Jährlicher Filmabend
Dokumentarfilm zeigt würdevolles Sterben

„Albrechts langer Abschied“ wird Mittwoch, 27. Oktober, um 19 Uhr im Anton-Heinen-Haus, Kirchstraße 1b, in Bergheim gezeigt. Der Eintritt ist frei. | Foto: Filmplakat
  • „Albrechts langer Abschied“ wird Mittwoch, 27. Oktober, um 19 Uhr im Anton-Heinen-Haus, Kirchstraße 1b, in Bergheim gezeigt. Der Eintritt ist frei.
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Bergheim - (red) Der Verein Hospiz Bedburg Bergheim Elsdorf lädt ein zum
jährlich stattfindenden Filmabend. Gezeigt wird der Film „Albrechts
langer Abschied“, ein Dokumentarfilm.

Die Langzeitdokumentation beschreibt das Leben und Sterben von
Albrecht Lambertz. „Der Doktor sagte vor 15 Jahren: fünf Jahre gebe
ich Ihnen. Dann hab ich ordentlich auf den Putz gehauen.“

81 Jahre alt wurde der Wuppertaler Vermessungsingenieur Albrecht
Lambertz. Die letzten zehn Jahre seines Lebens begleitete ihn ein
Filmteam des Medienprojekts Wuppertal und porträtierte seine
jeweiligen Lebenssituationen. Eigentlich sollte es ein Film über
Albrechts „letzte Tage“ werden, der über einen Hospizdienst schon
einen Sterbebegleiter hatte, den er dann aber um viele Jahre
überlebte.

Trotz zahlreicher schwerer chronischer Erkrankungen, Notsituationen
und Einschränkungen lebte der katholische Naturwissenschaftler mit
seiner Frau und zwei Kindern sein Leben selbstbewusst und mit Freude
angesichts des (scheinbar) nahen Todes, ohne sich hierdurch allzu
stark einschränken zu lassen. Der Tod wurde ein Lebens- und
Überlebensthema für ihn, die Aufklärung über den Tod sein Motiv
des Films: „Meine Lebenseinstellung ist so. Ich komme aus der
Naturwissenschaft. Wenn ich die Natur betrachte, jedes Lebewesen, ob
Elefant, Mensch, Affe oder Blume – alles fängt an zu leben und
hört auf zu leben. Und ich bin in der Natur drin und höre auch
einmal auf. Ein Mensch muss die Gesetze der Realität annehmen. Ihm
bleibt nichts anderes übrig.“

Albrecht bereitete sich auf seinen Tod vor, hatte keine Todesangst:
„Ich habe so viel im Leben gemacht, da kann ich nicht traurig sein.
Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Manchmal habe ich mir den
Abschied gewünscht. Eine einfache Holzkiste würde mir reichen. Ich
will von den Würmern zerfressen werden.“

Nach einem letzten Herzinfarkt ging es wieder ins Krankenhaus, sein
Wille war es, nicht durch Maschinengewalt am Leben erhalten zu werden.
Er starb friedlich auf der Palliativstation. „Ich lebe fort, wenn
meine Frau noch weiterlebt. Dann erinnert sie sich an mich. Das ist
für mich ein Trost. Da meine Frau viele Erinnerungen hat, hat sie
sehr viel von mir.“

So wie er sich es gewünscht hatte, dokumentiert der Film sehr
persönlich und ohne Tabus das Leben und Sterben von Albrecht Lambertz
und zeigt, wie ein erfülltes und würdevolles Leben trotz zahlreicher
Einschränkungen bis zuletzt möglich ist, wenn der Tod seinen
Schrecken verliert. „Ich habe auch den Hintergedanken, dass, wenn
ich sterbe, wenn ich gut sterbe, dass andere Menschen animiert werden,
sich mit dem Tod auseinanderzusetzen.“

„Albrechts langer Abschied“ wird Mittwoch, 27. Oktober, um 19 Uhr
im Anton-Heinen-Haus, Kirchstraße 1b, in Bergheim gezeigt. Der
Eintritt ist frei. Interessierte können sich im Hospizbüro anmelden
unter 02271-45303 oder bergheim@hospiz-erft.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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