Klimaschutz & Mobilität
Stadt präsentiert Radverkehrs- und Mobilitätskonzept

Wirtschaftsförderin Johanna Högner, der für Städtebau zuständige Geschäftsbereichsleiter Fabiano Pinto, Bürgermeister Otto Neuhoff, Klimaschutz- und Mobilitätsmanagerin Kathrin Schmidt und der Erste Beigeordnete Holger Heuser stellten die Konzepte im Rathaus vor. | Foto: Stadt Bad Honnef
  • Wirtschaftsförderin Johanna Högner, der für Städtebau zuständige Geschäftsbereichsleiter Fabiano Pinto, Bürgermeister Otto Neuhoff, Klimaschutz- und Mobilitätsmanagerin Kathrin Schmidt und der Erste Beigeordnete Holger Heuser stellten die Konzepte im Rathaus vor.
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Bad Honnef - Mit einer besseren Wegeführungen und mehr Sicherheit für Radfahrer
sowie einer Verbesserung und Attraktivitätssteigerung des
Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) will die Stadt die
klimafreundliche Mobilität im Stadtgebiet fördern. Entsprechende
Weichenstellung wurden in den vergangenen Monaten im Rathaus
vorbereitet und sollen nun der Politik zur Beratung und Bestätigung
vorgelegt werden.

Im Rahmen eines Pressegesprächs haben Bürgermeister Otto Neuhoff,
der Erste Beigeordnete Holger Heuser, der für Städtebau zuständige
Geschäftsbereichsleiter Fabiano Pinto und Johanna Högner, Leiterin
der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, das neue Radverkehrskonzept
sowie das Mobilitätskonzept für den ÖPNV als wichtige Bausteine der
städtischen Klimaschutzstrategie vorgestellt. „Wir berücksichtigen
ausdrücklich alle Säulen der Mobilität und alle Teilnehmer im
Straßenverkehr. Uns ist dabei bewusst, dass zum Beispiel der
klimafreundliche Radverkehr im Vergleich zum motorisierten
Individualverkehr bei der Verkehrsplanung der Jahrzehnte oft wie das
sprichwörtliche Stiefkind behandelt wurde. Radverkehr und ÖPNV sind
in vielerlei Hinsicht für unsere Stadt, für das Stadtklima und den
Klimaschutz im Ganzen von Vorteil und daher zu fördern“, erklärte
Bürgermeister Otto Neuhoff.

Das Radverkehrskonzept diene dabei als Orientierungs- und
Handlungsrahmen, zeigte Fabiano Pinto. Das Ziel ist es, das
Alltagsradfahren komfortabel, sicher und attraktiv für alle Nutzer zu
machen. Basis dafür ist ein dreistufiges Konzept. Zum einen sollen
Verkehrsströme entflechtet werden. Durch Hauptrouten für den
Radverkehr und die Herstellung oder Verbesserung wichtiger
Verbindungsachsen sollen Radfahrer sicherer und schneller unterwegs
sein. „Es wird Routen geben, bei denen wir darüber nachdenken
müssen, ob man dem Radfahrer Priorität etwa durch eine
Fahrradstraße einräumen sollte, um das Radfahrern in den engen
Straßen sicherer zu machen“.

Zum zweiten sollen Ziel- und Übergangspunkte besser ausgestattet
werden. Radfahrer sollen die Möglichkeit erhalten, an Stationen des
ÖPNV oder beliebten Zielen ihre Räder besser und sicherer
abzustellen. Vorgesehen ist auch die Förderung des Bike&Ride für
Berufspendler und eine Prüfung, ob und wie Fahrräder besser im ÖPNV
mitgenommen werden können. Das neue Wegenetz und die besseren
Abstellanlagen ergänzen sich zu einem klugen System für das
Radfahren in Bad Honnef.

Ein dritter Schwerpunkt ist die Begleitung und Förderung eines
positiven Fahrradklimas. Insgesamt 95 bauliche und 16 kommunikative
Einzelmaßnahmen wurden hierzu im Konzept gesammelt, wie
Wirtschaftsförderin Johanna Högner aufzählt: „Die Vorschläge
reichen von der gewerblichen Nutzung von E-Lastenrädern über
Fahrradverleihsysteme und Radwegepaten, die uns regelmäßig über den
Zustand bestimmter Abschnitte berichten, bis zu einem ,Fest der
Flicken‘, bei dem gemeinsam Schlaglöcher und Hindernisse gesucht
und beseitigt werden“. Hierzu hat sich die Stadt um Fördermittel
des Nationalen Radverkehrsplans 2020 sowie des Programms für
Klimaschutz durch Radverkehr beworben. Für nicht-investive Maßnahmen
etwa der Fahrradförderung durch Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit wurden rund 170.000 Euro projektiert, wobei die
Kosten bei einer Zusage zu 80 Prozent vom Fördergeber erstattet
würden.

Investieren will die Stadt auch in den Ausbau des Angebots im ÖPNV,
zeigte der Erste Beigeordnete Holger Heuser. In Abstimmung mit dem
Rhein-Sieg-Kreis als Verkehrsträger und seiner
Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) wurde ein Buskonzept
erarbeitet, dass eine Optimierung der Linienführungen für die
Buslinien 560/562 sowie 565 vorsieht. „Bausteine des Gesamtkonzepts
sind die Verbesserungen des Angebots im Talbereich, die Anbindung des
Ortsteils Selhof durch eine Kleinbuslinie, die Bewerbung um eine
Förderung einer Schnellbuslinie zwischen Bad Honnef und Windhagen
sowie eine verbesserte Innenortserschließung auf der Nord-Süd- sowie
der Ost-West-Achse“, so Heuser: „Im Talbereich wollen die
Verknüpfung von Bus und Stadtbahn-Linie 66 harmonisieren und den Takt
der Buslinien verdichten, um so eine höhere Attraktivität zu
erzielen“

Für die Anbindung von Selhof prüfen Stadt und Rhein-Sieg-Kreis
derzeit die Anschaffung von Kleinbussen mit alternativen, nachhaltigen
Antriebsformen. Bereits im Dezember 2019 waren mögliche Fahrtstrecken
ermittelt worden, um beispielsweise einen Umlauf im 30- oder
60-Minuten-Takt zu ermöglichen. Für die Einrichtung der
Schnellbuslinie Bad Honnef-Windhagen wurde bereits am 31. März
vorbehaltlich der Entscheidung der Politik ein Förderantrag
eingereicht, berichtet Heuser: „Und auch für die Weiterentwicklung
des Angebots in Aegidienberg haben wir bereits konkrete Vorschläge
mit einer Linie 561n ausgearbeitet, die es nun zu beraten gilt“.
Eine bloße Taktverdichtung im Stadtgebiet würde Schätzungen des
Rhein-Sieg-Kreises mit etwa 60.000 Euro im Jahr zu Buche schlagen, mit
der Optimierung der Linienführung seien es rund 130.000 Euro
jährlich. „Die Luxuslösung einschließlich der Verdopplung des
ÖPNV-Angebots würde Mehrkosten von etwa 500.000 Euro jährlich
verursachen“, erklärt der Erste Beigeordnete: „Die Wahl der
Bausteine zur Verbesserung des ÖPNV hat nun die Politik zu beraten
und zu treffen“.

Die Steigerungen von Komfort, Sicherheit und Attraktivität durch die
geplanten Konzepte gehen dabei Hand in Hand mit den durch Klima- und
Mobilitätsmanagerin Kathrin Schmidt koordinierten Maßnahmen zum
Klimaschutz in der Stadt Bad Honnef, dankte Bürgermeister Otto
Neuhoff: „Von den Verbesserungen der Mobilität und des
Klimaschutzes sollen und werden alle Bürger der Stadt Bad Honnef
profitieren. Klar ist aber auch, dass sich in Sachen Klimaschutz in
der Mobilität nichts verbessern kann und wird, wenn wir uns nicht
darauf einlassen, jetzt die Weichen für mehr Attraktivität der
umweltfreundlichen Alternativen stellen und dann diese guten Angebote
auch nutzen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir alle gemeinsam,
Verwaltung, Politik und Bürgerschaft gemeinsam die Umsetzung der
Konzepte vorantreiben und die Potenziale, die sich mit den Konzepten
für den Radverkehr und den ÖPNV in unserer Stadt ergeben, nun weiter
voranbringen“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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