"Mut zur Veränderung"
Nur gemeinsam kann auch in Bad Honnef die Verkehrswende gelingen
Bad Honnef - Die Akteure der Bad Honnefer Politik sehen sich angesichts der
massiven Klimaveränderungen an einem Scheidepunkt. Sie wollen
handeln. „Im Zeitalter des Umbruchs muss man gucken, dass man
gesellschaftliche Muster verändert“, erläuterte Bürgermeister
Otto Neuhoff bei der Vorstellung neuer Maßnahmen zur Verkehrswende
die Voraussetzungen für neue Wege in der Mobilität.
Unter dem Motto „Auf dem Weg zur klimamobilen Stadt - Verkehrswende
verbürgt“ will Bad Honnef einen spürbaren Beitrag zur
klimaneutralen Gesellschaft erarbeiten. Der motorisierte
Individualverkehr ist einer der Hauptverursacher weltweit für
klimaschädliche Emissionen. Erfolgreich sei eine Verkehrswende nur
dann, wenn sich Mobilität mit dem Klima- und Umweltschutz die Waage
hielten, so Neuhoff. Das bedeute, dass das Auto als vorherrschendes
Mobilitätskonzept an Bedeutung verlieren müsse. Ein Auto reduzierter
öffentlicher Raum würde für alle Bürger neue Lebensqualitäten
erfahrbar machen. Das Bild sicher spielender Kinder im öffentlichen
Raum könne wieder Realität werden. Derzeit prägten indes parkende
und fahrende Fahrzeuge dominant das Straßenbild.
Der Ansatz zur Verkehrswende in Bad Honnef umfasst drei Kerngedanken:
vermeiden - verlagern - verbessern. Autoverkehr wird vermieden, in dem
andere Mobilitäten genutzt werden, wie etwa zu Fuß gehen oder
Fahrrad fahren. Das erfordert ein bewusstes Verändern der
Gewohnheiten. Auch eine stabile City mit umfangreichen Angeboten
fördert die kurzen Wege der Mobilität und trägt zur Vermeidung von
motorisiertem Verkehrsaufkommen bei. Die Verlagerung und Verbesserung
beinhaltet eine gerechtere Verteilung von Fußgängern und Radfahrern
gegenüber dem dominierenden Autoverkehr. Das bedeutet für eine Stadt
mit sehr hoher Verkehrsdichte wie Bad Honnef eine besondere
Herausforderung. In den Stadtteilen in Tallage sind die Straßen zudem
oft schmal. Das erschwert das sichere Vorankommen für Radfahrer.
Überhaupt hat sich in dem Zusammenhang die Stadt der Verbindung von
Tal- und Bergbereich zu stellen. Für Pendler von Berg zu Tal und
umgekehrt muss die Möglichkeit zur Mobilität auch jenseits des
Autoverkehrs verbessert werden.
Um die Stadt von parkenden Autos freier zu halten sind überdies
Quartiersgaragen im Gespräch. Weitere Maßnahmen sind der Ausbau der
E-Mobilität, die begleitende Unterstützung des E-Carsharings und des
Radverleihs, sowie die Weiterentwicklung der Buskonzepte. Bei
Entscheidungen für oder gegen angedachte Maßnahmen will die Stadt
die Bürger einbeziehen und setzt zudem auf reflektiertes
Eigenengagement seitens der Bürger. „Veränderung bedeutet Mut“
betont Neuhoff. In Vorbereitung auf die Veränderungen im
Verkehrskonzept hatten die Akteure von Verwaltung und Umweltausschuss
an einem Workshop teilgenommen und dafür etwa die Rommersdorfer
Straße und das Schulumfeld von Sankt Josef in Augenschein genommen.
- Iris Zumbusch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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