Katastrophenhilfe
Malteser-Einsatzeinheit übte für den Notfall
Bad Honnef -
(den) Die Malteser Hilfsdienste im Rhein-Sieg-Kreis haben ihre
Einsatzbereitschaft für den Notfall geprobt. Dabei übten vor allem
die Helfer des Betreuungsdienstes und des Sanitätsdienstes der
Malteser-Einsatzeinheit der Bezirksregierung Köln („EE BRK 06“),
was bei einer Großschadenslage zu tun ist. Die großangelegte Übung
mit Einsatzkräften aus Bad Honnef, Meckenheim und Siegburg fand auf
dem Trainingsgelände der Akademie für Krisenmanagement,
Notfallplanung und Zivilschutz in Bad Neuenahr-Ahrweiler statt.
Die Malteser stellen im Rhein-Sieg-Kreis zwei Einsatzeinheiten mit
jeweils rund 30 Einsatzkräften, einen Arzt und einen Zugführer. Alle
sind ehrenamtlich tätig. Neben Sanitätern gehören der Einheit auch
Betreuungshelfer an, die über Geräte und Material verfügen, um eine
große Zahl von Menschen zu verpflegen und ihre vorübergehende
Unterbringung sicherzustellen. Zu den Aufgaben des Betreuungsdienstes
gehören auch die Mitwirkung bei der Registrierung von Betroffenen und
die Versorgung der Einsatzkräfte. Die Einsatzeinheit EE BRK 06 wird
von den Bad Honnefer Maltesern geleitet, die auch die Sanitäts- und
die Technikkomponente stellen. Den betreuungsdienstlichen Anteil
besetzen die Malteser aus Meckenheim und Siegburg.
Zugführer Florian Papke hatte sich das tagfüllende, dreiteilige
Übungsszenario ausgedacht. Ausgehend von der Aufgabe der Einheit, die
Feuerwehr der Region Bonn/Rhein-Sieg bei überregionalen
Großeinsätzen als Logistik- und Versorgungszug zu unterstützen,
hatten die Helfer drei Übungsabschnitte zu bewältigen. Ausgangslage
war ein angenommenes, besonders heftiges Sturmereignis in einem
benachbarten Bundesland. Die örtlichen Einsatzkräfte waren durch
einen mehrtägigen Einsatz überlastet und forderten Hilfe aus
Nordrhein-Westfalen an.In die Rolle des Zugführers der Einsatzeinheit
schlüpfte Max Kornfeld aus Bad Honnef. Er berief am Übungstag
pünktlich um 9.30 Uhr eine erste Lagebesprechung ein. Erster Auftrag
für die Einsatzeinheit war dann, für anrückende Einsatzkräfte an
drei Standorten so genannte „Bereitstellungsräume“ einzurichten
und die eintreffenden Kräfte dort zu registrieren.
Kaum war dies bewältig, gab es eine neue Lage: Nun drohten Deiche zu
brechen. Eine große Anzahl von Betroffenen musste evakuiert und - am
Betreuungsplatz angekommen - registriert werden. Um die Einsatzkräfte
an ihr Limit zu führen, mussten sie die 15 jugendlichen Darsteller
wieder und wieder registrieren – immer mit neuen Namen.Im dritten
Teilszenario wurde es dann „medizinisch“, so dass auch die
Sanitäter ihr Können zeigen konnten: Angenommen wurde der
witterungsbedingte Einsturz eines Gebäudes mit rund 1.500 betreuten
Personen. Die Einsatzeinheit errichtete eine Patientenablage, an der
der Bad Honnefer Malteser-Notarzt André Schmitz dann die von der
Unfallstelle geretteten Verletzten sichten und weitere
Behandlungsmaßnahmen anordnen konnte. Die „Verletzten“ wurden
dann medizinisch versorgt und für den Transport in Krankenhäuser
vorbereitet.Am Ende zogen die Verantwortlichen eine positive Bilanz:
„Die Übungsziele wurden erreicht. Nun können wir für das kommende
Jahr neue Schwerpunkte in der Ausbildung festlegen“, sagte Max
Kornfeld. Er und seine Mitstreiter engagieren sich alle ehrenamtlich
bei den Maltesern und halten sich für Not- und Katastrophenfälle
bereit. Verstärkung durch weitere Ehrenamtliche ist immer willkommen.
Auskunft geben die örtlichen Malteser-Dienststellen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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