Eine Stadt erschließt sich

Bürger feiern Wappenfest

Bad Honnef - Lange Tischreihen mit weißen Tischdecken zogen sich auf der Insel
Grafenwerth Richtung Aktionsbühne. Was ein wenig wie die Möblierung
für Diner en blanc anmutete, entwickelte sich im Laufe des
Bürgerfestes zu einem bunten, überwiegend rot-blauen Spektakel.

Viele Bürger waren der Einladung der Stadt gefolgt und hatten sich
passend zu den Farben des Stadtwappens in rot-blau gekleidet. Auf den
Tischen lagen kleine rote Herzen. Herzige rote Luftballons wurden
verteilt und auf den Bänken lagen rote Sitzkissen.

Die Akteure um Bürgermeister Otto Neuhoff hatten alle Register
gezogen, um bei den Bad Honnefern die Emotionen für ihren Wohn- und
Lebensort zu schüren.

Vorgestellt wurde dabei das Logo mit Slogan „Lebensfreude verbürgt
Bad Honnef“. Auch der neue Imagefilm wurde gezeigt.

Für die musikalisch gute Laune sorgte zunächst die Jazzformation
„Jazzkrönung“. Im Hintergrund der Bühne war eine riesige
Leinwand aufgebaut, darauf ein Count-down, der auf den Auftritt des
Bürgermeisters und Vorführung des Imagefilms hinwies.

In luftiger Höhe filmte ein Kameramann das Geschehen und sendete die
Bilder live auf die Leinwand. Als Moderator engagierte sich der Bad
Honnefer Kabarettist Sebastian Pufpaff. Dieser war es auch, der dann
mit Bürgermeister Otto Neuhoff auf der Bühne in einen
humorig-kritischen Dialog trat und den ersten Mann der Stadt noch
einmal zur Umsetzung der neuen Dachmarke „löcherte“.

Otto Neuhoff stellte sich den Fragen und machte einmal mehr deutlich,
wie wichtig das Gemeinschaftsgefühl für eine Weiterentwicklung in
der Stadt sei. „Wo es mit Bad Honnef hin geht, müssen die Menschen
entscheiden“, so Neuhoff und appellierte: „Nehmt Anteil am Leben
in der Stadt“.

Desweiteren erläuterte Neuhoff noch einmal die Hintergründe der
Marketingkampagne. Insbesondere auf den demografischen Wandel - mehr
ältere Mitbürger, weniger Grundschulkinder- müsse die Stadt
reagieren.

Untermauert wurden die Erläuterungen dann mit dem Imagefilm, der in
intensiven Farben die Schönheit der Stadt und der Region heraus
modelliert. Viel Beifall gab es für die filmische Inszenierung am
Schluss der Vorführung.

Geübt in flashmob-Darbietungen formierte sich dann aus den Reihen der
Besucher der Gospelchor der evangelischen Kirchengemeinde `n Joy vor
der Bühne zu einem gefühlvollen „Halleluja“.

Landrat Sebastian Schuster war ebenfalls gekommen, um die
Dachmarkenaktion der Stadt Bad Honnef zu würdigen.

Wichtig sei es, über den Tellerrand hinaus zuschauen und auch die
umliegenden Kommunen für das Wachstum in der Region im Blick zu
haben. Zur Sprache kam dabei erneut die Idee einer
„Siebengebirgsstadt“.

Als Krönung des Festes sollten die Besucher ein aus Sägespänen
vorgegebenes Herz füllen und dabei die roten Sitzkissen hoch halten.
Was die Filmkamera in luftiger Höhe einfing, war zwar nicht ganz eine
Herzform, aber die Stimmung bei den Besuchern war emotional genug, um
die Menge zum schunkeln und klatschen zu bringen.

Die Besucher hatten außerdem die Gelegenheit ihre Wünsche an die
Stadt auf weiße Karten zu schreiben und diese an einer Wäscheleine
aufzuhängen. „Mehr Blumenbeete anlegen und pflegen“ stand etwa
dort zu lesen. Rommersdorfer Bürger wünschen sich eine
bürgerverträgliche Lösung für die Villa Schaafhausen. Der Wunsch
nach mehr Geschäften für junge Leute fand ebenso den Weg auf ein
Kärtchen wie der Wunsch nach Reparatur der Radwege. Nicht hinter dem
Berg halten mochte ein Kärtchenschreiber mit seiner Meinung und
formulierte: „Das war ein richtiger Griff ins Klo, diese Aktion“.
Mit dieser Ansicht schien der Schreiber allerdings weitgehend alleine
zu stehen. Die meisten Besucher versuchten konstruktive Anregungen zu
geben. Wenngleich, den Äußerungen einiger Bad Honnefer nach, der
neue Slogan etwas gewöhnungsbedürftig sei.