Jubiläum der Tafel
Die ärgste Not der Menschen lindern

Die Mitglieder der Bad Honnefer Tafel haben in zehn Jahren vielen Menschen geholfen. | Foto: Zumbusch
  • Die Mitglieder der Bad Honnefer Tafel haben in zehn Jahren vielen Menschen geholfen.
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Bad Honnef - Wenn Tafeln nicht mehr nötig wären, dann hätten alle Mitbürger
hierzulande ausreichend zu essen. Von dieser Vision ist die Realität
allerdings meilenweit entfernt. Die Mitarbeiter der Tafeln wissen
allzu gut, wie dramatisch die Armut auch in Deutschland ist. Die Zahl
derer, die das Angebot der Lebensmittelausgabe nutzen müssen, steigt.
Seit 1993 gibt es in vielen Städten und Gemeinden diese Not
lindernden Einrichtungen. Heute sind es rund 950 im ganzen Land.

Die Bad Honnefer Tafel gibt es seit nunmehr zehn Jahren. In einer
kleinen Feierstunde kamen Akteure und Gäste in den Räumen der Tafel
am Kirchplatz zusammen. „Arm sein in einer reichen Stadt - wo Not
ist, hilft die AWO“ lautete der Leitgedanke der tragenden
Organisation. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) selbst blickt in diesem Jahr
auf ihr 100-jähriges Bestehen. Im Rhein-Sieg-Kreis ist die AWO
Träger von vier Tafeln, neben Bad Honnef noch in Königswinter,
Hennef und Much.

Bad Honnef zählt zu den Städten mit dem höchsten pro-Kopf-
Einkommen im Kreisgebiet, sogar in NRW. Da mag der Gedanke an Armut
kaum greifen. Das wissen die Mitarbeiter der Tafel besser.
Durchschnittlich werden pro Woche an etwa 230 Kunden aus rund 85
Haushalten Speisen ausgegeben. Einzelpersonen kommen in die
Ausgabestelle im Pfarrheim Sankt Johann Baptist ebenso wie Familien
mit Kindern.

Nach dem ersten Weltkrieg seien es die Suppenküchen gewesen, die die
Not gemildert hätten, verglich Heinz-Willi Schäfer,
Kreisvorsitzender der AWO die Arbeit der Tafeln miteinander. „Die
Tafeln sind nichts anderes.“ Die Armut sei allgegenwärtig. Oft
reiche die Erwerbstätigkeit nicht aus, um eine Familie zu ernähren.
Auch die Altersarmut sei hinzugekommen, fasste Schäfer die Situation
zusammen. Demgegenüber stünde die dramatische Zahl von elf Millionen
Tonnen weggeworfener Lebensmittel jährlich, beklagte Rosemarie
Schopp-Jastrow, Vorsitzende des AWO-Ortsvereins.

Für ihre zehnjährige Tätigkeit ausgezeichnet wurden im Rahmen der
Feierstunde: Heinz Lemaire, Ralf Böning, Wulfram Buchbender, Barbara
Cyprian, Heidrun Martenson, Hanni Ruyters, Dorothe
Schlange-Schöningen, Martha Stang, Angelika Schröder, Werner
Schöller, Ingrid Thiesen, Barbara Wild, Petra Kunau-Goertz, Friedhelm
Staudt und Peter Reimers.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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