Übung für den Ernstfall
Notfallpläne funktionieren dank reibungsloser Zusammenarbeit
Bad Honnef (den). Über 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, DLRG und der Stadt Bad Honnef haben bei einer Übung die technische Zusammenarbeit und die Kommunikation in Katastrophenlagen überprüft. Beteiligt waren auch Bad Honnef AG, Technisches Hilfswerk und Polizei.
„Vor dem Hintergrund von Extremwetterereignissen sowie Cyberattacken auf Energieversorger und Angriffen auf die Energieinfrastruktur ist uns allen vor Augen geführt worden, wie abhängig unser Alltag von der uneingeschränkten Verfügbarkeit von Energie und Kommunikation geworden ist“, erklärt Holger Heuser, Erster Beigeordneter und Leiter des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse. „Ein Ergebnis aus unserem Arbeitskreis Bevölkerungsschutz der Stadt, der regelmäßig mit Akteuren des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes tagt, war der Wunsch, die vorhandenen Notfallpläne und insbesondere die Notfallkommunikationspläne zu überprüfen. Diese Pläne würden aktiviert, wenn beispielsweise das Telefon- und Mobilfunknetz großflächig und längerfristig ausfallen würden“, erklärt der Erste Beigeordnete Holger Heuser.
Ergänzt wurde die Übung um die Komplikation, dass ein Stromausfall angenommen wurde. Und das nicht nur in der Theorie, betont Heuser: „Wir haben mit Unterstützung der Bad Honnef AG die Stromleitungen ins Rathaus und beispielsweise auch zum Feuerwehrgerätehaus in Rhöndorf, wo die Führungsstelle der Feuerwehr untergebracht ist, technisch unterbrechen lassen.“
In der Stadtverwaltung wurde der Stromausfall sogleich durch einen kurzfristigen Batteriepuffer (USV) aufgefangen, bis der Stromerzeuger gestartet war. Die IT der Verwaltung mit Servern, Netzwerk, hausinterner Telefonie und mehr liefen ungestört weiter, sodass der Stab für außergewöhnliche Ereignisse als Krisenstab für die Übung seinen Arbeitsort einrichten konnte. „Die Stadt ist technisch wie organisatorisch auf derartige Situationen vorbereitet“, betont Heuser. „Mit derartigen Übungen überprüfen wir unsere Pläne.“Überprüft wurden auch die bislang nur theoretischen Pläne, im Falle eines Stromausfalls mit Katastrophenlage einen Wärmeort, auch „Leuchtturm“, in der Sporthalle der Theodor-Weinz-Schule in Aegidienberg einzurichten. Mit Unterstützung der Hilfsorganisationen, des Bauhofs der Stadt und der Freiwilligen Feuerwehr wurde die Turnhalle mit Notstrom, einer ölbetriebenen Notheizung, Licht, Stühlen und Feldbetten als Aufenthaltsort eingerichtet. „Dank der Routine der Hilfsorganisationen im Umgang mit den Einsatzmitteln ging das in der Praxis erheblich schneller als in der Theorie erwartet“, dankte Heuser. „Das zeigt, wie wertvoll und unersetzbar die Arbeit im Ehrenamt der Hilfsorganisationen ist: Die Einsatzkräfte erwerben und vertiefen in ihrer Freizeit ihr Fachwissen mit großem Aufwand, um im Notfall Dienst am Nächsten leisten zu können.“
Seitens der Feuerwehr wurde der neue Sonder-Einsatz-Plan (SEP) Energiemangel zur Anwendung gebracht. Dieser wurde durch die Führung der Feuerwehr erstellt. Die darin beschriebenen Maßnahmen wurden im Rahmen dieser Übung umgesetzt und getestet. Unter der Gesamteinsatzleitung durch den Leiter der Feuerwehr, StBI Frank Brodesser, übernahmen alle anwesenden Hilfsorganisationen diverse Aufgaben. So wurden die Feuerwehrgerätehäuser mit Notstromgeneratoren eingespeist, eine Rückfallebene für den Digitalfunk aktiviert und mit den Fahrzeugen der verschiedenen Hilfsorganisationen Meldepunkte angefahren. Dieser erfolgreiche Übungsabend hat allen gezeigt, dass sie auf einem guten Weg sind. Weitere Übungen werden folgen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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