Haus der Alfterer Geschichte
Von heiligen Ölen und Salben

Maßstabsgetreu: Bärbel Steinkemper und Robin Huth vor dem Modell der Pfarrkirche St. Matthäus im heutigen Zustand.  | Foto: fes
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  • Maßstabsgetreu: Bärbel Steinkemper und Robin Huth vor dem Modell der Pfarrkirche St. Matthäus im heutigen Zustand.
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Alfter (fes). Vor 400 Jahren wurde die Pfarrei St. Matthäus Alfter selbstständig. Diesem Jubiläum widmet das Haus der Alfterer Geschichte (HdAG) mit seinem gleichnamigen Förderverein eine Sonderausstellung, die Ende April eröffnet wird. Schon jetzt gaben die Vorsitzende des Vereins, Bärbel Steinkemper, und ihr Stellvertreter, Robin Huth, dieser Zeitung einen Einblick in die Ausstellung, die den Titel „400 Jahre Pfarrei St. Matthäus in Alfter – Die heiligen Öle sind vor Ort!“ trägt.

Die Ursprünge der heutigen Pfarrei gehen allerdings bis ins frühe Mittelalter zurück. Bereits 1116 soll es eine Kapelle auf dem Kirchberg gegeben haben. Es kam mehrfach zu Erweiterungen und Neubauten. Bis 1624 gibt es unterschiedliche Interpretationen zum Status der Kirche. Fest steht jedoch, so Robin Huth, dass das Gotteshaus seit 1624 eine Pfarrkirche mit eigenem Pfarrer ist. Für die Gläubigen war dies sehr bedeutsam: Die heiligen Öle und Salben für die Sakramente (Taufen, Firmung, Krankensalbung) durften seitdem in Alfter aufbewahrt werden und die Sakramente konnten vor 0rt gespendet werden. Bis dahin mussten sie jeweils aus der Pfarrkirche in Lessenich geholt werden. 1624 war bereits von der vierten Kirche die Rede, die auf dem Alfterer Kirchberg stand. 1791 wurde der Sakralbau durch einen spätbarocken Saalbau ersetzt, der das Grundgerüst der heutigen, der fünften Matthäuskirche, bildet. Immer wieder erfuhr das Gebäude grundlegende Sanierungen etwa in den Jahren 1964/65 sowie zu Beginn der 1990er Jahre. Eine grundlegende Sanierung und „Purifizierung“ erfuhr die St. Matthäus-Kirche 1964/65 nach dem II. Vatikanischen Konzil. Die innere Gestaltung der Kirche sollte sich auf das Wesentliche beschränken. Der künstlerisch wertvolle neugotische Hochaltatar mit seiner Christusfigur und den Engelen wurden ebenso beseitigt wie die prunkvoll bemalten Decken und Wände. Sie wichen einem weiß-grauen Anstrich. Die heutige Bemalung erhielt die Kirche bei der Renovierung 1994/95.

Die Ausstellung befasst sich mit der Vorgeschichte, der Bauhistorie, aber auch mit den Besonderheiten etwa den Glocken, wenig beachtete Kostbarkeiten aber auch mit Entwicklungen im Umfeld, zum Beispiel der Geschichte des früheren Anna-Klosters oder des Jugendheims, das heute Heimstatt des HdAG ist.

Dargestellt sind auch die Lebensläufe der Geistlichen vom ersten Pfarrer Hilger Düren bis zu dem 2020 verstorbenen Pfarrer Rainer M. Ollig.

Als bedeutendes zeithistorisches Zeugnis gilt das Kirchenbuch, das Hilger Düren ab 1628 angelegt hatte, denn darin sind die Täuflinge mit ihren Eltern und Paten verzeichnet „Es bleibt bis heute die einzige Quelle über die Existenz von Alfterer Bürgern in dieser frühen Zeit“, erklärte Robin Huth. In Briefen berichtete Düren auch über eine Hexenverbrennung in Bonn. Auch aktuelle Entwicklungen aus den vergangenen 50 Jahren werden aufgezeigt, etwa.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 28. April, um 10.30 Uhr eröffnet und ist bis zum 25. Juni zu sehen. Besucher können sich die Schau jeweils donnerstags von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt ansehen. In den Sommerferien ist die Ausstellung geschlossen. Nach den Sommerferien öffnet die Ausstellung wieder bis zum 24. August und endet mit einem Weinfest im Garten des Hauses anlässlich des Jubiläums, das gemeinsam organisiert wird vom Förderverein mit der Gemeinschaft katholischer Frauen von St. Matthäus. Mit dabei sein werden auch die Messdiener und der Partnerschaftsverein Alfter-Châteauneuf.

Das Haus der Alfterer Geschichte befindet sich zwischen der Pfarrkirche St. Matthäus und dem Alfterer Schloss. Weitere Informationen unter www.hdag.info. (fes)

Maßstabsgetreu: Bärbel Steinkemper und Robin Huth vor dem Modell der Pfarrkirche St. Matthäus im heutigen Zustand.  | Foto: fes
Prunkvoll:  Pontifikat anlässlich der Beerdigung von Franz Fürst Joseph Altgraf zu Salm-Reifferscheid-Krautheim und Dyck 1958. Das Foto zeigt den Zustand der Pfarrkirche vor der Entkernung und Renovierung 1964/65. .  | Foto: fes
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RAG - Redaktion

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