Sanierung des Rathauses
Wintergarten wird demnächst abgerissen

Die Seite des Rathauses an der Kreuzweidenstraße, wo die Entwässerung reguliert wird und demnächst der Wintergarten abgerissen wird: Fabiano Pinto (Geschäftsbereichsleiter Städtebau), Frank Beckmann (Fachdienstleiter Technisches Gebäudemanagement) und Jörg Sudmann (technisches Gebäudemanagement, v.l.). | Foto: Stadt Bad Honnef
  • Die Seite des Rathauses an der Kreuzweidenstraße, wo die Entwässerung reguliert wird und demnächst der Wintergarten abgerissen wird: Fabiano Pinto (Geschäftsbereichsleiter Städtebau), Frank Beckmann (Fachdienstleiter Technisches Gebäudemanagement) und Jörg Sudmann (technisches Gebäudemanagement, v.l.).
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Bad Honnef - Die Rathaussanierung in Bad Honnef geht in die nächste Phase. Nach
außen sichtbares Zeichen ist die Erneuerung des „Wintergartens“
im Foyer, die in den nächsten Monaten erfolgen wird. Im Foyer des
Rathauses wird dazu für die Dauer der Arbeiten eine Staubschutzwand
hochgezogen, um den Betrieb sowie Besucherinnen und Besucher durch die
Arbeiten nicht zu stören. Die verschiedenen Maßnahmen für die
Rathaussanierung umfassen sowohl die Büros und Flure als auch
besondere Räume wie den Ratssaal, die Bücherei, Tiefgarage sowie im
Anschluss die Außenanlagen. Statt eines Neubaus oder eines neuen
Ergänzungsbaus werden die freigewordenen Räume in der nahegelegenen
ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule genutzt.

In den vergangenen Jahren sind schon zahlreiche Maßnahmen im Rathaus
umgesetzt worden, Schwerpunkt war dabei die Schadstoffsanierung zum
Schutz der Belegschaft und der Öffentlichkeit, aber auch Umbauten zur
Erhöhung der Sicherheit und mit Blick auf das erforderliche, moderne
Brandschutzkonzept im Sinne der Versammlungsstättenverordnung.

Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1983 hat der Bau des Architekten
Joachim Schürmann schon intensive Betriebsjahrzehnte absolviert.
Trotzdem konnte das Gutachten der VBD Beratungsgesellschaft für
Behörden mbH das Rathaus auch unter Berücksichtigung des kommunalen
Haushalts und des Kommunalrechts als sanierungswürdig einstufen.
Entsprechend hat sich der Stadtrat am 20.08.2020 zum Erhalt am
Standort bekannt. Für die Sanierung sprechen, so
Geschäftsbereichsleiter Städtebau Fabiano Pinto, tatsächlich auch
drei gute Gründe: „Das Rathaus ist von der Grundstruktur gut, sitzt
an der richtigen Stelle im Zentrum von Bad Honnef und die Sanierung
ist wirtschaftlich darstellbar.“

Nun liegt noch einiges an Untersuchung, Planung und Bautätigkeit vor
den Mitarbeitern des Technischen Gebäudemanagements der Stadt Bad
Honnef, die immer die Haushaltssituation im Blick haben.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Energieeffizienz war jüngst der
hydraulische Abgleich der Heizungsanlage. Ziel ist eine optimierte
Wärmeverteilung. Alle Heizkörper werden entsprechend ihrer Lage im
Kreislauf die richtige Warmwassermenge erhalten und weitergeben. Diese
Maßnahme ist Teil des Kommunalen Energiemanagements, kurz KEM, bei
dem die Stadt intensiv durch die Energieagentur des Rhein-Sieg-Kreises
unterstützt wird (https://energieagentur-rsk.de). Bad Honnef ist
Gründungsmitglied der Energieagentur – so schließt sich der Kreis
auch in Sachen Klimaschutz.

Als Verbesserung für die Bürgerinnen und Bürger wurde ein neues
Farbleitsystem angebracht. Alle Gebäudeteile sind nach Farben
eingeteilt und können so besser zugeordnet und auseinandergehalten
werden. Für sehbehinderte Menschen sind die neuen Farben und
Kontraste in den Fluren und Treppenhäusern eine große
Unterstützung, dem Anspruch der Inklusion wird damit Rechnung
getragen.

Unschön, aber notwendig sind die Arbeiten auf der Rückseite des
Rathauses, wo derzeit die maroden Entwässerungsleitungen erneuert
werden, um die Bausubstanz vor Niederschlagswasser zu schützen. Durch
die danach folgenden Arbeiten an Foyer, Wintergarten und Windfang wird
das Rathaus für Veranstaltungen besser nutzbar gemacht . Neben der
Energieersparnis geht es auch darum, den Zugang zum
Verwaltungsstandort großzügiger und freundlicher zu gestalten - eine
Schiebetürenanlage wird die schlecht auszumachenden Eingangstüren
ersetzen.

Im Rathaus ist der Ratssaal natürlich von zentraler Bedeutung. Als
Ort der politischen Debatte, aber auch des kulturellen und sozialen
Lebens gibt es auch dort Handlungsbedarf für die Bauleute. Um eine
bessere Nutzung zu ermöglichen, wurden neue Trennwände in den Fluren
errichtet – so können Ratssaal und Foyer unabhängig vom übrigen
Betrieb genutzt werden. Im nächsten Jahr soll der Ratssaal saniert
werden. Wann genau hängt auch von Corona ab, denn große Räume mit
Abstandsmöglichkeit sind in Bad Honnef knapp. Neben Abdunkelung,
Belüftung, Heizung, Akustik und Veranstaltungstechnik müssen auch
die Brandschutzfluchtwege verbessert werden, um die markanten Galerien
im Saal nach heutigen Standards sicher nutzen zu können. Der zweite
Fahrstuhl, der aktuell nur für Lasten genutzt wird, soll für die
barrierefreie Erreichbarkeit des Ratssaals ausgebaut werden.

Um eine moderne Verwaltungsarbeit sicherzustellen und die
Dienstleistungen für die Öffentlichkeit besser zu machen, wird die
Digitalisierung im Haus intensiv vorangetrieben. WLAN und neue
Verkabelung sind nur zwei Ergänzungen, um die eAkte und das
papierlose Arbeiten zu ermöglichen.

An der Außenhülle soll sich so wenig wie möglich ändern. Das
Fassadenbild mit seinen markanten Fensterteilungen muss aber
hinsichtlich Belichtung, Verschattung und Belüftung auf den
Prüfstand. Wärmeschutz wird bei der Betonkonstruktion auch eine
Rolle spielen, dazu laufen noch Untersuchungen und Planungen.

Als Arbeitgeberin will die Stadtverwaltung auch im sanierten Rathaus
zeitgemäße Angebote machen können. Dazu ist es auch nötig, die
Sanitäranlagen zu erneuern und die in die Jahre gekommen Teeküchen
in Stand zu setzen. Passend zu den Themen Radmobilität und
Klimaschutz werden Duschen, Spinde und zusätzliche sichere
Abstellanlagen für die Drahtesel der Mitarbeitenden angeboten werden.

Im Sanierungsgutachten ist vorgesehen, dass die Stadtbücherei im
Rathaus bleibt. Dazu muss auch in dem Gebäudeteil die Außenfassade
erneuert werden. Die Maßnahmen auch im Inneren stehen auf der Agenda,
wobei die Stadt aktiv auf der Suche nach Fördermitteln für solche
offenen kommunalen Bildungsangebote ist.

Bei der Tiefgarage blieb der Stadt durch intensive Ursachenforschung
bei der Rissbildung zum Glück eine massive Betonsanierung erspart.
Schwächen im Baugrund konnten durch gezielte Injektionen unter den
Fundamenten beseitigt werden.

Die Gestaltung der Außenanlagen des Rathauses ist Teil des
Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISek). Sicherlich kann der
Rathausplatz dann zukünftig mehr Funktionen erfüllen als heute.
Neben Parken und Veranstaltungen bietet sich auch die Chance,
Grünflächen und Bäume in die Stadtmitte zu holen.

Ein zeitgemäß nutzbares Rathaus, das sowohl Arbeitsplatz als auch
ein Ort für die Bürgerinnen und Bürger ist, das ist das Ziel der
Gesamtsanierung. Die Baustelle wird sich nach außen nicht so
spektakulär zeigen wie beim Kurhaus mit seiner kompletten
Wetterhülle. Beim Rathaus geht es darum, die finanziellen Mittel mit
Augenmaß einzusetzen und eine angemessene Lösung zu erreichen. Dabei
bleibe die Gesamtidee des preisgekrönten Entwurfes von Architekt
Joachim Schürmann aber stets erhalten, erklärte Fabiano Pinto. Das
Rathaus ist und bleibt ein offenes Haus im Herzen der Innenstadt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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