Schlechte Noten
Jüngster Fahrradklimatest zeigt enorme Defizite in Bad Honnef auf

Bad Honnefs Wirtschaftsförderin Johanna Högner (v.li.), Erster Beigeordneter Holger Heuser und Bürgermeister Otto Neuhoff präsentierten mit den ADFC-Vertretern Dr. Peter Lorscheid, Lars Düerkop und Bernhard Steinhaus Ergebnisse und Ausblicke. | Foto: Stadt Bad Honnef
  • Bad Honnefs Wirtschaftsförderin Johanna Högner (v.li.), Erster Beigeordneter Holger Heuser und Bürgermeister Otto Neuhoff präsentierten mit den ADFC-Vertretern Dr. Peter Lorscheid, Lars Düerkop und Bernhard Steinhaus Ergebnisse und Ausblicke.
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Bad Honnef - ADFC Bonn/Rhein-Sieg und die Stadt stellten jüngst das aktuelle
Fahrradklima und die vielfältig geplanten Maßnahmen zur Verbesserung
des Radverkehrs in Bad Honnef vor. Dr. Peter Lorscheid,
verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Bonn/Rhein-Sieg für den
rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis präsentierte zunächst die
Ergebnisse des Fahrradklimatest 2020 für die Stadt Bad Honnef. Im
Anschluss stellten Bürgermeister Otto Neuhoff und Erster
Beigeordneter Holger Heuser vor, welche Aktivitäten die Stadt Bad
Honnef in den kommenden Jahren konkret plant.

Der Fahrradklimatest wird alle zwei Jahre als Umfrage durchgeführt.
Das Ziel der Befragung ist eine lebensnahe Rückmeldung für
Verkehrsplaner und politisch Verantwortliche für den Ausbau und die
Sicherheit des Fahrradverkehrs. Bad Honnef schneidet auch in der
neunten Ausgabe des Fahrradkloimatests im kreisweiten Vergleich
schlecht ab. Für gut befunden wurde allerdings die
Einbahnstraßenregelung. Jedoch hat sich an vielen Stellen im
Stadtgebiet die Rad-Infrastruktur (sichere Radwege und
Parkmöglichkeiten) in den letzten Jahren nicht wesentlich verbessert.
Weiterhin vermisst werden ebenfalls zuverlässige, sichere
Radverkehrsbedingungen in die Bergregion der Stadt. Es fehlen auch
Fahrradstraßen mit Vorrangcharakter zur Etablierung von
Radpendlerrouten. Verschlechterungen zu den Vorjahren wurden bei den
Aspekten Sicherheitsgefühl, Hindernisse, Konflikte mit Pkw,
Radwegreinigung, Falschparker-Kontrolle, Abstellanlagen und
Fahrraddiebstahl von den Befragten geäußert.

„Wir nehmen durchaus wahr, dass sich die Stadt Bad Honnef um
Verbesserungen bemüht. Allerdings steckt man überwiegend noch im
Ankündigungsmodus“, so Dr. Peter Lorscheid. „Konzepte und
Planungen sind nun mal nichts, was Menschen auf dem Rad vor Ort als
Verbesserung wahrnehmen können. Die Stadt muss nun dringend konkrete
Dinge umsetzen, dann werden 2022 die Bewertungen besser ausfallen.
Gerade für das Rheinufer hat der ADFC ein Konzept vorgelegt, wo aus
Sicht der Radfahrenden Veränderungen erforderlich sind, um zu einer
sicheren Qualitätsradroute zu kommen“.

Bürgermeister Otto Neuhoff machte bei der Präsentation deutlich:
„Wir haben nach dem Verlassen der Haushaltssicherung in den letzten
Jahren zahlreiche Weichenstellungen für den Radverkehr vorbereitet,
die wir jetzt Stück für Stück realisieren werden. Unser vorrangiges
Ziel ist dabei, die Verkehrswende zu schaffen. Das geht nur mit einer
intensiven Förderung des Radverkehrs, umfasst unserer Meinung nach
aber auch die anderen Verkehrsträger“. Mit einer besseren
Wegeführung und mehr Sicherheit für Radfahrer sowie einer
Verbesserung und Attraktivitätssteigerung des Öffentlichen
Personennahverkehrs (ÖPNV) will die Stadt die klimafreundliche
Mobilität im Stadtgebiet verbessern. Erster Beigeordneter Holger
Heuser, zuständig für Straßenverkehr und ÖPNV, sagte: „Gemeinsam
mit der Politik haben wir sowohl ein umfangreiches Buskonzept als auch
das Radverkehrskonzept erarbeitet und beschlossen. Das sind zwei
wesentliche Säulen für die Mobilität der Zukunft, auch in unserer
Stadt“.

„Bad Honnef bietet durch seine Struktur oftmals kurze und direkte
Wege,“ erklärte Bürgermeister Neuhoff. „Diese Bedingungen gilt
es zu nutzen, wenn wir auch den Autofahrern vermitteln wollen, dass
sich Fahrradfahren im Alltag lohnt“.

Die Zielsetzung des Radverkehrskonzeptes, das Alltagsradfahren
komfortabler, sicher und attraktiv für alle Nutzergruppen zu machen,
wird über ein dreistufiges Konzept realisiert: die Entflechtung der
Verkehrsströme, einer besseren Ausstattung der Ziel- und
Übergangspunkte sowie die Förderung eines positiven Fahrradklimas
durch kommunikative und informative Maßnahmen. „Mit diesem
Orientierungs- und Handlungsrahmen haben wir nun einen Folgeprozess
aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept abgeschlossen. Mit dem
Leuchtturmprojekt der Sanierung des Rheinradweges steigen wir in die
Tiefbaumaßnahmen ein. Ergänzend verbessern wir aber auch die
Alltagsmobilität an verschiedenen Stellen, wenn wir Poller und
Drängelgitter austauschen und die Verkehrsführung über Kreuzungen
neu gestalten“, ergänzt Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter
Städtebau.

Begleitet durch einen regelmäßigen Austausch mit dem ADFC sollen
diese Maßnahmen in den kommenden Jahren realisiert werden. Bereits im
Sommer sind auf dem Fahrradfestival gemeinsame Aktionen geplant.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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