Bergheimer Gulden
Auszeichnung für Friedt und Hildenbrandt

Bürgermeister Volker Mießeler überreichte gemeinsam mit Elisabeth Hülsewig an Frank Rainer Hildenbrand (2.v.li.) und Heinz Gerd Friedt (2.v.r.) den Bergheimer Gulden samt Urkunde. | Foto: Marek
  • Bürgermeister Volker Mießeler überreichte gemeinsam mit Elisabeth Hülsewig an Frank Rainer Hildenbrand (2.v.li.) und Heinz Gerd Friedt (2.v.r.) den Bergheimer Gulden samt Urkunde.
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Bergheim -  (mar). Die besondere Ehrung der Stadt Bergheim, der „Bergheimer
Gulden“, wurde 1996 eingeführt und ist seitdem erst einmal
verliehen worden. Jetzt war es wieder soweit: Diesmal empfingen Heinz
Gerd Friedt und Frank Rainer Hildenbrand die Auszeichnung für
herausragende Verdienste im Kulturbereich.

In einem fast voll besetzten Ratssaal nahm als erster der extra aus
München angereiste Heinz Gerd Friedt sichtlich gerührt seine
Auszeichnung entgegen. Auf Vorschlag des Geschichtsvereins wurde
Friedt für seine herausragende Forschungsarbeit zur Geschichte der
jüdischen Bevölkerung Bergheims ausgezeichnet.

In seiner Laudatio skizzierte Bürgermeister Volker Mießeler, wie
Friedt zu einer Zeit, als andere sich nicht mit den schrecklichen
Ereignissen rund um den Holocaust beschäftigten wollten, nach Israel
gegangen ist und dort fünf Jahre lang mit jüdischen Familien in
einem Kibbuz gelebt hat. Nachdem sein Forscherinteresse geweckt war,
habe sich Friedt „mit großer Leidenschaft und unendlicher Geduld“
auf Spurensuchen der Bergheimer Juden begeben. Die mühevoll
zusammengetragenen Ergebnisse mündeten in der 1983 zusammen mit
Norbert Esser veröffentlichter „Geschichte der Jüdischen Gemeinde
in Bergheim“, die nur der Auftakt zu jahrzehntelanger
Forschungsarbeit und zahlreicher Veröffentlichungen war. „Für
diese Lebensleistung möchte ich Ihnen meinen tiefen Respekt und auch
meine Bewunderung aussprechen“, sagte der Bürgermeister.

„Ich bin wie ein Kind in der Familie dort aufgenommen worden“,
beschrieb der Geehrte die Zeit in Israel. Dort sei auch seine
Prämisse entstanden, nach der er immer gelebt habe, die lautet: Was
kann ich für die Gesellschaft tun! Seine Forschungsarbeit sei
zuweilen auch enttäuschend gewesen. Mit einiger Verbitterung wohl
erinnerte sich Friedt daran, dass man auch in Bergheim nicht gern an
die Vergangenheit erinnert wurde, denn die Hinweisschilder auf die
Synagoge habe er seinerzeit beim Bürgermeister „fast erzwingen
müssen“. Seine Dankesrede schloss er mit einem Appell: Die Politik
müsse den Bürgern und vor allem auch den jungen Menschen Bürger-
und Gemeinsinn vermitteln. Er selbst sei nach wie vor „stolzer
Oberaußemer“.

Als eine „Mammutaufgabe“ bezeichnete Mießeler in seiner Laudation
auf Frank Rainer Hildebrand dessen Gründung des Museumsvereins,
dessen Ziel es war, in der Kreisstadt ein historisches Museum zu
realisieren. Und viel Glück habe es zudem gebraucht, um in der
ehemaligen Druckerei in der Bergheimer Innenstadt einen geeigneten
Standort sowie die notwendige Finanzierung nebst Fördermitteln zu
finden. Hildebrand sei der Motor und die entscheidende Kraft bei der
Entstehung der „Bergheimat“ gewesen.

Ebenfalls dankte der Bürgermeister dem Geehrten für seinen Einsatz
zur Innenstadtentwicklung und der jüngsten Veranstaltung „Bergheim
kulinarisch“. Auch für die Zukunft wünsche er sich Menschen wie
den Geehrten, „deren Herz für Bergheim schlägt, die aufgeschlossen
und engagiert sind, neue Wege zu gehen“.

„Ehrenamtliches Engagement lohnt sich“, warb Hildebrand in seiner
Dankesrede und empfahl nicht zu reden, sondern zu machen.

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