Viel los am und im Kurhaus
Die Sanierung macht Fortschritte - überraschende Einblicke

Das äußere Gerüst am Kurhaus und das neue Bauschild. | Foto: Stadt Bad Honnef
  • Das äußere Gerüst am Kurhaus und das neue Bauschild.
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Bad Honnef -

Viel los ist am und im Kurhaus: Die Sanierung macht Fortschritte und
bietet so manche überraschende Einblicke. Das äußere Baugerüst mit
16 Meter hohen Stützen hält auch bei Windstärke 10. Es wird das
bewegliche Wetterschutzdach stützen, damit durch die Arbeiten am
eigentlichen und dann offenen Dach keine Feuchtigkeit an die
empfindliche, denkmalgeschützte Stuckdecke oder ins Mauerwerk
gelangt. Architekt Michael Deisenroth vergleicht die
Außenkonstruktion mit einem Dombau über einem kleineren Gebäude.
Das Wetterschutzdach ist aber nicht schneefest, deshalb müssen diese
Arbeiten bis zum Beginn des Winters beendet sein.

Das zweite Gerüst ist innen im Kursaal aufgebaut. Ein Gewirr an
Streben und Bohlen versperrt die Sicht und den Weg. Stattdessen
gelangt man über die Treppen bis kurz unter die Decke. Das Gerüst
dient zum einen der Sicherheit der Arbeitenden am Dach und zum anderen
den Restauratoren, die den Stuck und die Wandbemalung in der
historischen Farbgebung wiederherstellen werden. Außerdem müssen die
400 Löcher in der Decke gefüllt werden, die gebohrt worden waren, um
das schwarze Netz zu halten, das ehedem die Feiernden im Kursaal vor
herunterfallendem Putz geschützt hatte.

Das Bauschild wurde jetzt im Beisein von Bürgermeister Otto Neuhoff,
Erstem Beigeordneten Holger Heuser und Geschäftsbereichsleiter
Städtebau Fabiano Pinto enthüllt. Auf dem Schild sind die
Projektbeteiligten aufgelistet, damit die Bürgerschaft über das
Bauvorhaben unterrichtet ist. Die historische Aufnahme, die darauf
abgebildet ist, vom alten Kurhaus mit den Pferdefuhrwerken erzählt
von den Zeiten, in denen in Bad Honnef gekurt wurde.

Sieben Millionen Euro wird die Sanierung voraussichtlich kosten. Das
Ende der Haushaltssicherung hatte die Maßnahme für die Stadt Bad
Honnef möglich gemacht. Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr im
Februar 2020 fertig werden. Architekt Michael Deisenroth sieht es als
Herausforderung: "Der Schwierigkeitsgrad ist mit dem der
Beethovenhalle in Bonn vergleichbar", sagte er. "Ich bin
zuversichtlich, dass der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten wird. Mein
Büro hat schon viele spannende historische Bauwerke ausgebaut. Wir
haben Erfahrung." Das städtische Gebäudemanagement hat dabei gute
Vorarbeit geleistet. Die Zusammenarbeit von Stadt, Architekten und
Gewerken klappt reibungslos. Am Ende werden es 32 Gewerke sein, die
mitgearbeitet haben.

Derzeit wird unter anderem der Schacht bearbeitet, in dem es den
größeren Lastenaufzug zwischen Küche im Keller und Kursaal geben
wird. Das Kellergeschoss ist entkernt. Eine Brandschutzdecke zum
Kursaal bereits eingebaut. Im Foyer wird es keinen Sanitärraum mehr
geben. Die Toiletten werden im Keller sein. Zu ihnen und zur Garderobe
wird ein Aufzug führen, damit der Zugang barrierefrei ist. Der
Brandschutz wird umgesetzt. Die Brandmeldeanlage wird eingebaut.
Heizung und Lüftung werden erneuert. Die neue Wärmedämmung wird in
der Ebene der Dacheindeckung eingebaut. Eine wichtige statische
Maßnahme ist die Sicherung der beiden Mauerwerksbögen im Kursaal.
Das Bimsmauerwerk aus dem Jahr 1906 ist nur noch eingeschränkt
tragfähig. Die Bögen werden zukünftig zur Sicherung an
Stahlträgerm im Dachraum abgehängt. Fenster und Türen, die
Vorhänge von Saal und Bühne werden in Angriff genommen.

Wenn alles fertig ist, werden Kurhaus und Kursaal kaum verändert
erscheinen. Konzerte, Theater, Bälle und Partys können stattfinden
mit der Gewissheit und dem guten Gefühl, dass für Statik und
Sicherheit enorm viel getan wurde.  

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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