Nachfolge
Klinik für psychosomatische Erkrankungen zieht ins ehemalige KSI
Bad Honnef - Die Räume im ehemaligen Katholisch-Sozialen Institut (KSI) stehen
leer seit einigen Jahren. Und doch scheint es so, als seien die
Priester und Mitarbeiter sozialer Dienste, die sich einst im KSI etwa
in Medienkompetenz und anderen Themenbereichen weiterbilden konnten,
eben erst gegangen. Es ist eine „gewachsene Leere“, die in den
Räumen liegt. Hier und da stehen vereinzelt noch Polstermöbel in den
Räumen, in den langen Fluren liegen schwere blaue Teppichböden, die
Großküche strahlt blank gewienerte Sauberkeit aus, die Kapelle liegt
in gespannter Ruhe, als erwarte sie jeden Moment die
Gottesdienstbesucher.
Doch die Zeit des Leerstands neigt sich dem Ende zu. Es gibt eine
Nachfolgenutzung für die Großimmobilie, die immerhin mit 115
Räumen, vier Foren und zehn Tagungsräumen zu den imposanten in Bad
Honnef zählt. Einziehen wird die Klinik für psychosomatische
Erkrankungen „Vincera“.
Die Suche für einen würdigen Nachfolger habe sich sehr lange
hingezogen. Das Erzbistum Köln und die Wirtschaftsförderung der
Stadt haben sich intensiv bemüht, denn schließlich sollte dieser Ort
wieder ein Ort der Begegnung werden, so Bürgermeister Otto Neuhoff.
„Die neue psychosomatische Klinik passt perfekt zur Gesundheitsstadt
Bad Honnef und stärkt auch unser Zentrum“, freut sich Neuhoff.
Alsbald wird mit den Umbaumaßnahmen begonnen. „Eigentlich wollten
wir schon längst auf der Zielgeraden sein“, erklärte Berthold
Müller, Geschäftsführer der Vinvera-Kliniken GmbH. Aber die
Corona-Pandemie habe auch hier zu Verzögerungen geführt. Gekauft
worden war die Immobilie bereits 2018.
Künftig sollen in der Klinik rund 100 Menschen, die an Burnout,
Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen leiden,
behandelt werden. Auch Spitzensportler, die aufgrund des hohen Drucks
oftmals psychosomatisch erkranken, sollen in der Vincera- Klinik
behandelt werden. „Aufbruch in ein neues Leben.bewusst Du“, lautet
das Credo der Kliniken. Besonderheit bei Vincera ist laut Müller eine
umfassende Nachbetreuung der Patienten. Die Therapie ende nicht nach
dem Klinikaufenthalt, sondern es folgten Achtsamkeits- und
ressourcenorientierte Unterstützungsmaßnahmen. „Ent-
‚lassen ist nicht verlassen“, erklärte Müller.
Gesellschafter der Holding sind die Pre.Di.Ma. GmbH Offenburg sowie
die holländische Hotelgruppe Van der Valk. Die Symbiose aus Hotel-
und Gesundheitsbranche habe sich bewährt, sagte Berthold Müller.
Damit sei auch eine hohe Aufenthaltsqualität garantiert. Behandelt
werden hauptsächlich Privatpatienten. Auch eine Aufnahme von
Kassenpatienten wird, laut Müller, im Einzelnen nicht ausgeschlossen.
Chefarzt wird Christian Konkol, Facharzt für Psychiatrie und
Psychotherapie.
Prominenter Partner der Vincera-Kliniken ist übrigens Sven Hannawald,
erster Grand Slam- Sieger der Vierschanzentournee, vierfacher
Weltmeister und Olympiasieger. Hannawald beendet seine Karriere 2005,
nachdem er an Burnout erkrankte. Der Ex-Skispringer wird die Rolle
eines Botschafters einnehmen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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