Bürgerdialogveranstaltung zu Umgestaltungsplänen
Erst der Bahnhof, dann das Umfeld

Dicht umlagert waren die Stellwände mit den Entwürfen zur Neugestaltung von Bahnhofsumfeld und Rheinufer.  | Foto: Gast
  • Dicht umlagert waren die Stellwände mit den Entwürfen zur Neugestaltung von Bahnhofsumfeld und Rheinufer.
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Rhöndorf. „Wann geht es denn endlich los mit der Neugestaltung?“ oder „Wo ist denn der versprochene Aufzug zu den Gleisen?“ fragten Rhöndorfer Bürger bei der Betrachtung der Entwürfe im Weingut Broel. Die Stadt hatte zum Bürgerdialog zur Neugestaltung des Bahnhofsumfelds und des Rheinufers eingeladen und das Interesse war recht groß. Deutlich mehr Bürger als erwartet erschienen, um sich über den Vorentwurf, die städtebaulichen Ziele und die weiteren Planungsschritte zu informieren.

Mit der Neugestaltung des sogenannten Planungsgebietes „Mobilitätsknoten, Bahnhofsumfeld und Rheinufer Rhöndorf“ will die Stadt eine bessere Anbindung des Rhöndorfer Ortskerns an den Rhein, eine zeitgemäße Vernetzung von Mobilitätsangeboten rund um den Bahnhof sowie eine höhere Aufenthaltsqualität erreichen. Doch bis die Pläne umgesetzt werden, kann es noch Jahre dauern. Denn vieles kann erst nach dem Umbau des Bahnhofs realisiert werden.

„Es gibt sicher Abschnitte, die können einzeln realisiert werden“, so Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau. „Für andere Bereiche gilt das nicht. Denn man muss dafür Sorge tragen, dass sie beim Bahnhofsumbau nicht wieder kaputtgemacht werden.“

Das Thema barrierefreier Bahnhof beschäftigt die Rhöndorfer schon seit Jahren. Unter anderen brachten die Schüler des Nell-Breuning-Kollegs, ein Berufskolleg für junge Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung, das Projekt in Gang. „Ohne den Einsatz der Schüler von Haus Rheinfrieden wären wir heute noch nicht so weit, wie wir jetzt sind“, meinte Bürgermeister Otto Neuhoff.

Nun wird der Bahnhof für rund 20 Millionen Euro umgebaut und umfassend modernisiert. Ein stufenloser Einstieg vom Bahnsteig in die Züge wird allerdings auch jetzt noch nicht möglich sein. Grund hierfür sind überbreite Gütertransporte. Rollstuhlfahrer sind vorerst auch weiterhin auf Einstiegshilfen angewiesen.

Nach dem Umbau des Bahnhofs will die Stadt die Flächen im Bahnhofsumfeld und am Rheinufer städtebaulich aufwerten. „Rhöndorf soll ein nachhaltiger Tourismusknotenpunkt werden“, betonte Bürgermeister Otto Neuhoff. „Auch wenn es noch einige Jahre dauert, wir wollen genug Zeit zum Gestalten haben, damit auch alles funktioniert.“

In den vergangenen Monaten wurde das Plangebiet im Bahnhofsumfeld zwischen Rhöndorfer Straße und Rheinufer durch Fachplanungsbüros untersucht und erste Vorplanung für die Neugestaltung erstellt. Diese Entwürfe wurden nun vorgestellt. Auf bereit liegenden Zetteln notierten die Bürger Anmerkungen, Ideen, Lob und Kritik. Eines war allen klar: Verbesserungen sind ist auf jeden Fall notwendig, etwa rund um den Bahnhof und die bisher finstere Unterführung, die künftig beleuchtet werden soll, oder die für Radfahrer gefährliche Einmündung westlich der Unterführung.

Das Grau in Grau am Bahnhof soll etwa durch verschiedenfarbige Straßenbeläge aufgelockert werden. Für eine optische und touristische Aufwertung könnten eine Spielfläche am Rheinufer, ein Informationspunkt für Wanderer, Sitzgelegenheiten und eine verstärkte Begrünung, wo bisher Asphalt vorherrschte, sorgen.

Außerdem ist ein zentraler Parkplatz vorgesehen. Einige Bürger regten an, die historische Achse, die vom Ortskern zum Rhein führen soll, möge alle historischen Häuser an der Rhöndorfer Straße einbeziehen. Da die Rhöndorfer Straße jedoch eine viel befahrene Landesstraße ist, dürften Änderungen generell schwieriger sein als auf Ortsstraßen, befürchtet die Verwaltung.

Und wann geht es nun endlich los? Im vorigen Jahr hatte die Deutsche Bahn verkündet, bis 2026 wolle man fertig sein. So lange müssen sich die Rhöndorfer wohl noch gedulden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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