Bestes Holz für Stradivaris

Fichte wird zum „Baum des Jahres 2017“ gekürt

Rommersdorf - Die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Löwenburg in Rommersdorf
können sich freuen.

Auf der Wiese vor dem Schulgebäude steht nun eine Fichte. „Jetzt
haben wir das ganze Jahr ein bisschen Weihnachten“, freuten sich die
Kinder, nachdem sie den Baum mit einem kleinen Flötenkonzert
begrüßt hatten.

Baum des Jahres 2017

Tatsächlich war die Fichte viele Jahre der beliebteste
Weihnachtsbaum. Auch als Maibaum wird ihr Stamm in vielen Dörfern
geschätzt.
Nun wurde die Fichte von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald,
Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg zum „Baum des Jahres 2017“ gewählt.

Das mag verwundern, denn immerhin ist die Fichte mit 26 Prozent
Bestandsanteil die häufigste Baumart Deutschlands. Dennoch gingen die
Fichtenwälder in den vergangenen Jahren zurück, erläuterte
Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Kreisverbandes, Andrea Milz,
während der Baumpflanzung.

Die Gründe dafür seien vielseitig.

Der Umbau in stabile Mischwälder dränge den Anteil der Fichte
zurück. Auch der Klimawandel und die anhaltenden
Stickstoffbelastungen setzten der beliebten Baumart zu. Dabei geriete
die Ernährung der Fichte ins Ungleichgewicht, was wiederum zu
erhöhtem Borkenkäferbefall und Holzbruch bei Sturm führe.

Gut auf den Baum aufpassen

Eigentlich werden die Jahresbäume traditionell auf die Insel
Grafenwerth in Bad Honnef gepflanzt. Allerdings sei die Insellage
erfahrungsgemäß nichts so gut geeignet für Nadelbäume, erklärte
Andrea Milz.

Bürgermeister Otto Neuhoff, der ebenso wie der Vorsitzende vom
Verschönerungsverein für das Siebengebirge, Peter Lindlar, an der
Pflanzaktion teilnahm, befürchtet indes, dass der Baum vor dem
anstehenden Weihnachtsfest möglicherweise entwendet würde.

Er bat die Schüler, gut auf den Baum aufzupassen. Eine Fichte sei so
wertvoll, dass ihr Holz als Deckenholz für die berühmten
Stradivari-Geigen genutzt worden sei.

Vielseitig nutzbar

Tatsächlich wird die Fichte vielseitig genutzt. Vom Kochlöffel bis
zum Dachstuhl reicht das Spektrum. Doch auch Cellos und Gitarren
werden heute noch aus Fichtenholz gefertigt.

- Iris Zumbusch