Ehrenamtliches Engagement gewürdigt
„Nun muss jemand anderes ran“

Die Stadt Bad Honnef bedankte sich bei Helmut und Ludwig Pütz, die die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge und Bedürftige, geführt hatten – v. l.: Nadine Batzella (Leiterin Fachdienst Asyl), Helmut Pütz, Ludwig Pütz, Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Felix Trimborn (Fachdienst Asyl). | Foto: Stadt Bad Honnef
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  • Die Stadt Bad Honnef bedankte sich bei Helmut und Ludwig Pütz, die die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge und Bedürftige, geführt hatten – v. l.: Nadine Batzella (Leiterin Fachdienst Asyl), Helmut Pütz, Ludwig Pütz, Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Felix Trimborn (Fachdienst Asyl).
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Bad Honnef - Dank an Helmut und Ludwig Pütz für ihren außergewöhnlichen Einsatz
für Flüchtlinge

Helmut und Ludwig Pütz sind ganz besonders tatkräftige und
hilfsbereite Menschen. Die Stadt bedankte sich jetzt für ihre
großartige Initiative: Die Brüder hatten Ende 2015 die
Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge und Bedürftige eröffnet. Jetzt
haben sie die Schlüssel für die Werkstatt abgegeben, denn sie sind
bereits seit langem Rentner und erleichtert, nicht mehr ganz so
eingespannt sein zu müssen.

Gestartet hatten sie in der eigenen privaten Garage.

In den Gesprächen im Café International, wo sich Flüchtlinge und
Bad Honnefer Bürger regelmäßig treffen, hatten Helmut und Ludwig
Pütz erfahren, dass sich die geflüchteten Menschen mehr Mobilität
wünschten.

Da im Winter das Auto in dieser Garage untergebracht werden musste,
wurde die Immobilie des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef in der
Straße Am Spitzenbach, nachdem sie mittels Renovierungsarbeiten gegen
Einsturzgefahr gesichert worden war, als Fahrradwerkstatt genutzt.

Ein zu dem Zeitpunkt geschlossener Fahrradladen spendete Ersatzteile,
Werkzeug und Inventar. Mit einem Aufruf in den Medien wurde nach
Fahrrädern, auch reparaturbedürftig, gesucht. Die Bad Honnefer
Bürger waren großzügig und spendeten fast 500 Fahrräder.

Im Januar 2016 ging es dann richtig los.

10 Euro mussten Flüchtlinge für ihr Fahrrad zahlen. Die Bezahlung
sollte sicherstellen, dass die Fahrräder gut behandelt wurden.
Außerdem stärkte es das Selbstbewusstsein und die Eigenverantwortung
der Flüchtlinge, dass sie etwas selber erwerben konnten.

Die Brüder erklärten noch einmal, dass allen Menschen, die sich
keine Reparatur leisten konnten, geholfen wurde. Die Zahlen
beeindrucken: Fast 500 Fahrräder wurden ausgegeben und knapp unter
1.000 Reparaturen ausgeführt.

Die Werkstatt war aber noch mehr:

Sie wurde zum Kontaktpunkt. Hatte man sich erst noch mit Händen und
Füßen verständigt, wurde später Deutsch geübt. Zum Schluss wurde
fast nur noch Deutsch gesprochen.

Nadine Batzella, Leiterin des Fachdienstes Asyl der Stadt Bad Honnef,
lobte, dass sich die Zusammenarbeit von Helmut und Ludwig Pütz mit
der Stadt Bad Honnef ganz hervorragend gestaltet hatte. Felix Trimborn
vom Fachdienst Asyl sagte sogar, dass die Brüder ein Stück weit
Sozialarbeit geleistet hatten.

Nach und nach wurden die Flüchtlinge angeleitet, sich selbst zu
helfen.

Einige hatten in der Werkstatt tatkräftig mitgearbeitet und, wenn es
nötig war, gedolmetscht. Freundschaften sind entstanden. Schüler von
der Schule Schloss Hagerhof kamen im Rahmen ihres Ethikunterrichts, um
in der Werkstatt mitzuhelfen.

Am Anfang wurde fast jede freie Minute in der Werkstatt gearbeitet,
später war sie immer mittwochs geöffnet. Schnelle Sonderreparaturen
wurden allerdings auch während der anderen Tage fällig.

Helmut Pütz sagte, dass er in Zeit oft an seine Ausbildung zum
Feinmechaniker gedacht hat. Handwerkliche Voraussetzungen haben beide
Brüder.

Der Lohn der Mühe waren die strahlenden Augen eines Kindes, das mit
seinem eigenen Fahrrad davonradeln konnte.

Es war eine schöne Zeit, bestätigten Helmut und Ludwig Pütz. Erste
Beigeordnete Cigdem Bern überreichte ihnen Gutscheine für ein
Abendessen mit Begleitung im Restaurant. Sie sagte: „Wir sind
unendlich dankbar für den besonderen Einsatz. Man kann ruhig sagen,
dass Sie Vorbilder sind.“

Neue „Werkstattleitung“ gesucht

Wie es jetzt mit der Werkstatt, die vollständig eingerichtet ist,
weitergeht, ist noch offen. Gesucht wird eine Person, der oder die
ihre ehrenamtliche Hilfe anbieten möchte, handwerklich geschickt ist
und sich mit üblichen Fahrrädern ein wenig auskennt. Wer daran
interessiert ist, meldet sich beim Fachdienst Asyl der Stadt Bad
Honnef, Felix Trimborn, 02224-184185, felix.trimborn@bad-honnef.de.

Die Stadt Bad Honnef bedankte sich bei Helmut und Ludwig Pütz, die die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge und Bedürftige, geführt hatten – v. l.: Nadine Batzella (Leiterin Fachdienst Asyl), Helmut Pütz, Ludwig Pütz, Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Felix Trimborn (Fachdienst Asyl). | Foto: Stadt Bad Honnef
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