Internationale Nähstube feierte Jubiläum
Das muntere Summen vieler Nähmaschinen

Gründungstag: Am 19. Oktober 2015 kamen die Frauen erstmals in der Nähstube zusammen. | Foto: Zumbusch
  • Gründungstag: Am 19. Oktober 2015 kamen die Frauen erstmals in der Nähstube zusammen.
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Bad Honnef - Die Montagnachmittage in der Konrad Adenauer Schule haben seit drei
Jahren für viele Frauen aus unterschiedlichen Ländern eine ganz
besondere Bedeutung. Nicht etwa, weil sie dort die Schulbank drücken
müssen. Vielmehr treffen sich die Frauen, um im wahrsten Sinne des
Wortes in der Internationalen Nähstube die Fäden in der Hand zu
halten.

Gute drei Stunden lang klingt aus dem dafür vorgesehen Raum im
Untergeschoss der Schule das muntere Summen vieler Nähmaschinen. Auch
Kinderlachen ist zu hören, denn einige Frauen haben ihre Jüngsten
mitgebracht. Ältere Kinder dürfen ihr Können erproben.

Die Initiatorin der Nähstube, Brigitte Meyer auf der Heide von der
Bad Honnefer AWO, hatte vor drei Jahren genau die richtige Idee:
„Die geflüchteten Frauen können sich bei den gemeinsamen Treffen
besser in ihre neue Heimat integrieren.“ Der Austausch mit den
übrigen Besuchern der Nähstube sei dabei sehr hilfreich. Eine
Dolmetscherin ist stets dabei. „Nähkurse geben wir allerdings
nicht“, erklärte die Initiatorin. Aber jede Teilnehmerin könne die
traditionellen Besonderheiten ihres Landes beim Nähen einbringen und
vermitteln. Rund 20 bis 30 Frauen treffen sich regelmäßig.

An Material mangelt es den Näherinnen nicht. Zahlreiche Nähmaschinen
seien unmittelbar mit der Eröffnung der Nähstube gespendet worden.
„Die Spenden an Stoffen, verschiedenen Garnen und Strickwollen geht
uns nicht aus“, lacht Meyer auf der Heide bei der kleinen
Jubiläumsfeier anlässlich der dreijährigen Bestehens. Auch Scheren,
Strick- und Häkelnadeln seien gespendet worden. Die Materialien
können im AWO-Laden „Jacke wie Hose“ (Bahnhofstraße 22)
abgegeben werden.

Gefertigt werden die unterschiedlichsten Kleidungsstücke, wie
Wollpullover, Schals, Kinderkleider, Socken, Taschen, Kissenbezüge
und Spielwaren, etwa kleine Bälle für Kleinkinder oder Stofftiere.
Mittlerweile ist das Sortiment beachtlich gewachsen, sodass die Waren
auf kleineren Basaren oder Märkten gegen Spende angeboten werden
können. Von dem Erlös können wiederum andere Vereine unterstützt
werden. „Damit wollen die Näherinnen ihren Dank an ihr neues
Heimatland und an die deutsche Gesellschaft für die freundliche
Aufnahme zum Ausdruck bringen“, erklärte Meyer auf der Heide.
„Wir wollen etwas zurückgeben“, gaben zahlreiche Näherinnen an.
In diesem Jahr kommt der Erlös vier Bad Honnefer Einrichtungen zu
Gute: Vertreter der Bad Honnefer Tafel, des Bündnisses Familie, des
Stadtjugendrings und der Holzwerkstatt Tutti Paletti für Jugendliche
nahmen je 400 Euro entgegen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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