Projekt "Gemeinsam statt einsam"
Menschen zusammenbringen
Bad Honnef -
(den) „Nach der Vermittlung durch die Mitarbeiter des Sozialamts
haben wir miteinander telefoniert und uns verabredet. Die Chemie
zwischen uns beiden hat von Anfang an gestimmt“, freuen sich Trisa
Krumscheid und Wilma Silge darüber, dass sie sich über das
Hilfsprojekt „Gemeinsam statt einsam“ kennengelernt haben. Seither
treffen sie sich regelmäßig, um gemeinsam spazieren zu gehen, Kaffee
zu trinken und sich auszutauschen.
Während des zweiten Corona-bedingten Lockdowns im Dezember 2020 haben
die Seniorenvertretung der Stadt, der Fachdienst Soziales und Asyl
sowie „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef“ das
Projekt „Gemeinsam statt einsam“ ins Leben gerufen. Wenig später
kam „Gesundes Bad Honnef“ als vierter Kooperationspartner hinzu.
Susanne Langguth, Mitglied der Seniorenvertretung, erklärt:
„Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet und wird uns
zunehmend mehr beschäftigen. Die Corona-Pandemie hat die sozialen
Kontakte deutlich erschwert. Insbesondere die ältere Generation hat
unter Einsamkeit zu leiden. Zudem zeigen wissenschaftliche Studien,
dass Einsamkeit auch massive Auswirkungen auf die Gesundheit hat.“
In der Tat: Psychische und somatische Erkrankungen sind nicht selten
die Folge von Einsamkeit. „Daher haben wir sehr schnell das Projekt
‚Gemeinsam statt einsam‘ aus der Taufe gehoben und versuchen nun
Bedürftige und Ehrenamtliche zusammenzubringen“, ergänzt Laura
Solzbacher, Vorsitzende von „Hauptsache Familie – Bündnis für
Bad Honnef“. Wer sich einsam fühlt und den Austausch mit
Mitmenschen sucht – meist handelt es sich hier um Senioren, es
können aber auch jüngere Menschen sein – wenden sich die
Interessenten an die Mitarbeiter im Fachdienst Soziales und Asyl der
Stadt Bad Honnef. Sie vermitteln dann ehrenamtliche Helfer – so wie
auch im Fall von Wilma Silge. „Frau Silge erzählte uns, dass sie
seit ihrem Zuzug aus Hamburg nach Bad Honnef Kontakte suchen würde
und den Flyer zu dem Projekt ‚Gemeinsam statt einsam‘ gefunden
habe. Sie berichtete zudem, dass sie gerne spazieren gehen würde. Wir
hatten die Idee, dass Frau Krumscheid, die sich als ehrenamtliche
Helferin für das Projekt gemeldet hatte, gut zu Frau Silge passen
würde“, erinnert sich Jessika Voß, Fachdienst Soziales und Asyl,
die mit dieser Idee goldrichtig lag. „Wenn mir nach einem Kontakt
ist, greife ich zum Telefon und rufe Frau Krumscheid an – wir
telefonieren miteinander oder verabreden uns zum Spazieren gehen,
Kaffee trinken, Eis essen. Obwohl wir uns erst vor rund einem halben
Jahr kennengelernt haben, haben wir manchmal das Gefühl, dass wir uns
schon seit langer Zeit kennen würden“, berichtet Wilma
Silge.Nunmehr ist eine Ausweitung des Projekts geplant. „In zwölf
Fällen konnten bereits Hilfesuchende und Helfende erfolgreich
vermittelt werden– nun wollen wir das Projekt aber deutlich
ausbauen“, verrät Nadine Batzella, Fachdienstleiterin Soziales und
Asyl. „Einsame Mitbürger werden wir unter anderem mit Hilfe von neu
gedruckten Flyern informieren und auf das Hilfsangebot aufmerksam
machen. Wir suchen jedoch auch dringend weitere ehrenamtlichen Helfer,
die bereit sind, einsamen Menschen ein wenig Zeit zu schenken – mit
niedrig schwellenden Angeboten: vom gemeinsamen Kaffeetrinken über
das Spazierengehen bis hin zum Spielen von Gesellschaftsspielen und
vielem mehr“.Hilfesuchende und Helfer, die Interesse an dem
Hilfsangebot haben oder sich hierzu detailliert informieren wollen,
wenden sich an Jessika Voß, 02224-184198, jessika.voss@bad-honnef.de,
oder Felix Trimborn, 02224-184185, felix.trimborn@bad-honnef.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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