Forstarbeiten
Ein gesunder Wald auf der Glessener Höhe

Der Harvester entnimmt die Bäume schonend und zerstückelt sich anschließend.  | Foto: Markus Clemens
  • Der Harvester entnimmt die Bäume schonend und zerstückelt sich anschließend. 
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Glessen - Der Harvester ist eines der wichtigsten Fahrzeuge, mit denen die
Arbeiter auf der rekultivierten Glessener Höhe den dortigen Wald
bewirtschaften. Der Gigant hat 250 PS und wiegt über 20 Tonnen. Doch
trotz seiner riesigen Ausmaße bewegt sich Forstunternehmer Thomas
Lehmann erstaunlich schonend durch das Unterholz. Gezielt entnimmt und
zerstückelt er die Bäume, die vom Landesbetrieb Wald und Holz zuvor
markiert worden sind. „Wir durchforsten hier regelmäßig, um einen
gesunden und gemischten Wald zu erhalten“, sagten Uwe Schölmerich
und Theo Peters vom Landesbetrieb. Die besten und gesündesten Bäume,
dies betonten sie, würden dabei immer stehen bleiben. Dabei werden
besonders die in den 60er Jahren gepflanzten Pappeln nach und nach
entnommen.
Weil in den Jahren nach dem Krieg Holz knapp war, erfreute sich die
Pappel damals – anders als heute – großer Beliebtheit.
Angepflanzt wurden damals hauptsächlich Schwarzpappelhybriden in
großer Zahl, die auf den recht mageren Böden der Glessener Höhe gut
und rasch wuchsen. Heute dagegen pflanzt der Landesbetrieb stattdessen
Eichen, Buchen, Ulmen, Kirschen, Nadelholz oder Linden an. Ziel ihrer
Arbeit ist, dass die Menschen den Wald zur Erholung nutzen können,
dass er bewirtschaftet und gleichzeitig geschützt wird.
„Aus diesem Grund betreiben wir hier eine nachhaltige
Holzwirtschaft. Einen Kahlschlag gibt es hier nicht“, sagte Theo
Peters bei einer Führung durch den Forst.
Die Nutzung des Waldes geschieht mittlerweile mit modernsten
Maschinen. „Die Zeiten, in denen dies ausschließlich mit Säge und
Axt durchgeführt wurde, sind lange schon vorbei.“ So arbeitet der
Harvester trotz seiner Ausmaße sehr schonend. Betrieben wird das
über 520 000 Euro teure Fahrzeug mit Bio-Öl und Bio-Diesel. Trotz
seines Gewichtes kommt es dort, wo er zum Einsatz kam, kaum zu
Verdichtungen des Bodens. Dort allerdings, wo der Harvester nicht mehr
arbeiten kann, ist nach wie vor auch Handarbeit gefragt.
In steilen Böschungen werden die Bäume von Arbeitern mit der Säge
gefällt und dann von einem Seilzug auf den Waldweg gezogen. Dort
steht dann dann der Harvester zur weiteren Bearbeitung. „Weil die
Arbeit mit der Kettensäge nicht ungefährlich ist, soll sie nur in
den Böschungen und dort zum Einsatz kommen, wo der Harvester nicht
hinkommt.“ Das Holz von der Glessener Höhe wird hauptsächlich zu
Span- und Brennholz verarbeitet. In selteneren Fällen werden auch
Möbel oder Parkett daraus angefertigt.
Auch der Klimawandel ist auf der Glessener Höhe mittlerweile ein
Thema. So würden zunehmend Bäume angepflanzt, die auch höhere
Temparaturen vertragen können. Neben der Eiche und der Douglasie ist
dies die Kiefer. „Wir wollen einen möglichst stabilen Wald haben,
der auch künftigen Stürmen besser trotzen kann“, erklärten Uwe
Schölmerich und Theo Peters.

- Markus Clemens

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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