Wähler von morgen geschult
„Wer nicht wählt, ist selber schuld“
Bad Honnef - Friedrich-Ebert-Stiftung und Konrad-Adenauer-Schule schulten die
Wähler von morgen
„Unterstütze ich, wenn ich nicht wählen gehe, automatisch
rechtsextreme oder andere Parteien, die ich definitiv nicht wählen
will?“
Mit dieser und anderen Fragen zu Wahlen ganz allgemein und der
Bundestagswahl im Besonderen beschäftigten sich die Neunt- und
Zehntklässler der Konrad-Adenauer-Schule (KASCH) in einem Workshop
der Friedrich-Ebert-Stiftung. Gewählt hatten sie alle schon einmal:
Klassensprecher, Team-Mitglieder beim Sport, den Vorstand im Verein
und andere(s). Für die Bundestagswahl am 24. September sind sie noch
zu jung, doch auch wenn die 14- bis 16-Jährigen KASCH-Schüler dann
noch nicht mitwählen können, sollten sie jetzt schon im Rahmen des
Geschichts- und Politikunterrichts rund um das Thema Wahlen informiert
und dafür sensibilisiert werden.
Wer die Wahl hat, soll vorbereitet sein
Die nächste Wahl kommt bestimmt und wer die Wahl hat, sollte
vorbereitet sein und wissen, um was es geht. Dachte sich Konrektorin
Ellen Sagroda und bewarb sich um die Teilnahme an dem Projekt der
Friedrich-Ebert-Stiftung „Rettet die Wahlen“. Mittlerweile nutzen
viele Menschen ihr Wahlrecht nicht; bei den letzten Bundestagswahlen
lag der Anteil der Nichtwähler bei knapp 30 Prozent.
Gegen Wahlmüdigkeit
Höchste Zeit etwas dagegen zu unternehmen, und am besten fängt man
bei den Jugendlichen an. So schulten die Referenten Janis Fifka und
Mandy Stalder-Thon an vier Tagen jeweils eine Klasse und brachten den
Schüler bei, wer wen wie und warum konkret wählt. Außerdem
diskutierten sie eingehend mit den Schülern, beispielsweise die Frage
„Warum geht denn niemand mehr wählen?“ Aus Bequemlichkeit,
Interesselosigkeit oder weil man nicht weiß, was man wählen soll?
Wäre eine Wahlpflicht - mit Strafgebühren für diejenigen, die nicht
wählen - eine Lösung? Oder Online-Wahlen, damit man sein Heim nicht
verlassen muss?
Wahlpflicht ist keine Lösung
Die Schüler zeigten sich sehr interessiert und diskutierten lebhaft.
Eine Wahlpflicht lehnten sie ab, doch Online-Wahlen würden als
Zusatzangebot zu Brief- und persönlicher Wahl sehr begrüßt.
Allerdings gab es einzelne Bedenken zur Sicherheit dabei.
„Wer nicht wählen geht, soll sich anschließend nicht
beschweren“, meinten die Schüler. „Wer will, dass sich etwas
ändert und seine Interessen berücksichtigt werden, sollte die
entsprechenden Leute wählen.“
Vorher informieren - dann wählen gehen
Und wer gar nicht weiß, was er wählen soll? Der könnte mit der
Abgabe eines ungültigen Stimmzettels zumindest verhindern, dass
kleinere Parteien, die er gar nicht mag, durch geringe Wahlbeteiligung
die Fünf-Prozent-Hürde „knacken“ und ins Parlament rutschen. Die
zweite Möglichkeit ist, sich zu informieren. Das geht unter
www.mitmischen.de,
www.bpb.de/politik/wahlen/bundestagswahl-2017/
oder
www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat/
#article
- Christa Gast
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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