Nachwuchssorgen sind passé
60 Jahre Jugendfeuerwehr Bad Honnef
Bad Honnef. Feuerwehrleute wohin man schaute. Schon die kleinsten Besucher waren „Feuer und Flamme“ beim Jubiläumsfest der Jugendfeuerwehr Bad Honnef auf der Insel Grafenwerth. Denn die Hüpfburg in Form einer Feuerwache, Feuerwehr-Tretautos und eine scheinbar brennende Hausattrappe, die gelöscht werden durfte, zogen geradezu magisch an. Die Fahrzeugausstellung und der Feuerwehr-Shop mit zum Teil „schrägen“ Merchandising-Produkten lockte eher die Älteren an. Und wie es sich für eine coole Geburtstagsfeier gehört, gab es für alle Waffeln, Pommes-Frites, Currywurst, kühle Getränke und beste Unterhaltung. Und nebenher traf sich die Feuerwehrjugend des Rhein-Sieg-Kreises zum Leistungsnachweis.
Nachwuchssorgen in der aktiven Wehr bewogen in den 1960er-Jahren die Feuerwehren des Siegkreises bei einem Verbandstag, einen Werbefilm zu drehen, um speziell Interessenten für eine Jugendfeuerwehr zu gewinnen. Das Projekt war mit Erfolg gekrönt: Am 1. Juni 1964 konnte die Jugendfeuerwehr Bad Honnef mit 13 Mitgliedern gegründet werden. Einer der damaligen Gründungsmitglieder, Heinz Olbermann, feierte auch das jetzige Jubiläum mit. Der damals 16-Jährige hatte zunächst nur mal reinschnuppern wollen, war dann aber so begeistert, dass er blieb. Inzwischen gehört er zur Ehrenabteilung. Bis heute ist die Jugendfeuerwehr die wichtigste Quelle für den Nachwuchs in der aktiven Wehr. Die Feuerwehrleute seien hervorragend ausgebildet und den unterschiedlichen Einsatzszenarien gewachsen, betonte Bürgermeister Otto Neuhoff in seiner Ansprache. „Deshalb kann ich als Bürgermeister auch ruhig schlafen“. Zudem würden alle Abteilungen der Feuerwehr fest zusammenhalten. Zurzeit besteht die Jugendfeuerwehr Bad Honnef laut Pressesprecher Lennart Gerlach aus „etwas knapp über 40 Jungen und Mädchen ab zehn Jahre. Wie die 2019 gegründete Kinderfeuerwehr „Die Feuerdrachen“, deren Mitglieder zwischen sechs und neun Jahre alt sind, werden die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr mit Spiel, Spaß und Spannung an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt. Auf diese Weise werden sie auch schon am Einsatzfahrzeug und am Material ausgebildet. Zudem gibt es Zeltlager und Jugendfreizeiten, Ausflüge werden gemacht und die Jungen und Mädchen engagieren sich auch in anderen Bereichen wie dem Umweltschutz. Mit 18 Jahren wechseln die jungen Feuerwehrleute in die aktive Abteilung, aber mit 17 Jahren dürfen sie schon gelegentlich an Einsätzen teilnehmen, um langsam in den Dienst hineinzuwachsen.
Wer gerne mitmachen möchte, kann unverbindlich bei den Jugendübungen vorbeischauen. Die Jugendfeuerwehr trifft sich jeden Samstag von 9 bis 12 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in der Selhofer Straße 2. Einen Aufnahmeantrag zum Herunterladen findet man hier. Auskünfte gibt auch die Stadtjugendfeuerwehrwartin Patricia Wiesel unter 0171-8398664.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Christa Gast aus Königswinter |
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