Rhöndorfer Weinfest

„Wirbelwind“ Elisa de Sousa ist Weinkönigin

Rhöndorf - In diesem Sommer geht es den Weinreben im Siebengebirge gar nicht so
gut. Trauben sind vertrocknet und hängen als Rosinen am Rebstock,
Blätter sind verbrannt. Den Winzern bringt die Hitze Ernteeinbußen.
Doch das tut dem Feiern keinen Abbruch - es gibt halt magere und
fettere Jahre. Und wenn ein Weinfest mit einer schönen Atmosphäre
punkten kann, dann das in Rhöndorf auf dem Ziepchensplatz.

Das Weinfest mit Kultcharakter lockte Gäste von Nah und Fern, um den
Rebensaft der Region zu genießen. Das war auch beim 51. Weinfest
nicht anders. Der Weinfestfreitag hatte immerhin Konkurrenz, denn in
der Innenstadt lockte der beliebte „Schlemmerabend“ die Besucher
an die Stände. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. Die
Krönungszeremonien der neuen Weinkönigin mussten sich die
Schlemmerabendgäste eben entgehen lassen.

Und die neue Weinkönigin heißt: Elisa de Sousa, Restaurantfachfrau
und Geschäftsführerin im Restaurant „Chemai“. Die 34-jährige
gebürtige Portugiesin wurde vor gut drei Monaten vom Winzercorps zur
Weinkönigin in spe ausgeguckt und sie nahm das Angebot gerne an. Und
obwohl Elisa de Sousa in Sachen Wein eine echte Fachfrau ist und rund
um den Rebensaft gerne verschiedene Weine verkostet und analysiert,
freut sie sich über erfahrenen Beistand. Jessica Gottsauner, die
ehemalige Rhöndorfer Weinkönigin und Mittelrheinweinkönigin, wird
ihr zur Seite stehen und sie überallhin begleiten. Erstmals gibt es
keine Prinzessinnen.

Fröhlich wurde die neue Weinkönigin am Krönungsabend von den
Gästen begrüßt. Die Besucher hatten einen großen Halbkreis um die
Bühne gebildet, auf die Elisa I. gemeinsam mit Bad Honnefs
Vize-Bürgermeister Peter Profittlich und der
FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Westig zog. Udo Krahe vom
Winzercorps und Alfred Höhler, Vorsitzender des Bürger- und
Ortsvereins Rhöndorf, sowie der Königswinterer Bacchus, Peter
Giesen, begrüßten die neue Königin. „Elisa ist ein Wirbelwind aus
Portugal“, scherzte Krahe. Vorab hatte sich Janine Gottsauner als
scheidende Weinkönigin aus ihrem Amt verabschiedet und konnte sich
einiger Tränen dabei nicht erwehren. „Es ist immer eine traurige
Sache, wenn man Königinnen verabschieden muss“, sagte Krahe. Der
Spielmannszug TV Eiche unter der Leitung von Benny Limbach spielte
derweil vor der Bühne auf.

Elisa I. hielt es in ihrer Begrüßungsansprache mit dem berühmten
Rhöndorfer Bürger Konrad Adenauer: „Ein gutes Glas Wein ist
geeignet, den Verstand zu wecken“, zitierte sie ihn und machte das
Zitat gleichermaßen zu ihrem Motto. Sie freue sich auf ihre Zeit als
Weinkönigin.Elisa de Sousa kam siebenjährig nach Königswinter. Im
Norden Portugals besuchte sie bereits die erste Klasse. Sie wuchs in
der Altstadt von Königswinter auf, ging in die Lemmerzschule und
danach zur Realschule Oberpleis. Anschließend absolvierte sie eine
Ausbildung zur Restaurantfachfrau in Bonn. Seit April 2017 ist sie im
„Chamai“ bei ihrem Lebensgefährten Clemens Chamai tätig. Bis
dahin arbeitete sie am „Haus im Turm“ in Rhöndorf. Elisa I. liebt
Weißwein, wie sie verriet. Da ihr Vater bei örtlichen Winzern
arbeitete, kennt sie sich mit den Rebsorten bestens aus.Allemale ging
das Weinfest mit viel Musik über die Bühne. Zum Weinfestauftakt
spielten „The Rockwoodis“, die „Tropicals“ traten am
Samstagabend auf und „Drops“ am Sonntag zum Ausklang des Festes.
Der Sonntag gehörte überdies den alten Traktoren. Eine Treckerfahrt
startete mit vielen Oldtimern und natürlich der Weinkönigin an Bord
nach Königswinter. „Die Besucher von Königswinter Altstadt sehen
unseren Traktorenkorso gerne“, freute sich Alfred Höhler.