BI "Rettet den Stadtgarten"
Projekt 8 sollte aus den Plänen genommen werden
Bad Honnef - Die Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“ wertet den
Bürgerdialog vom 10. Juli im Rathaus als vollen Erfolg.
Mit grünen Karten sollten die Bürgerinnen und Bürger auf
vorstrukturierten Pinnwänden ihre Zustimmung zu den geplanten
Projekten signalisieren, mit roten ihre Ablehnung.
Im Gegensatz zu allen anderen Projekten fand sich das Projekt
„Teilbereich Stadtgarten“ von zahlreichen roten Karten geradezu
überhäuft. Ein riesiger roter Flickenteppich signalisierte eine fast
einhellige und strikte Ablehnung mit sehr gewichtigen Gründen, wie
z.B. Schutz eines wertvollen Biotops, eines alten Baumbestandes,
artenreicher Grünflächen und Hochwasserschutzgebiet.
Eine erhebliche Brisanz erhält der Hinweis auf die
Schadstoff-Filter-Funktion dieser Grünen Lunge entlang der B42 durch
neue Informationen aus Leverkusen und Dortmund, wonach dort empirisch
nachgewiesen wurde, dass in der Nähe von ungeschützten
Schnellstraßen Atemwegserkrankungen und Krebsrisiken signifikant
dramatisch angestiegen sind. (Erstere um etwa das Hundertfache!)
Aber es blieb nicht bei reiner Ablehnung. Auf gelben Karten wurden
u.a. folgende zwei diskussionswerte Alternativen skizziert.
Lohnenswert erscheint die Anregung, in der Nähe von etlichen
Kindertagesstätten und Grundschulen didaktisch und methodisch
aufbereitete Lernpfade für die Kinder dieser Einrichtungen anzulegen
und ihnen Parzellen zur Verfügung zu stellen, auf denen sie Natur im
Wechsel der Jahreszeiten erleben und vielleicht sogar selbst gestalten
können. Auch Bienenhotels könnten von ihnen im Rahmen des
Werkunterrichts gebaut werden.
Visionär erscheint der Vorschlag, die B42 und die Bahnstrecke in
Höhe der Stadt zu übertunneln. Mit dieser Idee verbinden sich
völlig neue Perspektiven: Schadstoffe würden kanalisiert, Lärm
gemindert, die Stadt gewönne zusätzliche Flächen für Spiel, Sport,
Gastronomie, Rad- und Spazierwege. Der gesamte Stadtgarten würde
deutlich aufgewertet, der Zugang zum Rhein auf breiter Fläche
ermöglicht und die touristische Attraktivität der Stadt erheblich
gesteigert.
"Aus dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung ziehen wir die zwingende
Konsequenz, dass die Stadtverwaltung etliche Projekte, die viele
grüne Karten erhielten, weiterverfolgen sollte, das Projekt Nr. 8
aber, Bebauung eines Teilbereichs Stadtgarten“, aus dem
Planungsverfahren zurückziehen muss, um ihr Versprechen einzulösen,
dass das Votum der Bürgerinnen und Bürger im Planungsverfahren
tatsächlich berücksichtigt wird. Anderenfalls könnte der
Bürgerdialog leicht als Alibiveranstaltung entlarvt werden", so Heinz
Jacobs, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“
in seiner Presserklärung
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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