Stadt muss nachlegen
Es gibt deutlich mehr Kinder als freie Kita-Plätze

Das alte DRK-Heim in Bergheim-Mitte soll abgerissen werden, damit hier eine viergruppige Einrichtung für Kinder entstehen kann. | Foto: Hanno Kühn
  • Das alte DRK-Heim in Bergheim-Mitte soll abgerissen werden, damit hier eine viergruppige Einrichtung für Kinder entstehen kann.
  • Foto: Hanno Kühn
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bergheim -  20 Millionen Euro hat die Stadt Bergheim in den letzten fünf Jahren
für den Bau von Kita-Einrichtungen ausgegeben. 80 Prozent davon
mussten aus dem Stadtsäckel aufgebracht werden. Man dachte, damit sei
man auf einem guten Stand, so Dezernent Klaus-Hermann Rössler.
Trotzdem sei man gezwungen, jetzt wieder fast 6,5 Millionen Euro in
die Hand zu nehmen.
Der von Biregio prognostizierte Bedarf muss korrigiert werden, denn es
gibt deutlich mehr Kinder als freie Plätze.
Allein für Bergheim-Mitte sind für das laufende Kindergartenjahr
noch 80 Kinder in der Altersklasse 0 bis 6 Jahre als unversorgt
gemeldet. Minimalforderung sei hier der Neubau einer viergruppigen
Einrichtung. Dafür müsse das alte DRK-Heim an der Kennedystraße
abgerissen und ein Teil der Grünen Lunge - die für viele, auch für
Bürgermeisterin Maria Pfordt, immer noch eine „Heilige Kuh“ ist -
als Außenbereich für die Kita mit verwendet werden. Mit der
Fertigstellung der Maßnahme rechnet man 2018/19. Auch im Bereich
Glessen, Fliesteden, Büsdorf, Rheidt-Hüchelhoven fehlen rund 36
Plätze. Und wenn die nicht geschaffen werden, wird es richtig teuer
für die Stadt, denn die Eltern haben einen Rechtsanspruch auf die
Kita-Plätze.
Als ursächlich für den fehlerhaft prognostizierten Bedarf an
Kita-Plätzen sieht der für das Bodenmangement der Stadt Bergheim
zuständige Michael Robens den Run auf die städtischen Baugebiete.
Bergheims attraktive Baulandpolitik für junge Familien, die
allgemeinen Niedrigzinsen bei der Aufnahmen von Krediten und eine
Verdängung von Köln und Pulheim in Richtung ländlicher Gebiete
wegen hoher Mieten und Grundstückspreise hätten sicherlich zu den
geänderten Werten beigetragen.
Neben dem Neubau an der Kennedystraße soll jetzt das Provisorium der
städtischen Kita in Thorr zur Regeleinrichtung hergerichtet werden.
Um den Bedarf an Kindergartenplätzen im Stadtteil
Niederaußem/Oberaußem entsprechen zu können, wird eine zweigruppige
Kindertageseinrichtung im „Haus der Vielfalt“ als Außenstelle der
städtischen Kita Im Euel errichtet.
In Glessen soll vorübergehend eine weitere Gruppe in Modulbauweise
auf dem Gelände der städtischen Kita „Am Sieberath“ dazukommen.
Eine endgültige Lösung für den Bereich Glessen und Fliesteden ist
ein zweigruppiger oder dreigruppiger Neubau in der weiteren
Entwicklung des Baugebietes „Südöstliche Dansweilerstraße“.
Ein eingruppiger Naturkindergarten auf dem Reitsportgelände hinter
dem Sportplatz Glessen soll bis zum 1. August 2017 verwirklicht und
die zweigruppige Einrichtung der „Fliester Schreihäls“ um eine
Gruppe erweitert werden. Dieses Projekt ist allerdings noch in
Planung. Aufgrund des steigenden Bedarfs wird auch in
Quadrath-Ichendorf in den Räumen der Offenen Ganztagsschule der
Tierparkschule eine provisorische zweigruppige Kindertageseinrichtung
für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren vorgehalten.
Auf lange Sicht ist geplant, das Gebäude und das Gelände der
katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz in der Fischbachstraße für
die Einrichtung einer neuen Kita zu nutzen.

- Hanno Kühn

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.