Maria Hilf Krankenhaus
Geburtshilfe und Gynäkologie schließen
Bergheim (red). Die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe des
Maria-Hilf-Krankenhauses stellt zum 31. März 2019 ihren Betrieb ein.
Ursächlich hierfür sind die anhaltend schlechte Kosten- und
Ertragslage der Abteilung, sinkende Geburtenzahlen sowie die zunehmend
schwieriger werdende Personalgewinnung, insbesondere im Bereich der
Entbindungspflege.
„Die Entscheidung, die Gynäkologie und Geburtshilfe im Frühjahr zu
schließen, ist uns nicht leicht gefallen. Wir bedauern diesen Schritt
sehr, jedoch ist er angesichts der Entwicklung in den letzten Jahren
unausweichlich“, sagt Carsten Claus, Geschäftsführer des
Maria-Hilf-Krankenhauses. Seit mehreren Jahren sei der Trend zu
erkennen, dass Eltern aus dem Rhein-Erft-Kreis bewusst Kliniken in
Köln und Düren als Geburtsort für ihr Kind auswählen. Nur etwa
jede zweite Schwangere entscheide sich für ein Krankenhaus im
Rhein-Erft-Kreis. „Das ist eine sehr bedauerliche Entwicklung, die
wir im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen haben“, sagt
der MHK-Geschäftsführer. Im Jahr 2018 kamen im Bergheimer
Krankenhaus 486 Kinder zur Welt. Das sind 57 weniger als im Jahr 2017
und 103 weniger als im Jahr 2016. „Obwohl die Abteilung des MHK eine
qualitativ hochwertige Begleitung in der Schwangerschaft und unter der
Geburt anbietet, wird das Leistungsangebot zunehmend schlechter
angenommen“, so Carsten Claus.
Neben diesem Trend wird es in Zeiten des Fachkräftemangels immer
schwieriger, qualifiziertes Personal zu rekrutieren. Mehrere
Personalengpässe haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass die
Abteilung im März, Juli und August ihren Betrieb für mehrere Wochen
einstellen musste. „Um unserem Qualitätsanspruch zu genügen und
eine sichere Versorgung der Schwangeren zu ermöglichen, braucht es
ausreichend qualifiziertes Personal. Dass es uns trotz intensiver
Bemühungen nicht gelungen ist, Ersatzpersonal zu finden, spricht für
die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt“, erklärt der
Geschäftsführer.
Von der Schließung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe sind
37 Mitarbeiter aus der Pflege, dem medizintechnischen Dienst, dem
Funktionsdienst und dem ärztlichen Dienst betroffen. „Wir bieten
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sofern es unter fachlichen
Gesichtspunkten sinnvoll und möglich ist, eine Weiterbeschäftigung
in anderen Bereichen des Krankenhauses an“, sagt der
Geschäftsführer. Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen,
erhalten auf Wunsch Unterstützung bei der Suche einer neuen
Anstellung. Um eine lückenlose Versorgung der Schwangeren nach der
Schließung der Geburtshilfe in Bergheim sicherzustellen, hat das
Maria-Hilf-Krankenhaus Kontakt zu anderen Krankenhäusern im Umkreis
aufgenommen, darunter zum Krankenhaus der Augustinerinnen Köln, zum
Krankenhaus Düren, zum St. Marien-Hospital Düren, zum St.
Katharinen-Hospital Frechen, zum Marienhospital Brühl, zum
Kreiskrankenhaus Dormagen, zum Heilig Geist-Krankenhaus
Köln-Longerich, zum Evangelischen Krankenhaus Köln-Weyertal, zur
Uniklinik Köln sowie zum St. Elisabeth-Krankenhaus in Köln-
Hohenlind. Die Geburtskliniken sind über die Schließung informiert
und werden gegebenenfalls spätestens ab 1. April die Versorgung der
Schwangeren aus Bergheim und der Umgebung übernehmen.
Gynäkologische Untersuchungen und operative Eingriffe werden im
Maria-Hilf-Krankenhaus noch bis einschließlich Ende März
durchgeführt. Bereits vereinbarte Untersuchungs- und
Operationstermine bleiben bestehen. Auch vorgeburtliche Untersuchungen
und Entbindungen werden bis Ende März angeboten. Bei Fragen zu
geplanten Untersuchungen, gynäkologischen Operationen sowie zur
Geburtsplanung können Patientinnen und Schwangere sich an das
Sekretariat der Gynäkologie und Geburtshilfe wenden: (02271) 87-451,
gynaekologie@maria-hilf-krankenhaus.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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