Helfer folgten Einladung der Stadt
Ohne Ehrenamt geht‘s nicht

Ehrenamtler und Mitarbeiter der Stadt feierten einen fröhlichen Neujahrsempfang. | Foto: Zumbusch
  • Ehrenamtler und Mitarbeiter der Stadt feierten einen fröhlichen Neujahrsempfang.
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Aegidienberg - Nunmehr zum dritten Mal trafen sich auf Einladung der Stadt Bad Honnef
die Ehrenamtler der Flüchtlingshilfe zum Neujahrsempfang. Rund 60
Helfer hatten sich im Begegnungshaus eingefunden, um in gemütlicher
Runde miteinander zu plaudern.

Holger Heuser, der erste Beigeordnete der Stadt, und Nadine Batzella
vom Fachdienst Soziales begrüßten die Ehrenamtler. „Im Namen der
Stadt danke ich Ihnen allen, ganz gleich in welcher Art und Weise Sie
sich engagieren“, wandte sich Heuser in einer Begrüßungsansprache
an die Ehrenamtler. Sein Dank galt auch Batzella. „Sie ist unsere
gute Seele“. Gemeinsam mit Jessica Voß und Felix Trimborn
koordiniert sie die vielfältigen Hilfen für Geflüchtete und andere
Menschen in schwierigen Situationen.

„Ihre Hilfe kommt von Herzen“, sagte Heuser. Auch wenn nicht immer
alles einfach sei, sei das Engagement der mehr als 100 Helfer
ungebrochen und verdiene den Respekt aller Mitbürger. Für die
Helfenden gelte der Leitsatz: „Es kommt nicht darauf an, wo du
herkommst, sondern auf das, was du brauchst.“

Rund 470 Flüchtlinge waren 2015 nach Bad Honnef gekommen. In kurzer
Zeit hatten sich zahlreiche Helfer gefunden, die sich auf
unterschiedliche Weise engagiert hatten. Sie waren etwa aktiv als
Paten für die Familien, als Erstbegleiter, Sprachlehrer, Dolmetscher,
im psychosozialen Arbeitskreis, in der Fahrradwerkstatt, in
internationalen Kochgruppen, in der Holzwerkstatt, bei der
Formularhilfe oder im internationalen Café. Besonders ausgezeichnet
wurde im vergangenen Jahr die internationale Nähstube, die den
Integrationspreis des Rhein-Sieg-Kreises bekommen hatte.

Bei vielen Helfern und den betreuten Familien sind Freundschaften
entstanden. So etwa bei dem Ehepaar Bettina Ricke-Schwarz und Rainer
Neumann. „Als 2015 die Flüchtlinge in Bad Honnef ankamen, sind wir
zum Café International gegangen, zunächst, um zu schauen, welche
Hilfen gebraucht werden“, erzählte Neumann. Rasch entstand der
Kontakt zu einer kinderreichen Familie aus dem Irak und zu einem
Ehepaar aus Albanien mit zwei Kindern. „Da war es um uns
geschehen“, sagte Ricke-Schwarz. In vielen Lebenssituationen
unterstützten Neumann und seine Gattin die Geflüchteten. Sie
füllten Formulare aus, gingen zu den Elternsprechtagen der
eingeschulten Kinder, halfen bei der Wohnungssuche. So fand das
Ehepaar aus Albanien rasch Arbeit, er als Gärtner und sie als
Zimmermädchen.

Wichtig sei es gewesen, eigene Kontakte und das eigene Netzwerk zu
nutzen. „Unsere Familien haben aber auch gut mitgearbeitet. Sie
standen in den Startlöchern, wollten Deutsch lernen und möglichst
bald eine Arbeit finden“, blickte Neumann zurück. Der Kontakt zu
den Familien bestehe bis heute. „Wir haben seither jedes Jahr
Weihnachten zusammen gefeiert“, freute sich Ricke-Schwarz.

Beachtenswert war auch die Leistung von Hevin Heelemann. Sie hat viele
Flüchtlinge als Dolmetscherin begleitet. Heelemann spricht sechs
Sprachen. „Ich kenne jede Familie“, lachte die junge Frau. Auch
Ehrenamtlerin Rita Pütz war 2015 ganz vorne mit dabei bei den
Helfenden. Schon die erste Begegnung mit Geflüchteten habe sie
berührt. „Ich war da und helfen zu können war mein Baby“,
blickte Pütz zurück.„Die Hilfen haben sich verändert“, sagte
Heuser. Waren es 2015 noch Hilfen bei existenziellen Dingen, so sei
der Fokus der Unterstützung heute eher auf Alltäglichkeiten
gerichtet. Zudem zielten die Hilfen auf alle Menschen, die in
schwierigen Lebenssituationen seien, wie etwa Senioren oder
Alleinerziehende. Wichtig sei es, alle Menschen in die
Stadtgesellschaft einzugliedern.

- Iris Zumbusch

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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