur-,
Brauchtums- und Sportangebot. Zahlreiche Vereine laden insbesondere
Kinder und Jugendliche zum Miteinander ein. Hier haben wir bei der 
Infrastruktur der Fußballplätze, Beachvolleyball, Baseballanlage
usw. große Fortschritte gemacht.

Mir ist in den letzten Monaten deutlicher als vorher klargeworden,
dass es ganz offensichtlich ein neues Bedürfnis von uns Menschen nach
unmittelbarem Kontakt miteinander vor Ort gibt. Der altmodisch
wirkende Begriff Heimat erlebt gerade eine Wiederbelebung.  Das
neuentstandene Dorfgemeinschaftshaus in Gielsdorf ist dafür sicher
ein gutes Beispiel. Wir werden mit den Dorfplätzen in Volmershoven
und Impekoven sowie der Planung einer Neugestaltung des Herrenwingerts
in Alfter Ort und eines Festplatzes am Jungfernpfad in Oedekoven neue
Akzente setzen, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.

Dieser kurze Gang durch die vielfältigen Herausforderungen möge
jetzt genügen, um Ihnen einen Überblick über die aktuellen Aufgaben
zu geben. Ziel ist es dabei, die Gemeinde Alfter generationengerecht
weiter zu entwickeln, damit Jung und Alt sich hier wohl fühlen und
wir für Familien attraktiv bleiben.

Eine bittere Niederlage war für mich im abgelaufenen Jahr die
Genehmigung des Erotikclubs in Oedekoven. Obwohl die Gemeinde Alfter
ihr planungsrechtliches Einvernehmen verweigert hatte, sah sich die
zuständige Bauaufsicht mangels entgegenstehender
bauordnungsrechtlicher Möglichkeiten gezwungen, die Genehmigung
auszusprechen. Alle Erfahrung lehrt, dass derzeit in Deutschland durch
derartige Clubs Frauenrechte massiv verletzt werden. Gegenüber
jeglicher Formen von Zwangsprostitution besteht keine Toleranz.
Deswegen werde ich nach Möglichkeiten suchen dagegen vorzugehen, wenn
Frauen an diesem Ort zur Prostitution gezwungen werden sollten.

Es gäbe noch eine Fülle von Themen, die ich gerne ansprechen
möchte. Aber ich muss es bei diesen wenigen Gedanken belassen und
darauf vertrauen, dass wir im neuen Jahr eine Vielzahl von
Gelegenheiten zur persönlichen Begegnung und zum Austausch finden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben im nun beginnenden Jahr 2017 alles
erdenklich Gute, Gesundheit und Gottes Segen

Dr. Rolf Schumacher
Bürgermeister Gemeinde Alfter

 

- Rolf Schumacher

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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