Hitzeaktionstag
Fruchtbarer Dialog zwischen Jung und Alt
Bad Honnef. Wie kann Bad Honnef angesichts des Klimawandels und damit verbundener extrem heißer Sommer für seine Bürger lebenswert bleiben? Welche Maßnahmen zum Schutz vor Extremhitze sind notwendig?
Diese Fragen waren Gegenstand eines Workshops, an dem unter der Moderation von Maria-Elisabeth Loevenich Mitglieder der Seniorenvertretung sowie sechs Schüler von Schloss Hagerhof und des Siebengebirgsgymnasiums und eine Lehrerin teilnahmen. Nach einem Einführungsvortrag der Moderatorin und Koordinatorin des Bildungsnetzwerks „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel erläuterten Schüler anhand eines von ihnen nach ihren sommerlichen Hitzemessungen erstellten Plakats eindrücklich die Entstehung von Hitzeinseln in der Stadt. Mehrere Klassen beider Schulen hatten in Workshops Konzepte unter anderem für mehr Bäume, mehr Wasser, genügend Schatten, Schulgärten und mobile grüne Lösungen erarbeitet.
Anschließend fand eine Exkursion der Teilnehmer zu einigen der im von den Schülern angefertigten Hitzekataster genannten besonders heißen Stellen in der Innenstadt wie unter anderem Rathausplatz, Fußgängerzone, Marktplatz und Kirchplatz statt. Ziel des Rundgangs war es, die bisher entwickelten Ideen den örtlichen Gegebenheiten anzupassen und vor allem die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen bei Extremhitze berücksichtigen zu können.
Nach Rückkehr ins Rathaus wurde in drei jeweils mit zwei Schülern und zwei älteren Teilnehmern besetzten Arbeitsgruppen über die Themen „Mehr Schatten“, „Mehr Wasser“ und „Mehr essbar und grün“ diskutiert. Dabei brachten vor allem die Senioren ihre Ansichten und Ideen zu den Vorschlägen der Schüler ein. Beim Thema Schatten ging es dabei zum Beispiel um Sonnensegel und -schirme und Markisen über Schaufenstern sowie neue Bäume. Dem Wasserbedarf könnte mit Trinkwasserspendern und Brunnen abgeholfen werden. Regenwassernutzung wäre eine ressourcenschonende Alternative zur Gestaltung von Schulgärten. Bepflanzungen von Spielplätzen, Fußgängerzone und Balkons wäre für neues Grün in der Stadt sinnvoll. Als Stolpersteine für die Umsetzung der diskutierten Ideen wurden vor allem die Finanzierung der Maßnahmen, die Pflege neuer Anlagen sowie eventuell erforderliche Genehmigungen erkannt. Erste Umsetzungsschritte könnten Anträge an die Stadt, Gespräche mit den Ratsfraktionen, mit Geschäften und Anwohnern sein. Als vordringliche Maßnahmen wurden Sonnensegel über Spielplätze und Pflanzung erster möglichst schon großer Bäume genannt.
„Dieser Workshop ist ein gelungenes Beispiel für den immer wichtiger werdenden Dialog zwischen Jung und Alt“, betonte Dr. Hans-Christoph Anders, Vorsitzender der Seniorenvertretung, abschließend.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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