Mitfahrbank eingeweiht
Fahrgemeinschaften bilden sich zufällig
Bad Honnef - Mitfahrerbänke für Berg- und Talfahrten
Wer in Aegidienberg wohnt und unmotorisiert ist, kann die Busse des
öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) nutzen. Das bedeutet aber
für die Menschen ohne eigenes Fahrzeug, sich auf die Taktzeiten des
ÖPNV einstellen zu müssen. Gleichzeiten rollen im Laufe des Tages
Fahrzeuge in hoher Frequenz das Schmelztal hinab ins Städtchen oder
fahren von Bad Honnef-Stadt wieder hinauf auf den Berg. Viele Autos
sind mit nur einer Person besetzt.
Da sind also Kapazitäten frei. Diese zu nutzen wäre eine gute Sache,
dachten sich einige Bürger und Mitglieder der Initiative
„Hauptsache Familie- Bündnis für Bad Honnef“.
Gemäß dem Vorbild aus anderen Regionen, etwa der Eifel, ist da die
Mitfahrerbank eine gutes Angebot, Mitbürgern ohne Fahrzeuge eine
schnelle und unkomplizierte Mitfahrgelegenheit zu verschaffen und die
freien Kapazitäten in den Fahrzeugen zu nutzen. Nicht zuletzt gibt
das den zahlreich Geflüchteten eine gute Gelegenheit, von A nach B zu
gelangen.
Die Bad Honnefer Initiatoren legten ihre Idee, eine Mitfahrerbank zu
gründen, dem Stadtrat vor. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile
beschloss der Rat im Mai dieses Jahres die Einführung des Projekts.
Zwei korrespondierende Bänke sind nun aufgestellt. Die Bank im Tal -
gut sichtbar in rot gehalten - steht vor der Hochschule an der Linzer
Straße. Die Aegidienberger Bank steht an der Kreuzung Aegidienberger
Straße/Ecke Köhler Straße. Mit dem Landesbetrieb Straßenbau wurde
vereinbart, wo die Bänke aufgestellt werden können. Das Bündnis
hatte das Projekt bereits von der ersten Planung an mit der Polizei
vor Ort besprochen.
„Die Bänke symbolisieren auch ein Stück Menschlichkeit und ein
solidarisches Miteinander“, betonte Cigdem Bern, Erste Beigeordnete
der Stadt, bei der Einweihung der Bänke. Allerdings seien die Bänke
keine Konkurrenz zum ÖPNV, so Bern weiter.
Die Initiatoren erläuterten die „Gebrauchsanweisung“ für die
Bänke.
Zunächst seien die Standorte so gewählt, dass anbietende Autofahrer
gut anhalten können, ohne den übrigen Verkehr zu behindern. Der
Nutzer kann seinen Mitnahmewunsch mit den neben den Bänken
angebrachten Schildern deutlich machen. Will jemand nur sitzen, sollte
er auf das Schild „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad
Honnef“ klappen, damit nicht jemand umsonst anhalte.
Wichtig sei allerdings, dass die Nutzer, insbesondere Frauen, die
Anbieter richtig einschätzen. Gegebenenfalls sei es für Frauen
besser, zu zweit mit zu fahren.
„Ein Restrisiko bleibt“, erklärte Klaus-Jürgen Hütten vom
Bündnis.
Künftig sei eine Registrierung der Anbieter geplant, auch um für
mehr Sicherheit für die Nutzer zu sorgen. Auch für Anbieter sei die
Entscheidung, wer mitfahren darf, gut überlegt. Möglicherweise
entwickle sich im Laufe der Zeit eine eingespielte
Fahrer-Nutzer-Gemeinschaft.
- Iris Zumbusch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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