Oberaußemer Mühle

Besucherrekord beim Vatertagsfest

„Wir sind am Limit”, sagt Friedel Geist. Doch das meint der
Vorsitzende des Mühlenvereins Oberaußem nicht negativ. „Unser
Vatertagsfest ist richtig gut besucht. Selbst von den Wolken am Himmel
lassen sich die Leute nicht abschrecken.” Von Jahr zu Jahr können
die Veranstalter mehr Gäste an der alten Mühle begrüßen. Geist
schätzt, dass dieses Mal etwa 400 bis 500 Oberaußemer mit dem
Mühlenverein gefeiert haben.

Bergheim-Oberaußem (mf). Zeitweise mussten die Vereinsmitglieder in
ihren orangen T-Shirts im Minutentakt Bratwürste und Nackensteaks
über die Theke reichen. Die gute Laune der Besucher war aber nicht
nur auf das kulinarische Angebot zurückzuführen. Wie immer hatte der
Mühlenverein für ein buntes Programm gesorgt. Für Musik sorgten
Rosita die kölsche Nachtigall und das Duo Unique. Die zwei
Sängerinnen Nicole Pigulla und Tabea Scholdan sangen, unterstützt
von einem Gitarristen, Coversongs alter und neuer deutscher und
englischer Lieder. In Oberaußem können die beiden mittlerweile auf
eine große Fangemeinde zurückblicken. Einige Gäste sangen die
Lieder sogar lauthals mit.

Eingeladen hatte der Mühlenverein auch die Maigesellschaft Auweiler
und die Schlepperfreunde Gindorf-Gustorf. Die Liebhaber alter Motorenn
präsentierten liebevoll restaurierte Traktoren vor dem historischen
Mühlengebäude. Statt auf Lanz und Deutz setzten die Gustorfer eher
auf seltene Modelle. Hans-Peter Jansen etwa präsentierte einen Bautz
AW240. „Der war früher an der tschechisch-bayerischen Grenze im
Einsatz”, sagt Jansen. Man könne deutlich mehrere misslungene
Restaurationsversuche erkennen. Die Kiemenbleche zum Beispiel seien
durch Gitter ausgetauscht worden. „Aber ich fand ihn trotzdem
höchst interessant. Der Traktor bleibt jetzt auch so, wie er ist.”
Vereinskollege Hubert Schmitz fuhr mit einem österreichischen Lindner
zu Oberaußemer Mühle – und einer selbst entworfenen Kutsche. Die
sei ein Einzelstück und in Polen gebaut worden, erläutert Schmitz.

Der Erlös des Vatertagsfestes soll in den Unterhalt der Oberaußemer
Mühle fließen. Mühlenvereinvorsitzender Geist hat auch schon eine
Idee, was als nächstes getan werden muss. „Den Boden tauschen wir
stellenweise aus. Hier sind einige Ziegel verbaut, die nicht zum
ursprünglichen Boden dazugehören.” Der Verein kann derzeit auch
wieder einige neue Exponate präsentieren, zum Beispiel ein
Königsrad.