Aushängeschild für Bad Honnef
Wassersportverein feiert seinen 100. Geburtstag
Bad Honnef. 100 Jahre Vereinsgeschichte Wassersportverein Honnef ist ein Jubiläum der besonderen Art. Die bewegten Jahre von 1922 bis 2022 gehören gebührend gefeiert. Mit einem stimmungsvollen Hafenfest für alle Bürger würdigte deshalb der Wassersportverein nun sein rundes Jubiläum. Welcher Wassersportverein kann schon auf solch eine Lage blicken? Da sind sich Axel Tropp, und Kuno Höhmann, aktueller und ehemaliger Vorsitzender des WSVH, einig. Der Altarm des Rheins böte die besten Möglichkeiten für die Ruderer. In anderen Lagen müssten die Sportler direkt hinaus auf den Strom. In Bad Honnef vor der Insel Grafenwerth indes könne man zunächst einmal in ruhigen Gewässern schippern. „Der Rhein ist nun mal die Turnhalle unseres Vereins“, so Höhmann. Und die Bedingungen stimmen.
Alles begann am 7. Oktober 1922 um 21 Uhr. Da trafen sich sechs Herren im Bad Honnefer Weinhaus Wagner und gründeten ziemlich entschlossen den Wassersportverein Honnef/Rhein (WSVH). Nach den Kriegsjahren suchten die Bürger sportliche Entspannung und da kam ein Wassersportverein gerade recht. Der Hauptstrom des Rhein floss ursprünglich noch in der Rinne des heutigen Altarms. 1790 änderte sich das, als der Strom zwischen die Inseln Grafenwerth und Nonnenwerth umgeleitet wurde. Damit war die gute Grundlage für den Wassersportverein vorhanden.
Mit dem wachsenden Wohlstand in Deutschland gewann ab Mitte der 50er-Jahre das Motorbootfahren auf dem Rhein schnell neue Freunde. Neben den Motorbooten des WSVH tummelte sich auch der „Motor-Yacht-Club Rhein-Sieg“ ab 1960 gegenüber dem WSVH. 1961 beschlossen die Vorstände beider Vereine den Zusammenschluss unter dem Vereinsnamen WSVH und gemeinsam machte man sich an den Bau eines Bootshauses auf der Honnefer Seite des Altarms. Seither nimmt die Vereinsgeschichte seinen erfolgreichen Lauf. Heute hat der Verein rund 370 Mitglieder, ein Drittel Motorbootfahrer und zwei Drittel Ruderer. „Der Wassersportverein ist das Aushängeschild für Bad Honnef“, betonte Bürgermeister Otto Neuhoff.
Große Sorgen bereitet dem Wassersportverein der sinkende Wasserstand des Altarms. Der niedrige Wasserstand bereitet erstens der Natur Probleme. Das Wasser erwärmt sich, die Fische und Krebse sterben. Wie vor einigen Jahren soll der Altarm deshalb ausgebaggert werden. Natürlich in Abstimmung mit allen beteiligten Behörden, als da wären das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sowie die Bezirksregierung Köln. Geprüft werden muss das Bodenmaterial im Altarm. Je nachdem wie belastet das ist, entscheidet sich, wohin der Aushub verbracht wird. Dazu haben sich die Wassersportler etwas einfallen lassen. Sie geben ab sofort eine „Rhein-Aktie“ aus. Unter dem Motto „Blaues Gold“ für frisches Wasser, eine lebendige Flora und Fauna und weitere Optionen ist der Anleger mit fünf Euro dabei. Aktionäre erhalten eine „Wasser-Dividene“, erklärte Höhmann. 2023 soll es losgehen mit dem Ausbaggern, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind. Informationen zum Kauf der „Rhein-Aktie“ gibt es unter kuno.hoehmann@t-online.de. Alsbald soll es zudem eine „Altarmkonferenz“ geben mit zuständigen Behörden und Naturschutzverbänden im Kreis.
Der Wassersportverein in Zahlen
In 100 Jahren gewann der Verein neunmal Gold, dreimal Silber und viermal Gold bei Weltmeisterschaften, sowie 29 Titel bei Deutschen Meisterschaften, 35 bei NRW-Landesmeisterschaften und 38 bei bei Deutschen Masters. Dazu gab es insgesamt 2.500 Siege bei Regatten und in all den Jahren wurden 5.041.447 Kilometer weltweit gerudert.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Iris Zumbusch-Czepuck aus Königswinter |
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