Großeinsatz der Polizei
Schwerer Schlag gegen Schleuser-Kriminalität
Im Zuge ausführlicher Ermittlungen gegen eine Schleuserbande, in acht Bundesländern, wurden in der vergangenen Woche auch Wohnungen und Geschäftsräume in Bergheim, Frechen und Kerpen durchsucht. Zehn Haftbefehle wurden vollstreckt. Eine Person wird per Haftbefehl gesucht, ist aber noch flüchtig.
Region (lk). Die Schleuser hatten im Internet für ein sogenanntes „Residenz-Programm“ geworben. Solvente Kunden aus China, dem Oman und Südafrika lockte das deutsche Gesundheitssystem und das Recht auf freie Bildung nach Deutschland.
Dafür zahlten sie zum Teil bis zu 360.000 Euro. Die Aufenthaltserlaubnisse wurden unter anderem bei den Ausländerämtern der Stadt Kerpen und des Rhein-Erft-Kreises ausgestellt. Die Ermittlungen richten sich gegen 38 mutmaßliche Bandenmitglieder und etwa 150 eingeschleuste Personen.
Mit der Schleusenkriminalität in Verbindung gebracht werden: Anwälte, Kanzleimitarbeiter und ein Mitarbeiter der Kommunalverwaltung. Zu den Hauptbeschuldigten gehört auch ein Rechtsanwalt aus Frechen. Neben Einsatzhundertschaften der Bundespolizei waren Spürhunde im Einsatz.
Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft konnten „umfangreiche Beweismittel und nicht unerhebliche Vermögenswerte“ gesichert werden, darunter etwa 210.000 Euro Bargeld. Auch wurden insgesamt 269 Bankkonten gesperrt und 31 Grundstücke mit einer Sicherungshypothek belegt.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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