Sanierung schreitet zügig voran
Die Villa in neuem Glanz
Rommersdorf - Für Frank Lotz war der Erwerb des Denkmals Villa Schaafhausen vor
einigen Jahren durchaus die Erfüllung eines Lebenstraums. „Es ist
ein wundervolles Anwesen“, schwärmt Lotz, der nun mit umfangreichen
Sanierungsarbeiten die historischen Gebäude aus dem
Dornröschenschlaf wecken lässt.
Verschiedene Nutzer haben an den Bauwerken, die zum Teil bereits im
18. Jahrhundert entstanden sind, ihren unterschiedlichen Ansprüchen
genüge getan. Und das nicht immer mit dem fachlichen Sachverstand,
der dem Erhalt zuträglich gewesen wäre, erklärte Lotz bei einem
Rundgang mit Bürgermeister Otto Neuhoff, Geschäftsbereichsleiter
Städtebau Fabio Pinto und Architekt Klaus Niehoff. Der Blick fällt
zunächst auf den Turm, der sich samt Wetterfahne in halber Höhe
bereits wieder von Baugerüsten befreit in dezentem beige vom Himmel
abzeichnet.
Die Sanierungsmaßnahmen an der Villa Schaafhausen schreiten zügig
voran. Die helle, beige Farbe des bereits ausgerüsteten Turms ist
einem historischen Foto aus den 1920er Jahren geschuldet. Darauf ist
die Farbe gut zu erkennen. Die schmückenden Sandsteinelemente unter
den dekorativen Rundbögen kommen gut zur Geltung.
Noch etwas anderes fällt auf: Vor dem Tor des Anwesens sprudelt es
wieder. Eigentümer Frank Lotz hat dafür gesorgt, dass aus der
Römerquelle wieder Wasser fließt. Die Rohre wurden erneuert. Das
Wasser habe beste Qualität, so Lotz. Der Hinweis neben der Quelle
„Kein Trinkwasser“ müsse dennoch angebracht werden. Es muss ja
alles seine Ordnung haben.
In den Gebäuden wird emsig gewerkelt. Herrenhaus und Remise tragen
eine beachtliche Historie in ihren Gemäuern. Der Denkmalschutz
fordert seinen Tribut. Die „Bausünden“ der vergangenen
Jahrhunderte müssten aufgefangen werden, erläuterte Architekt Klaus
Niehoff.
Die Gebäude sollen neben tragenden statischen und
sanierungstechnischen Maßnahmen vor allem energetisch umfassend
modern ausgestattet werden. So sind etwa die Fenster aus Lärchenholz
mit Falzlüftern versehen, sodass beständig ein gutes Raumklima
gehalten werden kann. Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen sind
ebenfalls geplant. Experten der Technischen Universität Dresden
begleiten die energetischen Modernisierungsschritte.
Künftig sollen in den Denkmal geschützten Gebäuden von Villa
Schaafhausen zehn Wohnungen auf insgesamt 1.250 Quadratmetern
entstehen. Hinzu kommen auf dem Gelände mit einer
Gesamtgrundstücksgröße von 16.000 Quadratmetern die Neubauten
„Parkensemble Schaafhausen“ am Finkenweg mit 25 Wohnungen und
insgesamt 2.800 Quadratmetern Wohnfläche. Architekt Wilfried
Pilhatsch übernimmt dabei die Planungen.
Der öffentliche Park auf dem Grundstück wird auf 6.300 Quadratmetern
zugänglich sein. Geschichtstafeln sollen über die Historie des
Anwesens informieren. Immerhin entstanden erste Gebäude auf dem
Gelände bereits 1770. „Das war das Geburtsjahr Beethovens“,
verknüpft Lotz humorvoll geschichtliche Ereignisse.
Das Gesamtinvestitionsvolumen der Sanierungsbewegungen und
Neubaumaßnahmen beträgt 25 Millionen Euro. Das Parkensemble
Schaafhausen Neubau wird voraussichtlich 2023, Villa Schaafhausen
Denkmal 2022 fertig gestellt sein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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