Gewalt hat keinen Platz
Städte setzen ein Zeichen mit orangefarbenen Bänken

Schülerinnen von Schloss Hagerhof sowie Vertreter der Schule, des Frauenzentrums und der Stadt stellten die orangefarbenen Bänke vor. | Foto: Zumbusch
  • Schülerinnen von Schloss Hagerhof sowie Vertreter der Schule, des Frauenzentrums und der Stadt stellten die orangefarbenen Bänke vor.
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Bad Honnef/Königswinter - Anlässlich des 40. Internationalen Tages „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ (auch bekannt als „Orange Day“) kam der Impuls, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen, aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten und der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt hatte die aus Italien stammende Idee „La panchina rossa“ (die rote Bank) aufgegriffen und auf den Kreis übertragen. Das Projekt der Bänke wurde ins Leben gerufen, wenn auch die Farbe nach orange geändert wurde. Dafür wurden in den 19 Kommunen des Kreises 36 orangefarbene Bänke mit Plaketten versehen, die auf regionale Hilfsangebote verweisen. Regionale Akteure haben sich für ihr Umfeld der Idee angenommen und die Bänke mit Sinnsprüchen gestaltet. Auch Jugendliche aus Bad Honnef wurden aktiv. Unter dem Leitgedanken „Bei uns in Bad Honnef ist kein Platz für Gewalt an Frauen“ wurden im Stadtgebiet drei Bänke gestaltet und aufgestellt. Zu finden sind sie vor dem Eingang des Haus der Jugend, vor dem Begegnungszentrum Aegidienberg und im Park von Schloss Hagerhof. Kooperationspartner waren das Frauenzentrum Bad Honnef und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Honnef, Iris Schwarz, sowie Vertreter der Jugendeinrichtungen.

Schülerinnen von Schloss Hagerhof hatten sich in einem Workshop intensiv mit dem Thema „Gewalt“ auseinandergesetzt. „Wir haben viele Denkanstöße mitgenommen“, zeigten sich die Schülerinnen sehr bewegt von der Thematik. „Liebe ist keine Gewalt“, steht auf ihrer orangen Bank zu lesen oder auch: „Gewalt beginnt dort, wo Menschen ungleich betrachtet werden“. Die Zahlen sprechen für sich: 141.792 Menschen wurden in Deutschland 2019 Opfer von Partnerschaftsgewalt, 81 Prozent davon waren Frauen. Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch Mord seitens des Ehemannes oder Expartners. „139 Femizide (Tötung an Frauen) im letzten Jahr sind eine dramatische Zahl“, erklärte Christine Hütten vom Frauenzentrum Bad Honnef.

In Königswinter wurden vier orangefarbene Bänke als „Wanderbänke“ auf den Weg geschickt, die im Stadtgebiet auf die Thematik und entsprechende Hilfsangebote hinweisen sollen. Platz gefunden haben die Bänke zunächst an der Rheinallee, an der Gesamtschule Oberpleis, am Busbahnhof Oberpleis sowie in Thomasberg an der Oberen Straße. Ab Mai werden sie an anderen Standorten zu ähnlichen Thematiken umgesetzt. In Königswinter habe es bereits 50 Fälle häuslicher Gewalt in diesem Jahr gegeben, berichtete Polizeipräsident Frank Hoever bei der Vorstellung der Bänke auf dem Marktplatz.

Das Frauenzentrum in Bad Honnef ist Präventionsstelle und bietet zum Thema Gewalt Workshops, Schulungen und Supervision an. Informationen unter www.frauenzentrum-badhonnef.de

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Iris Zumbusch-Czepuck aus Königswinter

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