Eltern fordern Sicherheitsvorkehrungen
Gefahr auf dem Schulweg
Rhöndorf - „Morgenstund‘ hat Gold im Mund“ lautet eine bekannte Redensart.
In Rhöndorf an der idyllischen Marienkapelle wäre diese Redensart
bei Sonnenaufgang bestens aufgehoben, wenn es da nicht alles andere
als goldig zuginge.
Zwischen sieben und acht Uhr morgens herrscht an der
Rhöndorferstraße Höhe Marienkapelle Hochbetrieb, was den Verkehr
anbelangt. Viele Berufspendler sind unterwegs zu ihren Arbeitsorten.
Ebenfalls unterwegs sind ab 7.30 Uhr die Grundschüler, die zu ihrer
Rhöndorfer Grundschule laufen. Dazu müssen viele den Zebrastreifen
vor der Marienkapelle überqueren. Ein Schülerlotse steht bereit und
geleitet die Kinder sicher über die Straße.
Soweit so gut, wenn es da nicht die zum Teil rücksichtslosen
Autofahrer gäbe, erklärt Kerstin Kalmring-Martini, die sich als
Mutter große Sorgen um die Sicherheit der Kinder macht. Gemeinsam mit
anderen Eltern ist sie Teil einer Elterninitiative der Grundschule
Rhöndorf. Genau zu der Zeit, wenn die Schüler die Zebrastreifen
queren. Mehrfach schon war es „kurz vor knapp“. Das heißt: Selbst
der Schülerlotse, der stets die Verkehrslage im Blick hält, konnte
gerade in letzter Sekunde verhindern, dass heranrasende Autos einfach
über den Zebrastreifen donnern, auf dem offensichtlich gerade Kinder
passieren wollen.
Auch die diensthabenden Polizisten, die den Schülerlotsen morgens
unterstützen, schätzen die Gefährdung für die Kinder genauso ein
wie die Eltern. Es ginge nicht nur um rücksichtsloses Verhalten von
Autofahrern, sondern in dem Falle vor allem um mangelnde Vorsicht und
Achtsamkeit, merkt ein Polizist an. Das voraus schauende und der
morgendlichen Dämmerung insbesondere im Winter angepasste Fahren sei
im Straßenverkehr höchst wichtig.
Schülerlotse Timon Strauch ist 15 Jahre alt und besucht das Gymnasium
Hagerhof. Täglich erlebt er brenzlige Situationen am Zebrastreifen.
„Die Autofahrer hupen und schimpfen, wenn es nicht schnell genug
geht“, erzählt er bei einem Ortstermin. „Es ist nicht mehr, wie
es früher war“, beobachtet Julia Puffpaff, betroffene Mutter.
Früher sei ein Zebrastreifen eine sichere Überquerung gewesen. Heute
müsse man den Kindern „einbläuen“, immer erst anzuhalten und den
Zebrastreifen zu benutzen, wenn alle Autos wirklich stünden.
Die Eltern wollen nicht abwarten, bis doch noch ein Unfall geschieht.
Sie fordern eine Tempo-30-Zone, wie sie ansonsten überall an oder in
der Nähe von Bad Honnefer Schulen eingerichtet ist. Auch vor der
Seniorenwohnanlage auf dem ehemaligen Penatengelände in Rhöndorf sei
eine 30er-Zone eingerichtet worden.
Diese Maßnahme obliegt allerdings nicht der Stadt, sondern der
zuständigen Straßenbehörde, da es sich bei der Rhöndorferstraße
um eine Landstraße handelt.Überdies soll die Straßenbeleuchtung in
Höhe Zebrastreifen verbessert werden. Für die Umsetzung aller
nötigen Sicherheitsmaßnahmen haben die Eltern initiativ eine
Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. In zahlreichen Geschäften und
Institutionen im ganzen Stadtgebiet, insbesondere in Rhöndorf etwa
beim Bäcker, im Bioladen oder in der Apotheke, liegen
Unterschriftenlisten aus. Noch bis zum 28. Februar läuft die
Unterschriftenaktion. Die Eltern wollen damit den Druck auf die
zuständigen Behörden erhöhen und auch die Fahrzeugführer für
diese Situation sensibilisieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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