Der Pulheimer Bach
Der Weg zum Trinkwasser

Kleine Quellbäche tauen bei Frost und geschlossener Schneedecke den Schnee weg, weil ihr Quellwasser immer mit einer Temperatur zwischen neun und zehn Grad Celsius aus der Erde sprudelt. 		 | Foto: Horst Engel
  • Kleine Quellbäche tauen bei Frost und geschlossener Schneedecke den Schnee weg, weil ihr Quellwasser immer mit einer Temperatur zwischen neun und zehn Grad Celsius aus der Erde sprudelt.
  • Foto: Horst Engel

Ein Zeichen wertvoller Quellgebiete sind seine Waldflächen. Sie speichern Niederschläge, reichern das Grundwasserdargebot an und ermöglichen Wasserwerke Trinkwasser zu gewinnen.

Pulheim (hs). Ein Musterbeispiel mit geradezu „Laborcharakter“ der Pulheimer Bach. Er entspringt mit über 60 Schicht- und Sickerquellen, in einem etwa 19 Hektar großen, uraltem Eichen- und Buchenwald, dem Naturschutzgebiet südlich von Bergheim-Glessen (Bild). Von dort schlängelt sich der Bach gemächlich durch Glessen, Sinthern, Geyen und Pulheim, wo er komplett in einer einzigartigen Wald-. Teich- und Sumpflandschaft, der Großen Laache versickert – und zwar mit einer beachtlichen Wassermenge, von jährlich zwischen 1,5 und zwei Millionen Kubikmetern. Damit könnte man eine Stadt von 50.000 Einwohnern ganzjährig mit Trinkwasser versorgen. Der so angereicherte Grundwasserstrom fließt ultralangsam in Richtung Rhein. So passiert er erst nach etwa zehn Jahren das Wasserwerk Köln-Weiler, das daraus Trinkwasser für den Kölner Norden und für Pulheim gewinnt. Aus diesem Zusammenhang leitet sich die Aufgabe ab, solch ein wertvolles Quellgebiet in die öffentliche Hand zu bringen und so nachhaltig zu sichern und zu schützen.Da kommt der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach (Bachverband) ins Spiel, der seit über 50 Jahren, als Wasser- und Bodenverband für Bergheim und Pulheim, kompetent und schlagkräftig, Gewässerunterhaltung, Renaturierung und Hochwasserschutz, für über 100 Kilometer der „sonstigen Gewässer“ - früher „Gewässer 3. Ordnung“ - erfolgreich übernommen hat.

„Grunderwerb braucht stets den langen Atem“, so Verbandsvorsteher Horst Engel. „Für den jetzt möglichen Erwerb von 15 Hektar des Hauptquellgebietes haben wir uns über dreißig Jahre lang eingesetzt. Jetzt sind wir, zusammen mit der Kreisstadt Bergheim, der Stadt Pulheim und Förderung durch die Bezirksregierung Köln endlich am Ziel“.

Obwohl am Ende eines jeden Jahres immer ein erheblicher Zeitdruck besteht, lief alles glatt: Die Bezirksregierung Köln öffnete mit ihrer Förderzusage von 70 Prozent die Tür zum Erwerb des Quellgebietes. Die Kreisstadt Bergheim und die Stadt Pulheim stimmten mit ihrem 30 prozentigem Eigenanteil zu, so dass der notarielle Kaufvertrag unterzeichnet werden konnte. Damit kann das über 154.000 Quadratmeter große Quellgebiet, das entspricht einer Fläche von über 20 Fußballfeldern, nun in das Eigentum des Bachverbandes und damit in öffentliche Hände übergehen. Eine kleinere Restfläche von drei bis vier Hektar, auch mit einem wertvollen Quellarm fehlt noch.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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