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19 Tage Rundreise durch Costa Rica
Costa Rica - Pura Vida!

Faultier in Puntarenas | Foto: Martina Schäfer, Bad Honnef - Orscheid
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  • Faultier in Puntarenas
  • Foto: Martina Schäfer, Bad Honnef - Orscheid
  • hochgeladen von Martina Schäfer

Nach langer Wartezeit infolge der Corona-Pandemie war es endlich soweit. Mitte März 2022 starteten mein Mann Ralf und ich von Frankfurt aus nach Costa Rica, dessen Hauptstadt San José wir nach 12 Flugstunden erreichten.

Soviel sei vorweggenommen: Wer Costa Rica nur wegen seiner Badestrände an der Pazifik- oder Karibikküste bereist, wird die eigentliche Schönheit des Landes nicht kennenlernen. Und das wäre wirklich ein großes Versäumnis.

Costa Rica ist bekannt für seine abwechslungsreichen, naturgeografischen Erscheinungsformen und seine große Artenvielfalt. Etwa ein Viertel der Landfläche besteht aus Naturparks, Reservaten und geschützten Gebieten. Umweltschutz steht an höchster Stelle und wird konsequent mit vielerlei Maßnahmen umgesetzt.

Um meiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen, könnte ich problemlos einen mehrseitigen Reisebericht verfassen und diesen mit Fotos aus unserer Sammlung von mehr als 5.000 Bildern ergänzen. Es ist nicht einfach, die Highlights der Reise zusammenzufassen, ohne sich dabei im Schwärmen zu verlieren.

Die Reise war unsere erste Gruppenreise und wir waren einigermaßen skeptisch, ob dies das richtige Modell für uns sein würde. Unsere Bedenken waren unbegründet. Unsere 12 Personen große Gruppe war nach kurzer Zeit ein eingespieltes Team. Es hat einfach nur Spaß gemacht.

Die Reise wurde durch Herbert, einen waschechten Costa Ricaner und studierten Biologen geleitet. Sein Vorname beruht allerdings nicht, wie man meinen könnte, auf deutschen Wurzeln, sondern vielmehr auf einer Tradition in seiner Familie. Dort wird seit mehreren Generationen der jeweils erstgeborene Sohn nach dem US-Präsidenten Herbert Hoover benannt. Herbert hat uns bei allen Ausflügen und Wanderungen zu den schönsten Stellen geführt und uns auf viele Tiere und Pflanzen aufmerksam gemacht, die wir alleine niemals entdeckt hätten. Ich kann nur jedem Costa Rica Reisenden empfehlen, sich zumindest für Teile der Reise einen ortskundigen Guide zu buchen. Ansonsten wird man die ein oder andere exotische Erscheinung mit Sicherheit verpassen.

Das Programm der Rundreise war ein ausgewogener Mix aus Wanderungen in und außerhalb von Nationalparks, Besuche ausgewählter Öko-Projekte und etwas Kultur. Ein Höhepunkt jagte den nächsten: Ein Besuch des Familienprojektes „Frog’s Heaven“ (Refugium der für Costa Rica so typischen kleinen, bunten und teils giftigen Frösche), Wanderungen durch die Nationalparks Arenal, Manuel Antonio und Curú, Bootsfahrt durch die Seitenarme des Rio Tortuguero im Nationalpark Tortuguero, Ziplining im Nebelwald Monteverde, Führungen durch die Nortico Cacao Farm, die Finca Educativo von Don Juan, den Orchideengarten in Santa Elena oder die ökologische Kaffeefarm der Familie Bello, Aufstieg zum Vulkan Irazú auf 3.400 Metern Höhe, Besuch des Goldmuseums in San José und der berühmten weißen Basilika in Cartago, Baden unter dem Wasserfall bei Montezuma oder im Badewasser-warmen Pazifik. Das ist nur ein Auszug unserer Aktivitäten.

Die Fauna und Flora des Landes sind mit Worten nur schwer zu beschreiben. An manchen Tagen war es, als ob man einen riesigen Zoo durchschreiten würde. Für mich als Hobbyfotografin ein wahres Eldorado. Ich wusste manchmal gar nicht, wohin ich mein Objektiv als nächstes richten sollte. Besonders unterhaltsam waren die Kapuziner- und Totenkopfäffchen, aber auch die Brüllaffen hinterließen bleibenden und insbesondere akustischen Eindruck. Geradezu unglaublich war es, einem Faultier in unmittelbarer Nähe beim Klettern zuzusehen und ich kann nur sagen, dass Faultiere ihrem Namen durchaus gerecht werden. Nicht zu vergessen sind Aguti, Nasenbär, Ameisenbär, Baumstachler, Krokodil, Kaiman, Leguan, tolle Schmetterlinge und spektakuläre Frösche. Die Begegnung mit Schlangen beschränkte sich auf eine kleine Natter und von den gefährlichen Spinnen und Skorpionen blieben wir gänzlich verschont. Für Ornithologen, aber auch jeden anderen Naturliebhaber, ist Costa Rica mit seiner bunten Vogelwelt geradezu paradiesisch. Wir hatten das große Glück, sogar dreimal den sagenumwobenen Quetzal zu sehen, der als Symbol der Freiheit gilt. Tukane, Pelikane, Dreilappenkontinga, rote und grüne Aras, Kolibris und viele mehr vervollständigen die Liste. Ein wahrer Traum!

Neben Flora und Fauna konnten wir trotz der Kürze der Zeit auch einen Eindruck vom Lebensstil der liebenswerten und freundlichen „Ticos“, wie die Costa Ricaner gerne genannt werden, verschaffen. Die Bevölkerung Costa Ricas lebt nach der Devise „Pura Vida“, was in der direkten Übersetzung „das reine und einfache Leben“ bedeutet. Die Menschen konzentrieren sich auf die positiven Dinge im Leben und darauf, glücklich zu sein. Auch im alltäglichen Sprachgebrauch findet „Pura Vida“ regelmäßig Eingang, sei es als Begrüßung, zum Abschied oder als Antwort auf die Frage, wie es jemandem geht.

In diesem Sinne: Costa Rica – Pura Vida! Ein wunderschönes Land und seine ganz besonderen Menschen, die man unbedingt kennenlernen sollte.

LeserReporter/in:

Martina Schäfer aus Bad Honnef

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