Race Namibia 2017
Bergheimerin lief quer durch die Wüste
Martina Hesselings Abenteuer begann irgendwann Ende Januar, als ihr
langjähriger Freund Rafael Fuchsgruber sie fragte, ob sie nicht Lust
hätte, in Namibia 250 Kilometer durch die Wüste zu laufen. Er
selbst hatte im vergangenen Jahr den Little Desert Runners Club
gegründet, um interessierte Neulinge mit seinen eigenen Erfahrungen,
die er im Laufe von zehn Jahren Wüstenrennen gesammelt hat, zu
unterstützen. Nach einer relativ kurzen, jedoch zeitintensiven
Trainingsphase mit bis zu 120 Kilometern in der Woche startete die
Bergheimerin über Frankfurt Richtung Windhoek, der Hauptstadt
Namibias. Mit dem Mietwagen ging es weiter Richtung Swakopmund, wo
der Lauf starten sollte. Bei diesem Lauf handelte es sich um das
Sahara Race Namibia 2017 des Veranstalters 4deserts. Gelaufen wird in
sechs Etappen, von denen vier jeweils circa 40 Kilometer lang sind,
dann gibt es einen sogenannten Long March, der um die 80 Kilomter lang
ist und zu guter Letzt die Schlussetappe mit circa 10 Kilometern. Das
Ganze geschieht in Selbstverpflegung. Das bedeutet, man muss sein
gesamtes Equipment einschließlich Schlafmatte, Schlafsack, Nahrung,
Toilettenpapier, Zahnbürste und natürlich auch überlebenswichtige
Dinge wie Kompass, Spiegel, Alarmpfeife, Medikation im Rucksack
selbst transportieren. Da kommt dann mal schnell ein Gewicht von 9 bis
10 Kilo zusammen. Dieses reduziert sich allerdings im Laufe der Zeit,
da der Inhalt ja zum Teil verbraucht wird. Um Wasser kümmert sich der
Veranstalter. „Es waren 104 Läufer aus 39 Nationen angemeldet. Da
aber schon einige Läufer von vorneherein nicht angetreten sind,
starteten wir mit 93 Läufern und davon waren 15 deutsche
Teilnehmer“, so Hesseling. „Genauso wie für mich war es für
die meisten der erste Lauf durch die Wüste und wir waren schon
gespannt darauf, was auf uns zukommt“. Los ging es im Skeleton
Coast Park und die erste Übernachtung in der Wüste stand an. Der
Veranstalter 4deserts stellt Zelte zur Verfügung und baute die Camps
am jeweiligen Ziel auf. Hesseling: „250 Kilometer durch die Wüste
bedeutet ein Auf und Ab der Gefühle, Himmel und Hölle zugleich, aber
irgendwie hat genau das sich immer genau richtig angefüllt. Man
läuft durch immer wieder verschiedene Landschaften, durch
unbeschreibliche Farbspiele. Eine ganze Etappe führte am Atlantik
vorbei, wo tausende von Robben auf uns warteten. Ein besonderes
Highlight waren die hohen Sanddünen, rechts daneben war von weitem
bereits das Meer zu sehen…Man erfährt eine unwirkliche Weite“.
Der so genannte Long March über 80 Kilometer ging bei 45° C und
heißem Ostwind durch die Namib. „Für die fünfte und vorletzte
Etappe über 40 Kilometer war daher die Vorgabe, hier noch mal alles
zu geben, und das habe ich gemacht. Mit diesem Lauf habe ich mich dann
letztendlich an den vierten Platz in der Frauenwertung herangeschoben
und habe sogar den ersten Platz in meiner Altersklasse 50-59 weiblich
geschafft,“ freute sich Hesseling.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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