Die Schule im Dorf lassen
2287 Unterschriften gegen Schulschließung
Bad Honnef - Die bekannte Redensart „Die Kirche im Dorf“ lassen hat für die
Grundschule in Rhöndorf eine besondere Bedeutung. Allerdings muss es
heißen „Die Schule im Dorf lassen“. Und genau dafür setzen sich
die Schulleitung und Lehrer, sowie die Kinder der Rhöndorfer
Grundschule am Standort Rommersdorf selbst derzeit aktiv ein.
Hintergrund:
Mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes werden politische
Diskussionen um die Schullandschaft bewegt. Da Grundschülerzahlen
derzeit zurückgehen und diese Tendenz mittelfristig anhält, werden
Schulschließungen empfohlen.
Auch in Rhöndorf gehen die Schülerzahlen zurück. Waren es 2011/12
noch 980 Kinder, die in Bad Honnef eine Grundschule besuchten, sind es
aktuell 935. In rund acht Jahren sollen es weitere gut hundert
Anmeldungen weniger geben.
Die Schulleitung der Rhöndorfer Gemeinschaftsgrundschule (GGS)
Löwenburg hat klare Bedenken zum Schulentwicklungsplan und den daraus
resultierenden Empfehlungen geäußert.
„Die Handlungsempfehlungen, die von der Projektgruppe Bildung und
Region ausgesprochen wurden, würden für eine familienfreundliche
Stadt - wie Bad Honnef es sein möchte - fatale, realitätsferne und
negative pädagogische Folgen nach sich ziehen“, heißt es in einer
Stellungnahme der Schulleitung.
Um den Sorgen um eine Schließung der GGS Nachdruck zu verleihen,
haben die Schulakteure Unterschriften gesammelt und sind mit allen
Kindern ins Bad Honnefer Rathaus gezogen. Dort nahm Bürgermeister
Otto Neuhoff die Listen entgegen. 2287 Unterschriften sind zusammen
gekommen.
„Lasst unsere Schule im Dorf“, stand auf Plakaten zu lesen, die
die Kinder bei sich trugen. Einige Kinder wandten sich direkt an
Bürgermeister Neuhoff. „Es wäre schade, wenn Sie uns rauswerfen,
wir sind ein tolles Team“, hieß es da etwa oder „Bitte machen Sie
das nicht, wir machen tolle Sachen“.
„Es gibt viele Aspekte, die abgewogen werden müssen“, gab Neuhoff
der Herausforderung auf kommunaler Ebene im Umgang mit der
rückläufigen demografischen Entwicklung Raum. Vor Frühjahr 2018
falle ohnehin keine Entscheidung. Wichtig sei es zunächst
Stellungnahmen der Schulen einzuholen und mit der Politik einen
Workshop abzuhalten.
Für den Erhalt der Schule gibt es bedeutende Argumente, stellte die
Schulleitung noch einmal deutlich heraus. So sei etwa der Grundsatz
„Kurze Beine-kurze Wege“ wichtig, weil ein wohnortnaher und
fußläufig erreichbarer Schulweg die Grundschulkinder in ihrer
Entwicklung stärke. Eine gut zu erreichende Grundschule mache jeden
einzelnen Stadtteil Bad Honnefs zu einem familienfreundlichen und
attraktiven Wohnort .
- Iris Zumbusch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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