Kirsten Boies las
Im fremden Land – nicht zum Urlaub machen

Kirsten Boje und Shirin Jamil lasen für die aufmerksam lauschenden Kinder die Geschichte von Rahaf und Hassan. | Foto: Gast
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Aegidienberg - „Mehr Integration geht nicht“, bemerkt Beate Schaaf,
„als wenn die Kinder lernen wo ihre Klassenkameraden herkommen.“

 

Im Rahmen des Rheinischen Kinderlesefestes „Käpt’n Book“ las
die bekannte Kinderbuchautorin Kirsten Boie im Pfarrzentrum Sankt
Aegidius für über 50 Erstklässler aus ihrem Buch „Bestimmt wird
alles gut“, in dem sie die bewegende Geschichte zweier syrischer
Kinder erzählt.

Mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung, der Volksbank und
der Kreissparkasse beteiligten sich die katholischen öffentlichen
Bibliotheken (KÖB) in Bad Honnef mit acht Lesungen und zwei Workshops
zur Erstellung eines Leporellos an dem Lesefest, freute sich
Organisatorin Hiltrud Bennemann. 

Das besondere an Kirsten Boies Lesung: die Autorin wurde von einer
Dolmetscherin begleitet. Shirin Jamil, die selbst vor einem Jahr nach
Deutschland kam, las das Buch in Arabisch vor und übersetzte im
Gespräch mit einem Mädchen, das noch wenig Deutsch verstand.

Bevor die Autorin zu lesen begann erklärte sie den Kindern, dass die
Geschichte von Rahaf und Hassan wahr sei. Die beiden hätten sie ihr
selbst erzählt. Sie handelt vom Leben in Homs, Flugzeugen mit Bomben,
Männern mit Gewehren, die manchmal nicht wieder aufstehen und Angst,
dem plötzlichen Abschied von Nachbarn und Freunden und der
nervenaufreibenden Flucht der Familie und dem Leben in Deutschland.

„Stellt euch mal vor, wie das wäre, wenn euer Papa beim Abendessen
plötzlich sagte, wir gehen in ein anderes Land, packt alles, was ihr
braucht in einen Rucksack.“ Im Urlaub waren die meisten der
Kinder schon einmal im Ausland, aber für immer… Diese Situation
ist für die meisten doch schwer vorstellbar.

Drei Mitschüler könnten davon ganz viel erzählen… Dazu reichte
die Zeit nicht; vielleicht wird das in der Schule nachgeholt.

Die Lesung hat den Kindern jedenfalls einen ersten Eindruck davon
gegeben, wie schwer es ist, wenn man in ein fremdes Land kommt, dessen
Sprache man nicht versteht. Das Buch kann auch in der Pfarrbücherei
ausgeliehen werden, erklärte KÖB-Leiterin Monika Jostes.

 

- Christa Gast

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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